Der Überlebenskampf zwingt deutsche Reeder zu Zusammenschlüssen

Begonnen von Captain Hans, 13 Februar 2012, 19:22:12

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Captain Hans

Viele deutsche Reeder werden sich in Zukunft zu großen Genossenschaften zusammenschließen
müsssen um noch wettbewerbsfähig zu bleiben.
Das bedeutet natürlich auch massenhafte Entlassungen in Reedereien

http://www.contrailo.de/news/unternehmen/did1854298/komrowski-und-erck-rickmers-gruppe.html

http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:geplanter-zusammenschluss-deutsche-reedereien-sortieren-sich-neu/60142292.html
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

RonnyM

Leider verlaufen die Fusionen sehr schleppend. Den Kuchen zu teilen ist garnicht so einfach. Auch Arbeitsplätze gehen dabei verloren wie Hans schrieb. Aber wenn schon Maersk Partner sucht und findet (MSC ua) muß sich in Deutschland noch viel ändern.

Nur gemeinsam sind wir stark, oder :?

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Rheinmetall

Traurig, traurig, traurig !

Anstatt man unseren Reedern hilft, um In- & Export zu stärken, wovon Deutschland ja eigentlich lebt, verschenken wir unser Geld lieber nach Griechenland, wo es geschreddert wird !

Wie sagt meine Oma immer so schön ?
"Immer erst die Eigenen !"

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

kaimarex

Sind nicht die griechischen Reeder große Konkurrenten ?
Haben die ihre Milliarden in Griechenland versteuert oder sitzen die in Steueroasen ?
Haben die nicht wie Onasis ihre eigenen Inseln ?
Wir sind so dumm, daß es einfach nicht zu begreifen ist !
Und trotzdem - oder gerade deshalb - steigt ein gefährlicher Haß auf.

Ja, immer die eigenen Bürger klein machen, unsere Steuereintreiber wollen übrigends NICHT nach Griechenland, dies ist ihnen zu gefährlich !
Der deutsche Untertan läßt sich fast alles bieten ! Stand nicht vor paar Tagen in der Zeitung, die dt. Bürger könnten alle Schulden aller Eurostaaten zahlen !!!
Und keine Empörung gegen diese Idee, die an die schlimmsten Gedanken in Versailles anschließt !
" der deutsche zahlt alles "
Ein deutscher Generalstabsoffizier 1910 nach Gesprächen mit brit.Generalen, deren Angst vor Aufständen in Indien und Ägypten und der Gefahr der Invasion" Man erwartet also von Deutschland dasselbe Verhalten, daß man von England erwarten müßte."

Der preußische Militärgeist hat eine schwache Stelle: die Neigung zur Schablone

Urs Heßling

moin,

Zitat von: kaimarex am 26 Februar 2012, 14:20:47
Und keine Empörung gegen diese Idee, die an die schlimmsten Gedanken in Versailles anschließt ! ... " der deutsche zahlt alles "

auch wenn Du mit einigen Fakten recht hast, mit diesem Vergleich liegst Du mM gewaltig daneben, und ich finde derartige Äußerungen hier im Forum auch nicht angebracht.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

RonnyM

...kommt nicht unser Innenminister aus Bajuwarien... :-D :-D :-D

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Captain Hans

Das Problem liegt nicht bei den griechischen Reedern sondern an der Entwicklung von gigantischen Containerschiffen
und Zusammenschlüssen der größten Reedereien der Welt. Durch diese Entwicklung können die Frachtraten immer weiter
unterboten werden.
Es ist nicht mehr rentabel kleine und mittlere Containerschiffe oder Reedereien zu betreiben.

Möchte auch nochmals darauf hinweisen, daß die Reeder nicht die Besitzer der Schiffe sind sondern Fondsgesellschaften und
das sind tausende von Investoren, die über den Tonnagetax Steuervorteile erhalten d.h. sie können ihre Investitionen gegen
Steuern für Profite setzen.
Letzeres gilt für Griechen sowie Deutschen.
Reeder sind nur noch mit 2 - 4 % an diesen Fondgesellschaften beteiligt.

Das größte Problem ist, daß die Schiffahrtsbanken keine Kredite mehr geben wollen, denn die mußten schon vom Staat gerettet
werden, da sie sich mit der Immobilienblase total verspekuliert haben. (siehe z.B. die Nord LB u.a. )

Der Gigantismus im Containerschiffbau hat auch Auswirkungen auf die deutsche Werftindustrie, die solch riesige Schiffe nicht bauen kann.
Hier waren die Aufträge für kleiner und mittlere Schiffe sehr wichtig.
Der deutsche Schiffbau wird schon mit 25 % vom Staat gefördert. (Die Koreaner machen das Gleiche )

Ob nun der deutsche Staat Griechenland Bürgschaften gibt,um ihn oder vielmehr die europäischen Banken vor der Pleite zu retten, spielt
bei diesem Problem keinerlei Rolle.

Solche Zusammenschlüsse, Koperationen und Genossenschaften hat es schon lange gegeben siehe z.B: Reederei Peter Döhle

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_D%C3%B6hle_Schiffahrts-KG

Wenn deutsche Reeder mit Giganten wie Maersk und MSC mithalten wollen müssen solche Zusammenschlüsse vorgenommen werden

viele Grüße

Hans
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

RonnyM

...ach Hans, mich holt die Vergangenheit wieder ein. :O/S
1967/68 hat die Reederei Döhle das "Material" zum Tetrapoden-Bau in Hörnum in den Hafen geliefert. Da damals der Inspektor noch kein Handy hatte, kam er ganz frech nach oben auf die Radarstation und "verlangte" ein Gespräch nach Hamburg. Nachdem ich "Luft" geschnappt hatte, durfte ich ihn als Wachleiter "grob" darauf hinweisen, dass es sich hier um eine Dienststelle des Bundes handelte und nicht jeder "Dahergelaufende" Anspruch auf kostenlose Telefonate hätte.

Jedenfalls wurde der Herr Inspektor auf einmal ganz kleinlaut, bat höflich das Telefon gegen Gebühr bernutzen zu dürfen. Habe ich ihn dann großzügig gewährt- und ich hatte dementsprechend "großzügig" abgerechnet... :-D

Grüße Ronny

PS Kasten Bier ist bei dem "Stundentelefonat" natürlich rausgesprungen-- :MZ:
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RePe

Zu diesem Thread passt folgende Meldung:

Nürnberger Nachrichten vom 19.04.2014
"Fusion soll vor Untergang bewahren - Hapag-Lloyd-Reederei sucht Heil im Zusammenschluss mit chilenischem Konkurrenten.
     Zu viele Schiffe, zu viel Frachtraum, zu niedrige Transportpreise - die Containerschifffahrt ist ein schwieriges Geschäft geworden.
Da bleibt für Reedereien in roten Zahlen nur ein Ausweg: Fusion statt Untergang.
Hamburg - Die Containerschiffahrt steckt seit Jahren in einer schweren Krise. Die Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd sucht ihr
Heil in einer Fusion mit der CSAV aus Chile, um den Anschluss an die Weltspitze in dem Milliarden-Geschäft nicht zu verlieren. Schon seit
langem sucht Hapag-Lloyd nach einem Partner. Mitte der Woche waren die Verträge endlich in trockenen Tüchern - sehr zur Freude von
Vorstandschef Michael Behrendt, der zum 1. Juli die Führung des neu formierten Unternehmens an seinen Nachfolger Rolf Habben-Jansen
übergeben wird. "Wenn es nicht während meiner Amtszeit gelingt, dann wird es nichts", hatte Behrendt noch im März gesagt.
Im Vorjahr war ihm ein Kanditat, die Oetker-Reederei Hamburg-Süd, von der Leine gegangen. Nun hat der Vorstandschef Hapag-Lloyd
im harten Konkurrenzkampf der Branche einen entscheidenden Schritt vorangebracht. Schon mit dem Kauf des einstigen kanadischen
Konkurrenten CP Ships im Jahr 2005 hatte er den Platz von Hapag-Lloyd im internationalen Wettbewerb abgesichert. Mit Hilfe der Stadt
und Hamburger Investoren wehrte der Manager später Übernahmen durch Konkurrenten ab. Hapag-Lloyd, gegründet 1847, mit impo-
santer Firmenzentrale am Ballindamm an der Binnenalster, sollte im Heimathafen bleiben.
Und bleibt es nun auch - allerdings mit neuem chilenischen Hauptaktionär (34 Prozent) und neuer Schlagkraft. 200 Schiffe, die jährlich
mehr als sieben Millionen Standardcontainer transportieren können, und neun Mrd. € Umsatz hieven die Linienreederei auf Platz vier
der Weltrangliste.
Doch Grösse allein ist kein Kriterium. Am Ende müssen auch die Geschäftszahlen für den geplanten Hapag-Börsengang stimmen. Noch
schreiben beide Unternehmen unterm Strich rote Zahlen. Allerdings wurden sowohl bei Hapag-Lloyd (2013: 97,4 Mio. €) als auch CSAV
(169 Mio $) die Verluste im Vorjahresvergleich deutlich zurückgefahren. 217 Mio € ist das Sparziel der Fusion, es soll den Weg in schwarze
Zahlen ebnen.
TUI-Chef Fritz Joussen, der den künftigen Aktienanteil des Reisekonzerns an Hapag-Lloyd von 13,9 Prozent über einen Börsengang 2015
abstossen will, sieht den Zusammenschluss als sinnvoll an. "Aufgrund seiner künftigen Grösse und Aufstellung sollte die neue Gesellschaft
von einer einsetzenden Erholung der Märkte nachhaltig profitieren." Nur wann diese einsetzen wird, ist offen.
    Almut Kipp (dpa)

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