Bismarck-Klasse - ein fragwürdiger Entwurf?

Begonnen von Leopard2A6EX, 08 Februar 2012, 17:17:53

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mhorgran

Die Luftwaffe hat ja versucht Flakgeschütze über 12 cm zu entwickeln. Alle Versuche scheiterten. Was sollte uns das sagen?
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Thoddy

#226
ZitatDie Luftwaffe hat ja versucht Flakgeschütze über 12 cm zu entwickeln

über 12,8 cm  :-D

....
Das 15 cm Fla-Geschütz wurde in Hillersleben erprobt
delaborierte Granatpatronen hat der dort zuständige Munitionsbergungsdienst verfügbar.
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Götz von Berlichingen

Zitat von: Thoddy am 17 März 2017, 10:57:11Ein Torpedotreffer im Bug verursacht ernsthafte strukturelle Schäden, die man vor allen Dingen auf See nicht reparieren kann und ich glaube nicht, dass eine Weiterfahrt mit 28 kn möglich wäre, selbst wenn das Schiff insgesamt nicht gefährdet wäre.

Siehe Gneisenau im Juni 1940 vor Drontheim. Das Loch war so groß, daß man mit der Motorbarkasse von Backbord nach Steuerbord durchfahren konnte. Mit so einem Loch im Vorschiff kann man wohl selbst bei bestem Wetter und spiegelglatter See nur noch heimschleichen. Bei einem Seegang wie am 26./27. Mai 1941 bezweifle ich ernsthaft, daß man damit ohne fatalen Zeitverlust, Schlepperhilfe oder dergleichen davonkommt. Gegen die See wird man mit so einem Schaden auch nicht mehr anlaufen können. Die See kam am 26./27.05.1941 aber wohl von achtern, wenn ich es recht im Kopf habe.

ede144

Zitat von: Götz von Berlichingen am 17 März 2017, 18:07:58
Zitat von: Thoddy am 17 März 2017, 10:57:11Ein Torpedotreffer im Bug verursacht ernsthafte strukturelle Schäden, die man vor allen Dingen auf See nicht reparieren kann und ich glaube nicht, dass eine Weiterfahrt mit 28 kn möglich wäre, selbst wenn das Schiff insgesamt nicht gefährdet wäre.

Siehe Gneisenau im Juni 1940 vor Drontheim. Das Loch war so groß, daß man mit der Motorbarkasse von Backbord nach Steuerbord durchfahren konnte. Mit so einem Loch im Vorschiff kann man wohl selbst bei bestem Wetter und spiegelglatter See nur noch heimschleichen. Bei einem Seegang wie am 26./27. Mai 1941 bezweifle ich ernsthaft, daß man damit ohne fatalen Zeitverlust, Schlepperhilfe oder dergleichen davonkommt. Gegen die See wird man mit so einem Schaden auch nicht mehr anlaufen können. Die See kam am 26./27.05.1941 aber wohl von achtern, wenn ich es recht im Kopf habe.

Im Falle BS hätte wohl jede Geschwindigkeit gereicht um Tovey zum Abdrehen zu bewegen. Er war knapp an Treiböl und die Luftwaffe kam auch immer näher. Hauptsache die Richtung stimmt

mhorgran

Zitat von: Thoddy am 17 März 2017, 12:47:15
ZitatDie Luftwaffe hat ja versucht Flakgeschütze über 12 cm zu entwickeln

über 12,8 cm  :-D

....
Das 15 cm Fla-Geschütz wurde in Hillersleben erprobt
delaborierte Granatpatronen hat der dort zuständige Munitionsbergungsdienst verfügbar.
es war nicht der Prototyp einer Firma sondern mehrere. In jedem Fall konnte kein Geschütz zur Einführungsreife gebracht werden.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Huszar

ZitatIm Falle BS hätte wohl jede Geschwindigkeit gereicht um Tovey zum Abdrehen zu bewegen. Er war knapp an Treiböl und die Luftwaffe kam auch immer näher. Hauptsache die Richtung stimmt

Eben. Zwischen T-Treffer und Ankunft von KGV+Rodney vergingen gut 11 Stunden - selbst mit 8 Knoten Schleichfahrt wäre man in dieser Zeit mehr, als 90sm weiter, der Geschwindigkeitsunterschied würde auch nicht ca. 23Kn betragen, sondern nur max 15. Grob überschlägig würden die Engländer also nicht 11 Stunden für das Aufholen benötigen, sondern 24...
Auch angenommen, dass die Engländer genügend Öl für die Verfolgung hätten, am Morgen des 28.05 wäre Bismarck schon locker in Reichweite der LW.
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Urs Heßling

#231
moin, Carsten,

ein Exkurs-Einwurf :
Zitat von: Matrose71 am 16 März 2017, 22:37:10
welcher Torpedobomber kann denn die letzten 3 Kilometer über 200km/h überhaupt anfliegen?
Keiner bis 1943.
Kein alliierter ?
Aber die Nakajima B5N2 (KATE) .. mit - nach der u.a. Quelle - 160 mph = 260 km/h
https://books.google.de/books?id=Ksl5g2Ax-NMC&pg=PA145&lpg=PA145&dq=b5n2+attack+speed&source=bl&ots=ymoEDLP8Y4&sig=Z-K_5au6KDPRhmowREThNVokoms&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjBkNCZhODSAhUDuxQKHRMvDqMQ6AEISTAG#v=onepage&q=b5n2%20attack%20speed&f=false


Zitat von: Huszar am 18 März 2017, 11:55:34
Eben. Zwischen T-Treffer und Ankunft von KGV+Rodney vergingen gut 11 Stunden - selbst mit 8 Knoten Schleichfahrt wäre man in dieser Zeit mehr, als 90sm weiter, der Geschwindigkeitsunterschied würde auch nicht ca. 23Kn betragen, sondern nur max 15. Grob überschlägig würden die Engländer also nicht 11 Stunden für das Aufholen benötigen, sondern 24... Auch angenommen, dass die Engländer genügend Öl für die Verfolgung hätten, am Morgen des 28.05 wäre Bismarck schon locker in Reichweite der LW.
Das läßt allerdings meiner Ansicht nach außer acht, daß die mit ASV ausgerüsteten Swordfish der Ark Royal auf das mit 8 kn geradeaus laufende Schiff einen weiteren Nachtangriff mit Torpedos (wie Victorious zwei Tage zuvor um 23:30, mit 1 Treffer) hätten fliegen können, bei dem die Flak (weil weiter südlich, dunklere Nacht) abwehr-unfähiger gewesen wäre.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

ede144

Zitat von: Urs Heßling am 18 März 2017, 13:19:56

Zitat von: Huszar am 18 März 2017, 11:55:34
Eben. Zwischen T-Treffer und Ankunft von KGV+Rodney vergingen gut 11 Stunden - selbst mit 8 Knoten Schleichfahrt wäre man in dieser Zeit mehr, als 90sm weiter, der Geschwindigkeitsunterschied würde auch nicht ca. 23Kn betragen, sondern nur max 15. Grob überschlägig würden die Engländer also nicht 11 Stunden für das Aufholen benötigen, sondern 24... Auch angenommen, dass die Engländer genügend Öl für die Verfolgung hätten, am Morgen des 28.05 wäre Bismarck schon locker in Reichweite der LW.
Das läßt allerdings meiner Ansicht nach außer acht, daß die mit ASV ausgerüsteten Swordfish der Ark Royal auf das mit 8 kn geradeaus laufende Schiff einen weiteren Nachtangriff mit Torpedos (wie Victorious zwei Tage zuvor um 23:30, mit 1 Treffer) hätten fliegen können, bei dem die Flak (weil weiter südlich, dunklere Nacht) abwehr-unfähiger gewesen wäre.

Gruß, Urs

Wieviele einstzfähige Swordfish hatte Ark Royal noch? Und wieviele Torpedos waren noch verfügbar?

mhorgran

Zitat
Das läßt allerdings meiner Ansicht nach außer acht, daß die mit ASV ausgerüsteten Swordfish der Ark Royal auf das mit 8 kn geradeaus laufende Schiff einen weiteren Nachtangriff mit Torpedos (wie Victorious zwei Tage zuvor um 23:30, mit 1 Treffer) hätten fliegen können, bei dem die Flak (weil weiter südlich, dunklere Nacht) abwehr-unfähiger gewesen wäre.

Brauchten die britischen Piloten denn kein Licht um das Ziel zu finden, die richtige Abwurfentfernung zu bestimmen und letztlich im Tiefflug die Höhe zu halten?
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Urs Heßling

#234
moin,

Ihr stellt vielleicht Fragen  :roll: :-o ... ich bin doch nicht "Doktor Allwissend" :-D

Zitat von: ede144 am 19 März 2017, 12:53:11
Wieviele einstzfähige Swordfish hatte Ark Royal noch? Und wieviele Torpedos waren noch verfügbar?
Hiernach (bereits einmal zitiert) http://www.kbismarck.com/article2.html waren direkt nach dem Angriff noch 6, am nächsten Morgen wieder 12 Maschinen einsatzklar.
Ich bezweifle, daß sogar das KTB der Ark Royal, das mir nicht vorliegt, auf die Frage nach der präzisen Zahl der am Abend des 26.5.1941 noch verfügbaren Torpedos eine Antwort gibt.
Aber offensichtlich war es nach der o.a. Quelle möglich, am Morgen des 27. Mai eine "Strike group" von 12 Maschinen mit Torpedos auszurüsten.

Zitat von: mhorgran am 19 März 2017, 16:56:45
Brauchten die britischen Piloten denn kein Licht um das Ziel zu finden, die richtige Abwurfentfernung zu bestimmen und letztlich im Tiefflug die Höhe zu halten?
Ich bin - vielleicht aus Sicht eines Historikers nicht ganz korrekt - von der Möglichkeit der Swordfish ausgegangen, im November 1941 bei Nacht mit ASV-Ausrüstung präzise Angriffe auf Unterseeboote in der Straße von Gibraltar fliegen zu können.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

delcyros

#235
Ich habe mal meine (unvollstänidge) Datenbank zu FLAK durchgeforstet.

Abb. FLAK1 zeigt die Kadenz der Geschütze im Zusammenhang mit dem Kaliber (in mm).
Achtung! Y-Achse ist logarithmiert.

Deutlich können leichte, mittlere und schwere Flak anhand der Kadenz unterschieden werden. Rot umkreist ist der Datenpunkt für die 37mm SK C/30. Er fällt mit seiner geringen Kadenz etwas aus dem 1 sigma-Varianzbereich der Daten heraus, aber immerhin noch besser als frz. 37mm FLAK. Für ihr Kaliber überdurchschnittlich hoch muß die Kadenz der geplanten 50mm FLAK 41 und 55mm Gerät 58 gewertet werden. Die Bofors und 37mm KM FLAK liegen im Median für ihren jeweiligen Kaliberbereich.

Im Zusammenhang mit der Kadenz ist auch das HE Gewicht interessant. Dabei (Abb. FLAK2) können mehrere, voneinander unabhängige Korrelationen festgestellt werden:
HE bzw. HEI-Geschosse mit langer- und kurzer Leuchtspur, Minengeschosse und Panzergechosse.
Bemerkenswert sind die 30mm Minengechosse, die in etwa soviel HE ins Ziel bringen wie die 40mm Pompom-Gechosse und 40mm Bofors-Gechosse ohne Leuchtspur.
Eine lange Leuchtspur nimmt viel Ladungsraum weg (bei der 37mm Spgr. 18 L´Spur fast 50%). Die 37mm SK C/30 Geschosse zählen zu denen mit langer Leuchtspur (4,8km, gleichwertig mit 40mm BOFORS).
Leuchtspurgeschosse helfen nicht nur dem Schützen, vor allem beim finden der richtigen Seitenrichtung. Sie haben einen erheblichen, psychologischen Wert. Der Einsatz von landgestützter 37mm FLAK mit Leuchtspur überzeugte die Briten und frz. 1940/41 Bomberangriffe über 16000ft zu fliegen, um aus den Wirkungsbereich dieser FLAK herauszukommen. Mit einer größeren Angriffshöhe korreliert aber eine geringere Genauigkeit beim Abwurf...
Für die 40mm und 37mm m.FLAK sind meines erachtens keine Minengeschosse bei der FLAK eingeführt worden (bitte um Berichtigung), dafür aber für die 50mm FLAK 41 mit 347g (!) HE-Ladung. Ausgehend davon hätte ein 37mm Geschoss etwa Potenzial für 100g HE-Ladung. Das frz. 37mm HE mit kurzer Leuchtspur brachte noch 50g in die Luft.

Abb. FLAK3 zeigt schließlich die ballistische Leistung in Verhältnis zum Gewicht der Installation (im Vergleichsmaßstab des Zwillings). Abgesehen vom 50mm FLAK 41 und Gerät 58, sowie der ballistisch gleichwertigen, aber schwereren BOFORS kann wirklich keine m.FLAK mit der 37mm SK C/30 konkurrieren, deren Lafette sogar triaxial stabilisiert war. Die 37mm KM42/43 sind ballistisch nur mit leichten FLAK Gechützen zu vergleichen, allerdings ohne deren hohe Kadenz.
Die Pompom macht zwar mit Feuerleitung und biaxiale Stabilisierung eine gute Platform, ist aber eher zu schwer* und bleibt im Wirkungsbereich ebenfalls im Bereich der leichten Flak liegen.
Lange Leuchtspuren der m.FLAK waren zum richten auf große Entfernungen erwünscht. Abgesehen von den nicht auf See eingeführten 50mm FLAK 41, hatte die 37mm SK C/30 die längste Reichweite mit L´spur. Einige BOFORS Geschosse waren speziell im Ladungsraum modifiziert, um noch größere, bis 6000m Leuchtspur zu ziehen, allerdings kam dies mit dem Nachteil eines sehr kleinen Zerlegers (praktisch keine Spreng- nur Fragmentwirkung).
Umgedreht liegt der Grund für die große HE-Ladung des pompom Geschosses ebenfalls in der Leuchtspur: bei der geringen Reichweite der Pompom braucht es nur eine kurze Leuchtspur, was mit einem größeren Anteil an der HE-Ladung einhehrgeht. Sicher wäre das für die 37mm KM42 & KM43 ebenfalls eine sinnvollere Erwägung gewesen (Abb. FLAK4).



*edit: eine Approximation: Da kein pompom Zwillingsgewicht den Quellen entnommen werden konnte, wurde der Quad im Gewicht halbiert.

Herr Nilsson

Zitat von: Urs Heßling am 19 März 2017, 17:51:05
moin,

Ihr stellt vielleicht Fragen  :roll: :-o ... ich bin doch nicht "Doktor Allwissend" :-D

Zitat von: ede144 am 19 März 2017, 12:53:11
Wieviele einstzfähige Swordfish hatte Ark Royal noch? Und wieviele Torpedos waren noch verfügbar?
Hiernach (bereits einmal zitiert) http://www.kbismarck.com/article2.html waren direkt nach dem Angriff noch 6, am nächsten Morgen wieder 12 Maschinen einsatzklar.
Ich bezweifle, daß sogar das KTB der Ark Royal, das mir nicht vorliegt, auf die Frage nach der präzisen Zahl der am Abend des 26.5.1941 noch verfügbaren Torpedos eine Antwort gibt.
Aber offensichtlich war es nach der o.a. Quelle möglich, am Morgen des 27. Mai eine "Strike group" von 12 Maschinen mit Torpedos auszurüsten.

Zitat von: mhorgran am 19 März 2017, 16:56:45
Brauchten die britischen Piloten denn kein Licht um das Ziel zu finden, die richtige Abwurfentfernung zu bestimmen und letztlich im Tiefflug die Höhe zu halten?
Ich bin - vielleicht aus Sicht eines Historikers nicht ganz korrekt - von der Möglichkeit der Swordfish ausgegangen, im November 1941 bei Nacht mit ASV-Ausrüstung präzise Angriffe auf Unterseeboote in der Straße von Gibraltar fliegen zu können.

Gruß, Urs

Der Angriff am 26.5. abends hatte länger als erwartet gedauert. Die ersten Swordfish kamen erst wieder um 22:05 Uhr in Sicht von Ark Royal. Bevor alle Flugzeuge gelandet waren, waren bereits 6 Maschinen wieder schnellstens für einen weiteren Angriff ausgerüstet worden (davon zwei auf Ark Royal zuvor verbliebene Maschinen). Dieser Angriff wurde aber nicht mehr gestartet, nachdem klar wurde, dass erhebliche Schwierigkeiten bestanden, das Ziel in angemessener Zeit wiederzufinden und Freund und Feind auseinanderzuhalten. Zusätzlich wären die Maschinen erst in der Dunkelheit zum Träger zurückgekehrt.

Ursprünglich waren 57 Torpedos vorhanden. Davon waren 29 Stück am 27.5. um 01:00 Uhr verbraucht. 12 Swordfish waren zu diesem Zeitpunkt mit der entsprechende Anzahl Torpedos bereits für einen geplanten Angriff im Morgengrauen ausgerüstet. 15 (+1) Torpedos waren darüber hinaus noch für weitere Angriffe verfügbar.
Gruß Marc

ede144

@ Urs,
Du bist nicht Dr. Allwissend, aber das Forum in seiner Gesamtheit kommt dem schon sehr nahe und somit bist du zumindest ein Teil davon.  :MLL:

Vielen Dank an Herr Nilsson für die Informationen über die Torpedos. Das habe ich so noch nirgends gelesen.


mhorgran

ZitatLeuchtspurgeschosse helfen nicht nur dem Schützen, vor allem beim finden der richtigen Seitenrichtung. Sie haben einen erheblichen, psychologischen Wert. Der Einsatz von landgestützter 37mm FLAK mit Leuchtspur überzeugte die Briten und frz. 1940/41 Bomberangriffe über 16000ft zu fliegen, um aus den Wirkungsbereich dieser FLAK herauszukommen. Mit einer größeren Angriffshöhe korreliert aber eine geringere Genauigkeit beim Abwurf...
Das Leuchtspurgeschosse eine psychologische Bedeutung haben ist unbenommen. Otto W. Renz (Gen.d.FlakArt a.d.) schreibt dazu folgendes.
"Durch die Verwendung von Lichtspurgeschossen machte es auf den Feind einen moralischen tiefen Eindruck [/i](gemeint war die 2cm Vierlingsflak)."
und
"Den Anvisierpunkt mußte der Richtkanonier selbst wählen, anders als beim Flakvisier. Dem Schießen mit dem Flakvisier war unbedingt der Vorzug zu geben, arbeitete es doch mit genaueren Unterlagen. Ein reines Schießen nach Lichtspur war auch noch gestattet. Es sollte zwar nur auf kürzeste Entfernungen (unter 300 m) zur Anwendung kommen, oder bei überraschendem unvorhergesehenen Angriff, wobei eine Einstellung der Richtmittel nicht möglich war. Es muß aber festgestellt werden, daß dies Verfahren von der Truppe auch angewandt wurde, wenn die gestellten Forderungen dafür, nicht vorlagen. Man hätte besser getan niemals dieses Schießen nach Lichtspur zu gestatten. Der Russe hatte vielfach die Lichtspur überhaupt entfernt und erzielte bei Anwendung unserer Richtmittel, gute Erfolge, was unsere Flieger immer wieder erfahren mußte".
und
"... Man sieht welch ungeheuren Aufwand gerade diese Richtmittelfrage für die leichte  Flak bedeutete, aber man war sich bewußt, daß ein erfolgreiches Schießen nur mit besten Richtgeräten möglich war. Leider war dies aber nicht Allgemeingut der Truppe geworden. Diese sah in einem schnellen Schießen und in ungeheuer großer Wendigkeit der Waffe ihre Stärke. Alles was dies hindern konnte war ihr nicht genehm. Während bei der schweren Flak gerade die Arbeit am Kommandogerät und die Zusammenarbeit mit den Geschützen eingehend studiert, und ständig alle Bedienungsmannschaften dabei überprüft wurden, wurde bei der leichten Flak dies nicht getan."

Renz spricht jetzt für die Luftwaffe aber ich denke das man dies auch grundsätzlich über Leuchtspur (Lichtspur) so sehen darf, denn wenn eine leichte Flak ohne Leuchtspur aber durch gute Richtgeräte und Ausbildung große Wirkung erzielt hat das sicherlich eine, wohl noch, größere psychologische Wirkung als Leuchtspur.

Die angesprochene Flak mit der Munition der 3,7 cm SK C/30 lief unter "Gerät 341".  Den Auftrag hatte das Marineamt im Frühjahr 1941 erteilt.
(aus Waffenrevue Nr. 46 ab Seite 7321)



"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

mudfladdy

Zitat von: Schorsch am 10 März 2017, 21:12:50
Okay, ich kann jetzt verstehen, warum einige hier nur noch mit einer gewissen Fassungslosigkeit diesem Thread-Unfall begegnen können.

Zitat von: mudfladdy am 10 März 2017, 19:50:36
(...)
Hm, wo steht das über die 2 Vierlinge auf Bismarck. Das wäre mir neu.
(...)
...ich fasse es nicht! Was für ein Experte Auskenner!

Zitat von: mudfladdy am 10 März 2017, 19:50:36
(...)
Nun - wer sagt dass ich eine Landlafette verwenden will?
(...)
...weil etwas anderes in Deinem Arsenal nicht vorhanden ist! Ist denn das so schwer zu begreifen!?

Zitat von: mudfladdy am 10 März 2017, 19:50:36
(...)
Mindestens dies hätte man VOR der ersten Mission rechtzeitig (ab 1939) beheben müssen:
die 10,5er in einheitlicher Lafettierung
die 3,7er in moderner Ausführung (höhere Schussfolge, vollautomatisch)
die 20mm entweder in Zwillingsgeschütz- oder besser in Vierlingsformat aufbauen.
(...)
...noch einmal: die Geschichte ist kein Wunschkonzert und auch bei einem What-if sollte man sich wenigstens grob an den tatsächlichen Gegebenheiten orientieren.

Fazit: keine Ahnung, aber eine Meinung und das gepaart mit einer ausgewachsenen Beratungsresitenz. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier ein Wiedergänger des "verblichenen" R.B. seine Auferstehung feiert.

Schorsch

Welche What-ifs meinst Du?

Zudem behaupte ich von mir nicht ein "Experte" sein zu wollen. Ich arbeite mit dem gesunden Menschenverstand und bewerte eine "Selbstmordmission" mit unzureichender Bewaffnung, welche nach damalig möglichen Ressourcen hätte optimiert werden müssen.

Meine Kritikpunkte dabei umfassen eine inadequate Luftverteidigung,
a.) eine zu geringe Feuerdichte in der Nahverteidigung - die 2 eingebauten Flakvierlinge waren mit tatsächlich nicht bekannt - zumindest hier hat man dann auf den letzten Drücker reagiert (April 41). Dies zeigt, dass man wohl mit etwas mehr Verstand und Planung die gröbsten Fehler in diesem Bereich hätte beheben können.
b.) eine mangelhafte Feuergeschwindigkeit der mittleren (entscheidenden) 37mm-Flak. Zwar konnte ich erheblich detaillierte Aufstellungen lesen (vielen Dank dafür), es geht aber am entscheidenden Punkt vorbei. Dieser ist: Wieso hat man den "überlegenen Einzelschuss" beibehalten TROTZ vernichtender Kritik daran, ebenso war bekannt dass dies möglicherweise einzelne Flugzeuge abschiessen würde, jedoch einen Angriff nicht verhindert.
Argumente wie "aber dann verbraucht man zu viel Munition" sind nicht zielführend, ein einzelner Raider, der Zufuhrkrieg führt muss mit feindlichen Luftangriffen durch britische landgestützte und seegestützte Flugzeuge rechnen. Die auf Bismarck verbaute 37mm-Flak war untauglich. Das war auch zum Zeitpunkt des Auslaufens so bekannt. Da bessere Flak-Geschütze seit 1938 im GLEICHEN Kaliber vorhanden waren ist die Diskussion um eine Bofors nicht korrekt. Das Bofors-Geschütz war überlegen - der eingesetzten Flak. Da wir hier nicht über 1000 oder gar 100 Einheiten reden sondern 16 (x2 für beide Schiffe = 32 Rohre) ist die mangelnde Beschaffung ebenfalls kein Argument bei 200 Mio-RM-Einheiten welche signifikante Ressourcen des 3.Reiches banden).
c.) Die unterschiedliche Lafettierung führte dazu dass die neueren Waffen "wertlos" wurden. Dies stellte man beim Training fest. Ergo - mein Kritikpunkt - hätte das Schiff keinen Einsatz durchführen dürfen. Entweder man verbaut einheitliche Lafetten - nötigenfalls baut man VORHANDENE Lafetten aus derzeit in der Werft befindlichen Schiffen aus - oder man verschiebt die Missionen - eine Halbierung der schweren Flak ist nur in äusserst kritischer Situation vertretbar - selbst im 3.Reich. Hier wurde die Führung durch die Marine wohl bewusst im Unklaren gelassen - da man die Mission unbedingt durchführen wollte.
d.) Das Training in diesem Bereich (Luftabwehr) war nicht ausreichend.

Zusammengefasst: Die Marine versagte durchgehend bei Design, Anpassung an notwendige Änderungen und Einsatzbereitschaft. Dem Schiff als Entwurf kann das aber nicht angelastet werden, bessere Waffen existierten und kleine Änderungen am Design (einheitliche Lafettierung der 10,5er, Austausch der untauglichen 37mm-Flak durch bessere Versionen (so wie es die Marine-Einheiten nach der Versenkung von B. auch erhielten - auch hier war die Erkenntnis mangelhafter Luftabwehr erkannt worden). Man schickte das Schiff in den Untergang, weil man in Rivalität mit der Luftwaffe um Anerkennung, Mittel und Unterstützung buhlte. Der "Führerstaat" mit seinen rivalisierenden Organisieren die sich jeweils behinderten und ausbremsten unterstützte dies.

Mir scheint dass dem einen oder anderen "Verehrer" Kritik an der Marine sauer aufstösst. Warum nur?
Die Kritik von mir arbeitet anhand der seinerzeit vorhandenen MÖGLICHKEITEN, nicht aufgrund moralischer Überlegungen aus 2017. 
PS: Die unterschiedlichen Informationen zu den einzelnen Fla-Waffen ist hochinteressant.

Die Möglichkeit ohne den Ruder-Torpedo-Treffer zu entkommen war wohl gegeben - basierend auf einem großen Schluck "Hoffen auf die Luftwaffe".
Bei 20kn Geschwindigkeit für ca. 10h wäre man 380km näher an den Luftwaffenbasen gewesen, selbst wenn danach die Geschwindigkeit mangels Treibstoff erheblich hätte reduziert werden müssen (so wurde in anderen Foren über die Reichweite von B. diskutiert. Mir fehlen Informationen über die Treibstoffmenge am 26.05).
Richtig ist aber auch, die Briten hatten selbst erheblichen Spritmangel, einen weiteren Tag - selbst mit reduzierter Geschwindigkeit (weil ein Vormittagsangriff einen "stoppenden" Treffer erzielt haben könnte) hätte man wohl ebenfalls nicht in Richtung Frankreich operieren können (ist blöd wenn man bei Luftangriffen nur noch mit 12kn geradeausfahren darf weil man sonst keinen Saft mehr hat). Aber auch hier kenne ich die tatsächlichen Treibstoffmengen nicht)

Die 5cm-Flak war wegen der hohen Feuergeschwindigkeit recht interessant - jedoch scheute sich das Reich - auch wegen der benannten Inkompetenz in Sachen "Unterschiedliche Munitionsproduktion", eine zusätzliche Flak einzusetzen. Ob ein derartiges Gerät für das Bismarck-Unternehmen einsatzbereit gewesen wäre darf bezweifelt werden.

Man darf meine Meinung gerne kritisieren - jedoch nicht mit Unterstellungen. Vielen Dank.

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