Sprengung auf Helgoland 1947

Begonnen von wer, 21 April 2006, 16:28:25

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bettika61

Zitat von: Mario am 21 April 2006, 16:50:53
Wurde nicht Helgoland nach dem Krieg als Bombenabwurfplatz der Royal Air Force benutzt ??? Ich meine, so etwas mal gehört zu haben.
dazu aus o.g. Quelle HE
Zitat3.5.5 Bombenabwurfplatz 1945 bis 1952
In einem Schreiben des britischen Luftfahrtministeriums vom 7.6.1945 wird die zukünftige militärische
Nutzung der Insel als Bombenabwurfplatz angekündigt.65 Im Jahr 1945 nutzte zunächst
die Royal Navy, später die R.A.F. Helgoland als Bombenabwurfplatz.66 Vor dem Hintergrund der
Blockade West-Berlins in den Jahren 1948/1949 verlegte die USAAF im Juli 1948 B-29A Bomber
nach Großbritannien. Mit diesen für den Abwurf von Atombomben ausgerüsteten Flugzeugen
wurden Präzisionsabwürfe auf Helgoland durchgeführt. Ob hierbei auch atomare Übungsbomben
(,,Practise Atomic Bombs") eingesetzt wurden ist unklar.67 Welche militärischen Einheiten
im Jahr 1948 beteiligt waren ist nicht bekannt. Ab dem Jahr 1951 nutzte die in England stationierte
3. USAAF den Bombenabwurfplatz nahezu täglich. Seitens der R.A.F. wurde im Jahr
1951 konstatiert, dass angeforderte operative Daten zu den US-Übungsflügen seitens der
USAAF nicht geliefert werden konnten.68......
...
Um die Schließung des Bombenabwurfplatzes Helgoland im Jahr 1952 zu erreichen bot die
Bundesregierung den britischen Streitkräften die Sandbank Großer Knechtsand vor der Weserund
Elbmündung als Ersatzgelände an.72 Der bis zum Jahr 1957 geltende Nutzungsvertrag für
den Großen Knechtsand wurde nicht verlängert. Die Briten nutzten zu diesem Zeitpunkt bereits
das Bombenabwurfgelände Nordhorn-Range in Niedersachsen

3.5.6 Experimentelle Bombenabwurfversuche 1945 bis 1946
Unmittelbar nach Ende des 2. Weltkriegs wurden vom Bomber Command experimentelle Bombenabwurfübungen
auf drei Bunkeranlagen in Frankreich und Deutschland durchgeführt. Einer
dieser Bunker war der U-Boot-Bunker Nordsee III auf Helgoland. Hintergrund der waffentechnischen
Versuche war die Feststellung, dass die während des 2. Weltkriegs eingesetzten Sprengbomben
für die Zerstörung von stark gepanzerten Einrichtungen nur bedingt geeignet waren.
Selbst die britischen Großladungsbomben (Tallboy, Grand Slam) konnten die deutschen Bunkeranlagen
nur unzureichend zerstören. Die in dem Report ,,Anglo-American Bomb Trials (1945,
1946)" dokumentierten Versuche begannen auf Helgoland im Juli 1945 und endeten im Juli
1946.73
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Darius

Hallo zusammen,

wie haben die Britten denn die Maßnahme beobachtet?
Wo waren die Sprengmeister & Gäste untergebracht?
Waren evtl. Schiffe dazu verwendet worden?

edit: hier wiki sie geholfen...  :MV:
ZitatDie Sprengung wurde von britischen Pionieren von Bord der HMS Lasso aus neun Kilometern Entfernung ausgelöst.[4][5] Knapp 20 Journalisten durften vom Seedampfer Danzig aus zuschauen.[6]

:MG:

Darius

bettika61

Hallo Darius,
es waren noch mehr Schiffe beteiligt
ZitatZwischenzeitlich fuhren 5 Schiffe zahlreiche Zuschauer vor die Insel, um in sicheren Abstand das Ereignis beobachten zu können. Gegenwärtig waren u.a. der Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte in Deutschland....
aus Fröhle/Kühn "Hochseefestung Helgoland" darin Quellenangabe
IWM:83/24/1
PRO: ADM 228/48

Außer der "Lasso" werden keine Schiffsnamen genannt.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana


bettika61

Zitat von: Besitzer am 19 April 2017, 11:58:00
:MG: Moin,

   https://www.youtube.com/watch?v=bq7z-41V9p0

:MG:
Zitat von: bettika61 am 20 Januar 2015, 18:34:43
Beteiligt waren MS "Nobiskrug", "Antje" und "Dietmar".
Die "Dietmar" versank am 24.01.1947 mit voller Ladung in der Nordsee.
(aus Wolfgang Thamm "Das Marine-Artilleriearsenal Fahrenkrug  )
Gibt es Informationen, welches Schiff die "Dietmar" war ?
Der Film 0:21 beantwortet meine Frage, ein Betonschiff  :-D
und relativiert die Aussage "versank in der Nordsee", sieht so aus, als wenn sie beschädigt im Hafen liegt.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Manfred Heinken

Moin zusammen,
die Engländer haben sich ja mit ihrem "Big Bang" große Mühe gegeben die Insel Helgoland zu Zerstören.
Sie haben fast alles verwüstet. Doch es bleibt immer etwas übrig, woran man sich Jahre später noch  erinnern kann.
Dieses Erinnerungsstück ist der von der Wehrmacht 1941 erbaute Flakleitstand, der dieses Inferno zwar schwer beschädigt
aber immerhin als einziges Gebäude auf der Insel Helgoland überstanden hat.
Später wurde aus den Resten dieses Turmes der Leuchtturm von Helgoland erstellt.
Im unteren Tel des Turmes wurde in der Nachkriegszeit sogar ein Atombunker eingebaut.

Die Insel ist ja nun ein fantastisches Ausflugsziel für viele Wassersportler aus der Region. Wenn der Leuchtturm in Sicht ist, dann dauert es nicht mehr lange bis der erste Eiergrog auf der Back steht.

Das Foto zeigt den Leuchtturm von Helgoland. Den Flakleitstand sieht man ihn nicht mehr an.
Die Verwüstungen auf der Insel durch den "Big Bang" sind aber immer noch zu sehen.

smutje505

Hallo hier noch Postkarten vor den Kriegen-neben dem Friedhof das Dünenrestaurant.
Frage wurden auch auf der Düne Sprengungen durchgeführt?
Bild 3 Helgoland 1932

bettika61

#22
Zitat von: smutje505 am 19 April 2017, 18:37:17
Frage wurden auch auf der Düne Sprengungen durchgeführt?
wohl nicht beim "Big Bang" aber es gab Bombenabwürfe und Sprengversuche
aus der bereits o.g. HE M&P 2011:
Zitat3.5.5 Bombenabwurfplatz 1945 bis 1952
......
Hinsichtlich der verwendeten Ziele liegen kaum Informationen vor. In einem historischen Lageplan ist ein ,,altes Ziel" am ehem. Flak-Turm (heutigen Leuchtturm) und ein ,,neues Ziel" auf dem Südhafengelände verzeichnet. Folgende ,,sehr gute Ziele" werden vom britischen Luftwaffen-Vizemarschall im Jahr 1951 genannt:69
- Hafen
- Fliegerhorst (Düne)
- Mole
- Ehem. Wohngebiet
- Flak-Turm

3.5.7 Sprengversuche 1947
Vom britischen Explosive Storage and Transport Committee wurden zwischen September und Oktober 1947 Sprengversuche an Stapelmunition durchgeführt. Die Sprengplätze lagen zum Großteil auf der Düne, ein Sprengversuch erfolgte in den Stollenanlagen Helgolands

4 Recherchedurchführung
...................
Aus dem Bestand DEFE 15 wurde ein Bericht zu Sprengversuchen der britischen Einheiten, die im Jahr 1947 auf dem Festland und der Düne stattfanden, beschafft. Hierbei wurde untersucht, welche Auswirkungen Explosionen auf Lagermunition haben. Zum Einsatz kamen verschiedene Sprengstoffe, wobei die Explosions- und Expositionsszenarien variiert wurden.......................
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: Manfred Heinken am 19 April 2017, 17:37:38
Dieses Erinnerungsstück ist der von der Wehrmacht 1941 erbaute Flakleitstand, der dieses Inferno zwar schwer beschädigt
aber immerhin als einziges Gebäude auf der Insel Helgoland überstanden hat.
Später wurde aus den Resten dieses Turmes der Leuchtturm von Helgoland erstellt.
Im unteren Tel des Turmes wurde in der Nachkriegszeit sogar ein Atombunker eingebaut.
Hallo Manfred,
ist zwar off Topic, würde mich aber trotzdem interessieren ob es dafür, außer wiki  :-) , eine Quelle gibt.
(btw , "Atombunker" spricht nicht für Fachwissen, wenn vorhanden  , könnte es sich um einen "Behördenschutzraum" handeln.)
Grüße
Beate

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Manfred Heinken

Hallo Beate,
wenn ich mich recht erinnere, wurde uns das auf der Insel so erklärt.
Den Turm von innen habe ich nicht gesehen.

Beste Grüße
Manfred heinken

bettika61

Hallo Manfred,
dank einer zuverlässlichen Quelle  :MG:
http://www.das-geschichtsbuch.de/product_info.php?info=p7376_Bunker-aus-dem-Kalten-Krieg.html&XTCsid=shlensgograipwdz
kann ich es  bestätigen, der Leuchtturm Helgoland hatte
wie Borkum, Wangerooge,Amrum, Sylt und Schilling in der Nähe eine "verbunkerte Seezeichenschaltstelle"

Ende Off Topic
Grüße
Beate

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RonnyM

...aber auch die MFmSt 622 in Hörnum hatte einen Bunker-Neubau. Im Keller an der Nordseite ging ein etwa 10 m langer Gang schräg nach unten. Im Bunker selbst waren 3er Kojen übereinander mit 36 Kojen.

Bei Stromausfall wurde mit einer Handkurbel der Überdruck hergestellt. Vorräte waren auch gebunkert. :-D

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

smutje505

Hallo Beate Danke für die Beantwortung der Frage  top

Big A

ZitatSchilling
:?

Wo ist das denn?? Meinst Du vielleicht Schillig?

Axel S. :-D
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

bettika61

Hallo Axel,
natürlich Schillig
da hatte ich wohl grad an Dich gedacht  :MZ:
Grüße
Beate

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