titanic sinking simulation - original version by clctitanic

Begonnen von Albatros, 08 Oktober 2011, 18:01:03

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Albatros


Urs Heßling

moin,

nicht schlecht, aber was meiner Meinung nach nicht stimmen kann, ist (in den ersten Sekunden) der Auftreffwinkel auf den Eisberg.

Wenn es so wie in der Animation geschehen wäre, hätte das Schiff erschüttert, gebremst und aus dem Kurs geworfen werden müssen.

Es wurde jedoch nach Zeugenberichten kaum eine Bewegung des Schiffs, nur ein kurzes Zittern wahrgenommen und ein Schurren gehört.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Albatros

Zitat von: Urs Hessling am 08 Oktober 2011, 21:43:34
moin,

nicht schlecht, aber was meiner Meinung nach nicht stimmen kann, ist (in den ersten Sekunden) der Auftreffwinkel auf den Eisberg.



Hallo Urs,

ich meine der Winkel ist sehr klein.........Die Titanic hatte eine Verdrängung von über 50.000 Tonnen (die werfen so leicht nichts aus der Bahn), sie drehte ohnehin schon nach Backbord, .........die Bordwand der Titanic gab nach und das Eis wird auch geborsten sein, das war das kurze Zittern und Schurren. Sie hat den Berg vielleicht noch so gerade erwischt, hätte sie vielleicht 30 Sekunden vorher angefangen zu drehen wäre sie vorbei gekommen.

:MG:

Manfred

109

Nabend,

was ich mich schon immer als Landratte frage .... was wäre passiert, wenn Titanic frontal auf den Eisberg gelaufen wäre? Hätte das nicht weniger Schaden angerichtet und sie nicht zum sinken gebracht?

N8!
http://artisanmodeler.blogspot.de/

»Als ik kan«
Robertson-Schrauben-Zähler

Teddy Suhren

Hai

Nächste Frage: Was wäre wenn sie ein größeres Ruder gehabt hätte?
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Snuffy

Hallo.  Nächste frage, was wäre gewesen,  wenn sie nicht Volldampf gefahren wäre ???  Sondern angepasste Geschwindigkeit, für die Wetterlage und  Nacht !!! Mfg:Willi.

Albatros

Zitat von: 109 am 09 Oktober 2011, 00:04:33
Nabend,

was ich mich schon immer als Landratte frage .... was wäre passiert, wenn Titanic frontal auf den Eisberg gelaufen wäre? Hätte das nicht weniger Schaden angerichtet und sie nicht zum sinken gebracht?

N8!

Wahrscheinlich ja, denn wenn z.B. nur die ersten drei Abteilungen betroffen gewesen wären hätte sich die Titanic gehalten durch den Seitlichen Aufprall waren aber sechs Abteilungen betroffen.

Zitat von: Teddy Suhren am 09 Oktober 2011, 00:38:04
Hai

Nächste Frage: Was wäre wenn sie ein größeres Ruder gehabt hätte?

Der mittlere Propeller soll die Dimension und Anordnung des dahinter befindlichen Ruders. beschränkt haben. Das Ruder soll aber allen Konstruktionsrichtlinien, auch was die Größe betraf  dem damaligen Stand der Technik entsprochen haben.

Zitat von: Snuffy am 09 Oktober 2011, 08:54:30
Hallo.  Nächste frage, was wäre gewesen,  wenn sie nicht Volldampf gefahren wäre ???  Sondern angepasste Geschwindigkeit, für die Wetterlage und  Nacht !!! Mfg:Willi.

Das hätte das Unglück bei gleichzeitiger Sichtdung des Eisberges ziemlich sicher verhindert.

Ist aber alles nur meine Meinung, Fachleute beurteilen das eventuell anders.......  :-)

:MG:

Manfred

109

Zitat von: Teddy Suhren am 09 Oktober 2011, 00:38:04
Hai

Nächste Frage: Was wäre wenn sie ein größeres Ruder gehabt hätte?

Sorry - hat Dich was genervt?
http://artisanmodeler.blogspot.de/

»Als ik kan«
Robertson-Schrauben-Zähler

Teddy Suhren

Hai

Nein, war ne ehrliche Frage wie deine. Das man das auch bei Wikipedia nachlesen kann hab ich nicht gewusst.
Das mit dem Ruder steht da zwar unter der Rubrik Fehler und Irrtümer oder so aber so ganz überzeugt mich das was da steht nicht. Ein Liner fährt eh nur geradeaus über den Atlantik deshalb brauchts kein gescheites Ruder, reicht mir nicht. Ich hab mal irgendwann gelernt das alles mögliche in der Konstruktion auf den "Worst case" ausgelegt sein muß.
Es gab mal eine Doku im TV bei der ein Frontalzusammenstoß mit dem Eisberg an einem Modell untersucht wurde...ich glaube die haben das rausgefunden was Manfred geschrieben hat.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Captain Hans

#9
Einen Frontalzusammenstoß bei der Geschwindigkeit hätte die Titanic wahrscheinlich und nach meiner Meinung
auch nicht überlebt.
daß das Kollisionschott gehalten hätte bezweifele ich sehr.
Auf jeden Fall wären die Machinen und Kessel aus ihren Fundamenten gerissen und die Schornsteine hätte es auch entschärft.
Die Folgen wären gigantische Feuer gewesen.

In jedem Falle ist sie für dieses Fahrtgebiet viel zu schnell gefahren aber das hatte wohl unverantwortliche kommerzielle Gründe,
denn sie sollte das "Blaue Band" gewinnen.

Heut zu Tage hat man Radar und alle größeren Eisberge werden mit Position, Driftgeschwindigkeit und Kurs laufend
über Warnnachrichten bekanntgegeben.

Aber Growler, also Eisberge, die sich ein paarmal gedreht haben, sind auch heute schwer zu entdecken.

Diese Eisberge sind oben flach abgerundet und erzeugen kein Radarecho und ihre Masse ist zu 5/6 unter Wasser.
werden Growler entdeckt, so werden sie von Schleppern (Coast Guard) verfolgt und ein spezieller Alarm ausgelöst.

Große Eisberge werden manchmal aus dem Fahrwasser herausgeschlept.

All das hatte die Titanic nicht und hätte also langsam fahren müssen.
Eine schnelle Kursänderung und auf relativ kurze Distanz ist mit einem so großen Schiff und bei der Geschwindigkeit nicht möglich.
Da hätte auch ein größeres Ruder nichts genützt denn das Schiff braucht 1 - 2 Minuten bis es auf die Ruderlage reagiert
(Massenbeharrungsvermögen)und fängt erst langsam dann immer schneller werdend zu drehen d. h. das Heck schwingt aus
und wäre mit dem Eisberg kollidiert.
Bei voller Fahrt können die Maschinen nicht auf Rückwärts gestartet werden und die Schrauben hätten durch gewaltige Kavitation
nichts gebracht.

Dies ist ein typisches Szenario wenn zwei Supertanker auf entgegengesetzten Kollisionskursen fahren.
Ein Ausweichmanöver muß spätestens bei einem Abstand von 7 sm eingeleitet werden.
Bei hart Ruderlage fährt so ein Tanker erst einmal 2 - 3 sm gerade aus weiter bevor das Ruder zu wirken beginnt.

viele Grüße

Hans
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Captain Hans am 09 Oktober 2011, 21:09:39
In jedem Falle ist sie für dieses Fahrtgebiet viel zu schnell gefahren aber das hatte wohl unverantwortliche kommerzielle Gründe,
denn sie sollte das "Blaue Band" gewinnen.

zu schnell in dem Seegebiet bei vorliegenden Eiswarnungen: ja !

sie sollte das Blaue Band gewinnen: nein. Die "Inhaberin" des Blauen Bandes, die "Mauretania", hatte auf der "Weststrecke" eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 26 kn erzielt. Die "Titanic" kam bestenfalls auf ca. 22 kn. Eine "Eroberung" des Blauen Bandes war also ausgeschlossen. Dieser "Nachteil" sollte durch den umso größeren Komfort des Schiffs wettgemacht werden.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Albatros

#11
Zitat von: Urs Hessling am 09 Oktober 2011, 22:46:27
moin,

Die "Titanic" kam bestenfalls auf ca. 22 kn. Eine "Eroberung" des Blauen Bandes war also ausgeschlossen. Dieser "Nachteil" sollte durch den umso größeren Komfort des Schiffs wettgemacht werden.

Gruß, Urs

Moin Urs,

Das Blaue Band sollte sie nicht holen das stimmt aber bei der erreichbaren Geschwindigkeit gibt es zumindest verschiedene Daten.
Im Buch Titanic von Geoff Tibballs ist zu lesen das sie auf ihrer  Fahrt von Liverpool nach Southampton 23,5 Knoten erreichte und die mögliche Höchstgeschwindigkeit soll bei 24-45 Knoten gelegen haben. Ihre Marschgeschwindigkeit lag bei 21 Knoten.

:MG:

Manfred

Urs Heßling

Zitat von: Albatros am 10 Oktober 2011, 10:27:14
Im Buch Titanic von Geoff Tibballs ist zu lesen das sie auf ihrer  Fahrt von Liverpool nach Southampton 23,5 Knoten erreichte und die mögliche Höchstgeschwindigkeit soll bei 24-45 Knoten gelegen haben.

bei diesen Daten ist wie bei den hier im Forum schon besprochenen Höchstgeschwindigkeitsangaben von Kriegsschiffen davon auszugehen, daß sie nicht unter wirklichkeitsnahen Bedingungen (z.B. volle Kohlenbunker, dampfbetriebene Hilfsmaschinen in Nutzung) erzielt wurden.
Die 45 Knoten  :roll: zweifle ich allerdings an  :ML: :MLL:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Albatros

Zitat von: Urs Hessling am 10 Oktober 2011, 10:53:39

Die 45 Knoten  :roll: zweifle ich allerdings an  :ML: :MLL:

Gruß, Urs

ja, da hast du recht, diese Geschwindigkeit erreichte sie nur beim absinken auf den Meeresgrund!

:MG:

Manfred

Kaffee

moin zusammen
ich hab mal gelesen (ich glaube auf "der" titanic seite) dass titanic zur zeit der jungfernfahrt das "working on the tables" betrieb, feststellen bei welchen umdrehungen der wellen welche geschwindigkeiten erreicht werden und dies minutiös festzuhalten. die besagten 21kn solle sie bei 74 u/min der kolbenmaschinen plus der mittelturbine machen, das war glaube ich sozusagen die nenndrehzal, man wollte die umdrehungen allerdings noch steigern auf bis zu 80 oder 82 der kolbenmaschinen. die dampfturbiene wurde ab 52 u/min der kolbenmaschinen zugeschaltet, allerdings nur "voraus", nicht bei manövern oder achteraus. d. h. selbst wenn ein mehre minuten dauerndes  umsteuern der hauptmaschinen erfolgt wäre, hätten rückwärts nur maximal 2/3 der antriebsleistung zur verfügung gestanden. dazu kommt natürlich das sich das schiff mit gut 20kn voraus bewegt, gehen dann die propeller auf rückwärtsumdrehungen ist da dann kaum mit einem nenneswerten wirkungsgrad zu rechnen, evtl. sogar nicht viel mehr als wenn man die propeller einfach anhält um zu "bremsen". fraglich ist auch ob die wellenbremsen gehalten hätten bei 20kn voraus. da erzeugen die von vorn angeströhmten propeller einiges an drehmoment. d.h. evtl wäre bei dieser geschwindigkeit gar kein umsteuern möglich gewesen, da dazu erst die wellen gestoppt werden müssen, bevor sie (und die daranhängenden kolbendampfmaschinen) ihren drehsinn ändern können.
was die titanic-besatzung in der fraglichen nacht tat ist denke ich das einzig-richtige gewesen. besonders auch weil keine zeit blieb die optionen auszudiskutieren. es wurde schlicht versucht durch umfahren (porting -around-manöver) dem unheil auszuweichen. porting around manöver: durch rechtzeitiges gegenruderlegen (wobei es  übrigens auch einige sekunden dauert, bis das ruder die eingestellte lage erreicht) das heck vom hinderniss wegdrehen, in diesem fall also erst hart backbord, dann lage null, dann hart steuerbord.
so ähnlich wie beim "rückwärts-einparken" mit dem auto ;)
ich hoffe euch nicht gelangweilt zu haben
thomas

Impressum & Datenschutzerklärung