17.09.1981: Premiere von "Das Boot"

Begonnen von Schorsch, 18 September 2011, 21:08:24

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Schorsch

Hallo zusammen,

ich habe heute auf Bayern1 ein grauenvolles Interview mit Wolfgang Petersen ("das VII C-Boot U 505 in Chicago", "der ehemalige Kommandant Lehmann-Willenbrod") gehört, das an die Uraufführung des Films erinnern sollte. Davon abgesehen aber ein interessantes Datum, das man sich merken kann. :-D

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

kawa1705

Für mich der beste deutsche Film. Ich hab ihn damals als Jungspund im Kino gesehen.

Gruß Rüdiger

Ulrich Rudofsky

Das Science and Industry Museum – Chicago - U Boot 505:  http://www.msichicago.org/whats-here/exhibits/u-505/

PS: das UBoot 505 wurde in 1954 via Lake Michigan über das nahe Ufer und über Southshore Drive ins Museum transportiert.  Eine gelbe Verkehrswarntafel  "Submarine Crossing"  hängt angeblich noch immer in Jimmy's Woodlawn Tap über der Herrentoilettentür.  Jimmy Wilson's war nicht weit von der University of Chicago, und in den 50ger und 60ger Jahren war das bis 2 Uhr nachts "mein zu Hause". :-D  http://www.hydepark.org/parks/jpac/submove.htm#synopsis   http://www.hellochicago.com/commons/pages/articles/bar/woodlawn_tap_a_nobel_spot_to_belly-up_for_a_beer/199189/ 
Ulrich Rudofsky

Gebirgsmarine

Hallo Schorsch!

U 505 war ein IX C - Typ. Ein doch sehr großer Unterschied zum VII C.

Heinrich Lehmann-Willenbrock war der Kommandant von U 96, also vom
echten U-Boot, von dem der Film "Das Boot" handelt.

Gruß

Gerhard

Schorsch

Zitat von: Gebirgsmarine am 18 September 2011, 23:43:32
Hallo Schorsch!

U 505 war ein IX C - Typ. Ein doch sehr großer Unterschied zum VII C.

Heinrich Lehmann-Willenbrock war der Kommandant von U 96, also vom
echten U-Boot, von dem der Film "Das Boot" handelt.
...das ist mir bekannt. Ich wollte nur andeuten, mit welcher Einstellung zur historischen Genauigkeit Petersen in diesem Interview aufgetreten ist und weshalb ich die Sendung als "grauenvoll" empfand. Insbesondere kann ich jetzt Lothar-Günther Buchheim besser verstehen, wie er sich während der Dreharbeiten echauffierte, wenn er derartige Ungenauigkeiten anmahnte, die unbewusst durch Petersens Laxheit oder auch bewusst aus dramatischen Gründen zugelassen wurden. Damit lag z.B. die Ursache für Buchheims Einschätzung des Filmes (LGB: "Der Film -Das Boot-", Wilhelm Goldmann Verlag, München, 1981) also nicht nur allein im mitunter cholerischen Gemüt Buchheims begründet.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

tirpitzpeter

You das Interview hab ich auch gehört, hat mir aber gefallen . Gut von dem Historischen abgesehen, hat Petersen aber selbst angemerkt das Buchheim sehr "Gewettert" hat ich hab Buchheims Buch über dem Film vor laaanger Zeit auf nem Trödel gekauft und es mal wieder vorgekramt :-D.
Auch wenn ich bei der Premiere höchstens im Windelanzug dabeigewesen währe, hätte es mir sicher gefgallen :-D :-D
Also alles gute zum Geburtstag, für (aus meiner sicht) einen der besten Deutschen Filme die es gibt!

"Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit"! (Rammstein)
"Ein formal stimmiges Produkt braucht keine Verzierung" (Ferdinand Porsche)

kalli


magellan

Die Musik von Doldinger hat schon was, aber bitte mit der Filmusik von Ennio Morricone aus 'Für eine handvoll Dollar' und 'Für ein paar Dollar mehr' vergleichen...

Teddy Suhren

Hai

Das gehört auch zur "Musik" im Film.  :-D
Zumindest in der langen Fernsehversion.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Elektroheizer

Als "Das Boot" Premiere hatte war ich grade in der Grundausbildung in Brake, gesehen hab ich den dann einige Monate  später als Video an Bord von Tender Saar. Die Messe war gerammelt voll... Halte ich nicht nur für einen der besten deutschen Filme (neben ua auf die Schnelle "Große Freiheit Nr 7"), sondern auch international. Allein die Besatzungsliste, die schauspielerische Leistung, die Aufnahmen.

Interessant fand ich auch daß manche Szenen, zumindest Detailaufnahmen, auch vom vom Tender hätten sein können. Die gleichen Lampen, die gleichen Schalttafeln, die gleichen Kojen mit der Bettwäsche auf der man keine Flecken sieht, das Lederzeug (OK, inzwischen mit anderem Schnitt). Und dann wurde mir erschreckend bewußt, wie nah das auf einmal war. Der Kahn wurde  ja grad mal 17 oder 18 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Dienst gestellt - zu etwa der gleichen Zeit wurden auch die meisten Wehrpflichtigen an Bord auf Kiel gelegt.

Zur Kritik eingangs am Interview mit W. Petersen kann ich nix sagen, aber ich halte "Das Boot" trotzdem für einen der besten, realistischsten Filme überhaupt. Wenn ich da an diese amerikanischen Filme denke, aus dem Ei gepellte Seeleute und das Boot in kristallklarem Wasser (oder ist der Pazifik wirklich so klar?). Einige Szenen kommen mir zwar auch merkwürdig vor, aber das meisten davon dürfte aus dramaturgischen Gründen so gedreht sein. Etwa wie schnell sich ohne Lüftung der Rauch an Bord verzogen hatte, aber sonst hätt man wohl nicht viel gesehen. Das einzige, was ich total unrealistisch fand, ist die Szene mit dem schmierigen Lappen. Sowas gegen einen Offizier, das geht gar nicht (oder doch?). Dabei gibt es doch genug Gelegenheiten, wo einer ganz freiwillig in so einen Lappen rennt...
Ich habe das Grauen gesehn

Mario

ZitatDas einzige, was ich total unrealistisch fand, ist die Szene mit dem schmierigen Lappen. Sowas gegen einen Offizier, das geht gar nicht (oder doch?).
Wenn ich mich recht erinnere, dann war das auch eine der Szenen, die Herrn Buchheim besonders bitter aufstießen.
Tätlicher Angriff auf einen Offizier im Einsatz in Kriegszeiten. Strafbataillion an der Ostfront wäre wohl das gnädigste Urteil gewesen, oder ?

Hastei

hallo,
ich kann mich noch gut dran erinnern, als der Film in die Kinos kam. Wir hatten in unserer MK noch viele Veteranen,                                                  davon eine ganze Hand voll U-Bootsfahrer.
Einige verabredeten sich zum Kino-Gang. Und dann beim nächsten MK-Abend. Was gab es da für ein Palaver !! Unverschändheit fanden die meisten Alten den Film. Warum ist mir nie so richtig klar geworden. Viele stießen sich an den sexuellen Szenen, andere behaupteten gar,nie Angst gehabt zu haben. Wenige Alte fanden den Film gut und realistisch. Unser "Conny" z.B ,damals schon weit über 90 Jahre ,störte sich nur an den Sanitätern mit den weißen Überzügen und dem roten Kreuz. Das hatte er ganz anders in Erinnerung. ( Er saß im Bunker und gehörte zum Werft-Stab ( Ing. ,denke mal Silberling ?? , also kein Fahrensmann ) Ich denke heute, viele rieben sich an Buchheim. Im Krieg strammer PK-Mann und nun ganz was anderes. Hat auch nur eine Feindfahrt mitgemacht und will uns groß was vom U-Bootskrieg  erzählen, das sagten die meisten Alten.                                                                Ich persönlich habe den Film nur im Fernsehen gesehen und war sehr ergriffen. Mir hat der Film sehr gut gefallen.
Das mit dem Lappen war unrealistisch !!

Gruß Hastei


Urs Heßling

hi,

und ein eindrucksvolles Bild vom Set ...

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Elektroheizer

Zitat von: Hastei am 19 September 2011, 16:24:48
hallo,
ich kann mich noch gut dran erinnern, als der Film in die Kinos kam. Wir hatten in unserer MK noch viele Veteranen,                                                  davon eine ganze Hand voll U-Bootsfahrer.
Einige verabredeten sich zum Kino-Gang. Und dann beim nächsten MK-Abend. Was gab es da für ein Palaver !! Unverschändheit fanden die meisten Alten den Film. Warum ist mir nie so richtig klar geworden.
Ich nehme an, aus einem Abwehr- und Verdrängungsmechansimus hauptsächlich. Genauso wie der Nationalsozialismus damals nicht aufgearbeitet wurde. Dann lieber im Wirtschaftswunder für einen Käfer sparen und sich endlich wieder den Wanst vollschlagen (was ich absolut verstehen kann). Die sind mit Begeisterung losgezogen - ohne Unterstellung daß jeder davon ein Nazi gewesen sei, waren erst die strahlenden Helden, übrig blieb am Ende ein kläglicher Haufen Verlierer. Nachvollziehen kann ich diese Ablehnung schon.
Ich habe das Grauen gesehn

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