Pionierlandungsboot Typ 40 in 1:40

Begonnen von Dergl, 23 Mai 2011, 15:09:35

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tirpitzpeter

Was soll man das noch sagen!
Einfach ganz klasse Arbeit! Größten Respekt!
"Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit"! (Rammstein)
"Ein formal stimmiges Produkt braucht keine Verzierung" (Ferdinand Porsche)

Dergl

#46
Hallo Forum,

endlich einmal habe ich mir die Zeit genommen, das PiLb umzubauen.

Seit dem ersten Einsatz haben mich ein paar Sachen gestört. Mittlerweile "kann" ich auch Klappen und Türen deutlich besser als damals.

Meine Ziele des Umbaus waren:
- etwas mehr Details, speziell bei der Steuersäule
- Sicherere Bedienung der Rampe und der Klappen
- weniger Gewicht, um die Wasserlinie dem eher unbeladenen PiLb anzupassen

Wie üblich bei einem Umbau gab es diverse Kollateralschäden. Ein paar der Figuren haben Arme verloren, die Bordwände wurden teilweise angeschlagen und auch der Rumpf bekam die eine oder andere Delle. Das meiste kann man bei einem Fahrmodell ganz gut hinnehmen. Das ist halt auch eine Art der Alterung.

Das Gewicht konnte ich einfach dadurch reduzieren, daß ich die Standard-Servos durch Mini-Servos ersetzte. Auch konnte ich nun die Servos im Bugbereich von 3 auf 2 reduzieren. Dazu kommt noch ein kleinerer Akku, wobei ich aber immer noch den großen Akku einsetzen kann, wenn das mit der Gewichtsersparnis allzu viel sein sollte.

Speziell bei den Mechaniken der Rampe und Türen habe ich lange gebraucht, die endgültige Lösung zu finden. Wie üblich bei Konstruktionen ist die einfachste Lösung auch die genialste.
Zuerst habe ich die bisher in jeweils 2 Richtungen wirkende Mechanik auf eine einseitige Krafteinwirkung geändert. Die Grundidee ist, daß die Tore und Rampe durch Schenkelfedern geschlossen gehalten werden. Wie mittlerweile bei mir üblich habe ich dazu alte 3,5 Zoll Disketten geplündert.
Da nun die eine bewegliche Richtung gesichert war, habe ich die jeweilige Öffnungsrichting durchdacht.

Bei der Rampe habe ich eine Umlenkrolle mit Seilzug erstellt: der an Bb-Seite liegende Hebel wird nach oben gezogen, 2x umgelenkt, unten am Rumpfboden wieder durch einen Rollenbock umgelenkt und dann per Servohebel angezogen. Hier habe ich 2-3 Versuche gebraucht, bis ich auf die Lösung mit dem Seil kam. Für die 2-fache Umlenkung musste ich im Bb-Bugbereich innen eine Kiste erstellen, um die Umlenkrollen zu verbergen, fällt aber kaum auf.

Auch habe ich bei der Rampe die beiden zusätzlichen Auffahrten miteinanter verbunden und ein Gegengewicht eingebaut. Nun werden die beiden Auffahrrampen beim Herunterklappen ebenfalls automatisch aufgeklappt.

Dergl

Umbau (Fortsetzung)

Bei den Toren war die Konstruktion etwas schwieriger.
Speziell war mir wichtig, daß ich eine zusätzliche Fehlertoleranz bekam: in der alten Konstruktion musste ich höllisch aufpassen, daß beim schließen der Tore die Mechanik nicht zerstört wurde, wenn z.B. die Rampe noch unten war.

In einem der Bilder kann man meine Gedanken als Skizzen sehen. Ich dachte zuerst immer noch viel zu kompliziert, z.B. mit einem Hebelgestänge, das die Tore aufdrückt, aber in einer Richtung ausziehbar ist. Ich gebe zu, daß ich drei Versuche baute und immer wieder abriss. Zum Schluß habe ich dann auch eine Lösung mit einem einfachen Seilzug verwendet.
Ich konnte dabei die innen liegenden Hebel der Tore weiter verwenden, musste aber in der Bugspitze eine Umlenkrolle je Tor einbauen: was für eine Kniffelei!

Außerdem habe ich die Steuerung der Servos auf der Fernbedienung geändert: bisher wurden Tore und Rampe per Kanal 5+6 und Kippschaltern angesteuert. Das hatte den Vorteil, daß die Position "fest" war und ich weiter entspannt fahren konnte, z.B. mit geöffneten Toren.
Nun liegen die Tore und die Rampe aber auf den Hebeln der Kanäle 2+3. Das gibt mit den Vorteil die Bewegung proportional zu steuern und ggf. noch zu stoppen. Ich muss mich dann bei Fahrt etwas konzentrieren, wenn ich gleichzeitig die Tore aufmachen ... aber mal ehrlich: wie oft kam es in der Praxis vor, daß bei Marschfahrt die Tore geöffnet wurden!?  :roll:

Der Rest war Kleinkram: ein paar Steuerelemente an der Steuersäule (mit Abdeckung) und ein zusätzlicher Rettungsring. Habe ich beides auf Fotos gesehen, die mir hier im Forum netterweise zugespielt wurden.

So kann nun also die neue Saison kommen. Bin schon gespannt, wie sich die Gewichtsreduktion auswirkt.

Detlef 

RonnyM

...sach ma Detlef, kannst du eigentlich Nachts durchschlafen... :? :? :? :-D

Wieder ein Meisterstück. top :MG:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Urs Heßling

moin, Detlef,
einfach Große Klasse top top :MG: :MG: besonders der Mann am Fahrpult :MG:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Ede Kowalski

Hallo Detlef,
ich studiere gerade mit großem Interesse und noch mehr Begeisterung Deine Bauberichte. Jetzt ist dieser Bericht schon einige Tage alt, aber da Du offenbar keine email-Adresse hinterlegt hast, stelle ich doch mal meine Frage. In der Hoffnung, dass Du sie liest. Du hast im Bootsinneren, aber auch am Austritt der Stevenrohre so ein braunes "Zeug" benutzt. Was ist das? Kann ich damit auch den Rumpf meines Italeri S100 abdichten? Ich hatte erst vor Epoxidharz zu nehmen. Aber das wird in der benötigten Schichtdicke sehr warm. Ich habe da ein wenig Bedenken, dass sich der Rumpf verformen könnte.

Schon mal meinen Dank für Deine Antwort. Und mach weiter so! Ich wäre froh, wenn ich meine Bausätze so hinbekommen würde, wie Du Deine "Freihand Modelle"!
Gruß Ralf

Dergl

Hallo Ralf,

freut mich wenn Dir meine kleinen Berichte gefallen  :-D

Das braune Zeugs ist "Stabilit Express". Eigentlich nicht wasserfest, aber wenn man es lackiert oder anderweitig schützt ohne Probleme.
Für die Verarbeitung im Modellbau braucht es etwas Erfahrung und Übung. Den Auftrag mache ich z.B. tropfenweise mit Zahnstochern. Auch muss man schnell sein, weil es innerhalb von ca. 5 Minuten etwas fester wird und nach ca. 10 Minuten abbindet.
Und ja - es wird warm beim abbinden. Aber man braucht nicht viel Materialdicke so daß es auch für Kunststoffe funktioniert. Ich würde aber keine großen kompakte Volumen innerhalb von Kunststoff füllen ... könnte den Kunststoff verformen.

Detlef

Ede Kowalski

Hallo Detlef,
danke für die schnelle Antwort!  top
Dann kann ich auch meinen Epoxi nehmen, da habe ich noch einen Rest von.
Ich hätte dann noch eine Frage. Auf einem Foto hast Du neben Deinem PiLB eine umgebaute "Elke". Hast Du von den Geschützplattformen Zeichnungen oder Konstruktionspläne? Ich würde gerne meinen Kutter "Norden" auch so umbauen.
Gruß Ralf

Dergl

Hallo Ralf,

können wir gerne per Mail besprechen. Das hält diesen Beitrag "sauber"  :-D
Ich schreib Dich an.

Detlef

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