Kriegsmarinebatterien in die Ägäis

Dimitris Galon · 21 März 2011, 18:44:11

Zitat von: mfbb330 am 20 März 2011, 15:11:34
Sind bei den Fotos auch Aufnahmen von den Ausbauarbeiten der Batterien? Ich arbeite an einer Dokumentation über die Mar.Fest.Pi., die auch mit an "Tourlos" gewerkelt haben...

Hallo Dieter, die Bauarbeiter, die an "Tourlos" arbeiteten, stammen aus dem nah liegenden Dorf "Mesagros", das auf der NO Seite von Ägina sich befindet.

Gruß
DG

Zerstörerfahrer · 21 März 2011, 19:21:10

Moin moin,

wenn KILKIS ihre Geschütze bei der Versenkung an Bord hatte, dürfte es sich bei den zwei 20,3 cm Doppeltürmen auf Kap Papas (13./617. MAA) am Eingang zum Golf von Patras um die der LEMNOS handeln.

Grüße
René

mfbb330 · 21 März 2011, 21:30:11

Vielen Dank für die Hinweise zum MFPB 330.

Zu Tourlos I:
Am 25.04.44! Befehl Mar.Grp.Kdo.Süd an Adm.Ägäis zum Bau von Schartenständen ... dieser am 04.05.44 folgende Weisung an Seeko.(Attika) a) Aufbau von Schartenständen in Beton bzw. in Fels(Hohlbau) ... b) Einsatz des verst. Mar.Fest.Pi.Btl.330 ist befohlen. c) ... sofortiger Baubeginn bei ... Tourlos I ...

Im Sept.44 waren dann noch Teile (MFPB 330) auf Ägina, KTB Seeko.Attika am 04.09.44, Vorbereitungen für den Rückzug:
Mar.Fest.Pi.Stab ruft die auf Ägina eingesetzten (Pionier)Kräfte ab und hält sie jederzeit für die Durchführung der Sprengungen bereit (u.a. Hafen Piräus, 2./330).

Es waren zu dieser Zeit neben den griechischen Firmen/ Arbeitern auch noch 11 ital. Baubataillone (und auch 1 russ. auf Kreta) mit Bauarbeiten betraut.

Dimitris, falls Du über weitere Infos hierzu verfügst? ...

Gruß
Dieter

Jagdkommando · 21 März 2011, 22:30:52

Dieter,

Vielen Dank für interessantes Info über Batt.Tourlos !!

Beste Grüsse,
Flemming

mfbb330 · 22 März 2011, 09:38:18

Interessante Bilder zu Tourlos aus heutiger Zeit unter

www.vimudeap.de/247.html

dort auf der Übersichtskarte den roten Punkt (Ägina) anklicken (oder bei google Suchbegriff "Bunker Ägina" eingeben, falls der link nicht funktioniert)

Gruß
Dieter

Übrigens führt die homepage den Betrachter zu weiteren Bildserien, auch aus Deutschland

Dimitris Galon · 22 März 2011, 10:25:51

Zitat von: mfbb330 am 21 März 2011, 21:30:11Dimitris, falls Du über weitere Infos hierzu verfügst? ...

Hallo Dieter,

der gr. Übersetzer der dt. Besatzungsarmee auf Ägina heißt Argiris Fortunas. Seine Schwester, Dionysia, war die Sekretärin des Inselkommandanten Hoffmann und diente gelegentlich auch als Übersetzerin. Die Geschwister Fortunas waren Studenten der dt. Schule in Athen und keine Kollaborateure, also d.h. dass sie nicht aus Geldgier und aus Nationalsozialistischerüberzeugung als Übersetzer arbeiteten, sondern eher um ihren Landsleuten zu helfen und etwas Essbares für ihre Familie zu besorgen. Das ist mindestens die offizielle Stellung des Mannes. Beide Geschwister leben immer noch auf Ägina und ich werde sie am Ende April treffen.

Argiris Fortunas, der mit dem Inselkommandant Hoffmann gut befreundet war, hat ein Buch über seine Tätigkeit als Übersetzer der dt. Besatzungsarmee auf Griechisch veröffentlicht. Hier sind die auf Deutsch übersetzten Daten.

Verfasser: Argiris Fortunas
Titel: Meine Erinnerungen 1941-1944
Umfang: 226 Seiten
Verlag: Kipos tis Aeginas, 2007

Hier kann es bestellt werden. Achtung, nicht vergessen dass das Buch auf Griechisch ist.

http://www.ebooks.gr/book/256945

Hier der gr. Titel

Αργύρης Φορτούνας
Οι αναμνήσεις μου 1941-1944
Κήπος της Αίγινας, 2007

Ich habe das Buch gelesen und muss gestehen dass keine richtig große Ereignisse vorkommen. Wenn man aber die Geschichte Äginas wehrend der Besatzungszeit 1941-44 tief untersucht, wird bestimmt ganz viele Schätze wie z.B. Namen, Tätigkeiten, Aufgaben usw finden.

Gruß
DG

P.S.
Ich habe die Fotos gesehen Dieter.
Das Foto mit dem Adler ist verzehrt durch das Weitwinkelobjektiv, es ist nicht so wie es aussieht. Hier hast ein von mir ,,geschossenes" Foto.

t-geronimo · 22 März 2011, 11:42:20

Hallo DG!

Ich habe mir mal erlaubt, das "böse Kreuz" unkenntlich zu machen.

Doofe Regelung, ich weiß...

Dimitris Galon · 22 März 2011, 11:51:06

Regeln sind Regeln Thorsten die für alle gelten ........ ist zwar historisch falsch das Kreuz zu entfernen aber ich kann damit leben

Gruß
DG

byron · 22 März 2011, 19:00:34

Hallo Rene,

Ja, die 4X20,3 Geschütze von Lemnos sind nach Kap Papas (Araxos/13. Btr. Ma.Art.Abtl. 617) gekommen.
Die grossen von 30,5 cm wurden 100% auf Tourlos montiert.
Siehe auch folgende Dienstschrift des OKH vom Jahr 1942

Peter K. · 22 April 2011, 18:05:07

... guckt ihr auch mal hier!

Dimitris Galon · 13 Mai 2013, 15:02:28

Am 8. Mai 2013 habe ich einer Mountainbiketour auf der Insel Ägina gemacht. Das Ziel war die alte Marinefestungen sowohl am Norden (Kap Tourlos) als auch am Süden (Plakakia und Perdika) zu besuchen und zu fotografieren. Hier sind Bilder zu sehen der nicht so oft fotografierte 3. Batterie der Marineartillerieabteilung 603 die in der Nähe des Dorfes Perdika (SW Ägina) sich befand. Außer des Bettonbunkers der 3./603 M.A.A. sind auch die Orte der vier Geschützen und die dazu gehörende Konstruktionen zu sehen. Überassenderweise es liegt immer noch dort ein Geschütz mit der Werk-Nr. 1047, produziert von dem franz. ,,Atelier de Construction de Puteaux" im Jahr 1919. Im Bettonbunker selbst war die Erkundung sehr schwierig aufgrund von unzähligen Flohen. Ein Bild der Korridorsüberschrift ,,Zur lustigen Ratte" war mir jedoch gelungen.

Gruß
DG

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Henrio · 13 Mai 2013, 16:46:16

Moin Moin,

...Frage an die Gemeinde, könnte es sich hierbei um die Batterie handeln,
die Alistaire McLean als Vorlage für seinen Roman "Die Kanonen von
Navarone" genommen hat? Orte und Handlung dort sind weitgehend fiktiv,
ich weiß, ....

Gruß
Heinz

Urs Heßling · 13 Mai 2013, 17:05:10

moin, Heinz,

Zitat von: Henrio am 13 Mai 2013, 16:46:16
.. könnte es sich hierbei um die Batterie handeln, die Alistair McLean als Vorlage für seinen Roman "Die Kanonen von Navarone" genommen hat? Orte und Handlung dort sind weitgehend fiktiv,

Meiner Meinung nach: nein. Der Handlungshintergrund ist nicht fiktiv, es geht um die Wiedereroberung des Dodekanes durch die deutsche Wehrmacht im Herbst 1943. Die Insel [Leros], deren Garnison evakuiert werden soll, trägt im Roman den Namen "Kheros".
Das fiktive "Navarone" müßte also im Süden des Dodekanes zu suchen sein.

Gruß, Urs

Peter K. · 13 Mai 2013, 19:56:09

Schönen Dank für die interessanten Bilder, DIMITRIS!
Von dieser Batterie kannte ich bisher nur eine Aufnahme des Leitstandes.

Ich war vor nunmehr 26 Jahren anlässlich meiner Matura(Abitur)reise das erste und leider auch das letzte Mal auf der Insel, an die mich schöne Erinnerungen verbinden! Damals erkundeten wir auch mit Motorrädern die Insel - allerdings ziemlich planlos, da ich zu diesem Zeitpunkt zwar wusste, dass sich Küstenartillerie und deren Überreste auf der Insel befanden, aber nicht deren genaue Lage.

Na ja, als Entschädigung konnten wir ein Uboot und eine größere Überwassereinheit vor der Insel beobachten und wenig später trafen wir dann auf eine ganze Klasse hübscher Salzburgerinnen, die sich ebenfalls als "reif" erwiesen ...

Baunummer 509 · 13 Mai 2013, 21:27:37

Zitat von: Peter K. am 13 Mai 2013, 19:56:09
...snip....
und wenig später trafen wir dann auf eine ganze Klasse hübscher Salzburgerinnen, die sicher ebenfalls als "reif" erwiesen ...

..ach, vergiss die ollen Küstenartilleriestellungen, darüber würde ich gerne mehr erfahren