Pläne zur Bauvorschrift Scharnhorst und Gneisenau

Begonnen von Götz von Berlichingen, 24 Februar 2011, 18:43:13

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Götz von Berlichingen

In Bd. 24 [Die Schlachtschiffe der Scharnhorst-Klasse] der Reihe Marine-Arsenal [Friedberg 1993, S. 3] schreibt Siegfried Breyer:

"Nachdem im Dezember 1988 die (wahrscheinlich gesamten) Akten aus dem früheren Hauptamt Kriegsschiffbau (an die 40.000 kg Schriftgut!) von der Sowjetunion an die damalige DDR zurückgegeben worden waren, stand zu hoffen, daß sich darunter die bisher vergebens gesuchten Unterlagen befinden. Auf Anfrage antwortete das damalige Militärarchiv der Deutschen Demokratischen Republik mit Schreiben vom 12. Juni 1990, daß sich in den dortigen Beständen solche Unterlagen befinden. So kam es am 4. September 1990 zu einem hoffnungsfrohen Besuch dieses Archivs (das nach der Wende dem Bundesarchiv angegliedert wurde). Zur Einsichtnahme vorgelegt wurde die Bauvorschrift für ERSATZ BRAUNSCHWEIG vom 29.03.1933, aptiert auf ERSATZ HESSEN und ERSATZ ELSASS von 1934.

Der voluminöse Band enthält die üblichen Vorschriften und Vorgaben für die Bauausführung im schiffbaulichen Bereich. Was er nicht enthielt waren die normalerweise dazugehörigen Pläne. Zurückzuführen ist das auf die in der Sowjetunion bei der Auswertung geübte Praxis, die von Dr. Mehl wie folgt dargelegt ist: "Das größte Erschwernis zur detaillierten Nutzung dieser Dokumente lag nach der Übernahme darin, daß alle zugehörigen Zeichnungen (Generalplan, Spanten- und Linienrisse, Deckspläne, Maschinenanordnung usw.) unsystematisch gebündelt und getrennt von den Bauakten zurückgeführt wurden. Schon jetzt kann festgestellt werden, daß es Jahre braucht, bis dieser Zeichnungsumfang wieder zugehörig zu jeder einzelnen Bauvorschrift archiviert ist."
[Dr. Hans Mehl, "Das Archiv des Hauptamtes für Kriegsschiffbau", in: "Das Logbuch", 27. Jg., 1991, Heft 2]

Insoweit mußte dieser Besuch als enttäuschend angesehen werden, zunächst in der Befürchtung, daß diese Pläne unwiederbringlich verloren sind. Jetzt, nach Aufklärung durch Dr. Mehl, besteht Grund zur Annahme, daß die verschollenen Pläne irgendwann in den Beständen aufgefunden werden."


Weiß jemand zufällig, ob diese Pläne und Zeichnungen inzwischen aufgefunden werden konnten?

Peter K.

... diese Pläne werden meines Wissens noch immer gesucht!

... siehe auch hier oder hier
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Thoddy

Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Götz von Berlichingen

@ Peter K. & Thoddy:

Danke für Eure Hinweise!  top

Tiornu

Ich hoffe, dass ich eine Frage hier stellen kann. Amtliche Urkunden sagen, dass Scharnhorst einen Seitenpanzer von 320mm hatte. Warum haben Sie, also erwähnten viele Bücher (einschließlich Groner) einen Seitenpanzer von 350mm? Woher kam diese Zahl?

Thoddy

welcome
Tiorno is referring to my post at Navweaps as I cited the Unterlagen zur Bestimmung der Hauptkampfentfernung Schlachtschiffe Gneisenau und Scharnhorst, wich indicates 320 mm.

http://warships1discussionboards.yuku.com/topic/15724
post 28

Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Tiornu


Thoddy

#7
yes
real Name of the piece
AWA A IA 100/40 g.Kdos
Unterlagen und Richtlinien zur Bestimmung der Hauptkampfentfernung und der Geschoßwahl
Heft a Textband
............
Heft h Schlachtschiffe Bismarck und Tirpitz

short GkDOS 100


there is also a russian study about
"Die Panzerung der deutschen Kriegsschiffe 1920-1945" by Marineoberbaurat Többicke creation 1946
see Marinearsenal Special Band 6
Többicke wich was a leading engineer at the KM naval yard Wilhelmshaven during the war made this study in behalf of the soviet armed forces. Unfortunately he couldnt fall back on original sources and had to use his memory only.

He mentioned 350 mm belt for Scharnhorst but lots of other thickness details from other ships were also incorrect.


Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Tiornu


schiffbauer

Alle Pläne des Hauptamtes Kriegsschiffbau, die 1990 von der Sowjetunion an das damalige Militärarchiv in Potsdam zurückgegeben wurden (tatsächlich vollkommen unsortiert und von den schriftlichen Dokumenten getrennt) wurden in den Jahren 90-92 von einer Gruppe ehrenamtlicher, aber sachverständigen, Helfer sortiert, gesichtet und archiviert. Ich hatte die Ehre und das Glück, mitmachen zu können. Die Archivierung fand getrennt von den möglicherweise zugehörigen Bauakten statt. Nach Fertigstellung der Archivierung sind die Pläne ins Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg verbracht worden und dort in den Bestand aufgenommen worden. Leider hat es sich in den letzten Jahren herausgestellt, dass die Mitarbeiter des Archivs, wohl durch andere, wichtigere Archivarbeiten im Zusammenhang der Wiedervereinigung und der Übernahme aller ex-DDR Militärunterlagen, die Übersicht verloren haben (so nenne ich das mal) und heute Schwierigkeiten beim Auffinden dieser Zeichnungen haben, selbst wenn man Ihnen die Archivnummern angibt.
Gruss
Schiffbauer

Götz von Berlichingen

@ schiffbauer:

Danke für Deinen wichtigen Hinweis.

Zitat von: schiffbauer am 03 März 2011, 15:58:00Die Archivierung fand getrennt von den möglicherweise zugehörigen Bauakten statt. Nach Fertigstellung der Archivierung sind die Pläne ins Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg verbracht worden und dort in den Bestand aufgenommen worden. Leider hat es sich in den letzten Jahren herausgestellt, dass die Mitarbeiter des Archivs, wohl durch andere, wichtigere Archivarbeiten im Zusammenhang der Wiedervereinigung und der Übernahme aller ex-DDR Militärunterlagen, die Übersicht verloren haben (so nenne ich das mal) und heute Schwierigkeiten beim Auffinden dieser Zeichnungen haben, selbst wenn man Ihnen die Archivnummern angibt.

Das ist ja extrem ärgerlich und frustrierend für die ehrenamtlichen Helfer. Es scheint sich somit trotz ihres damaligen arbeitsintensiven Einsatzes an der Auffindbarkeit im Vergleich zu Moskauer Zeiten nicht viel verbessert zu haben.  :x

halina

moin moin,die planungen für den bau der schlachtschiffe SCHARNHORST und GNEISENAU wurden nach 1933 forciert.da die baupläne der
panzerschiffe nicht dienten ,wurden wesentliche konstruktionsmerkmale von dem letzten gebauten grosskampfschiff der kaiserlichen marine
der S.M.S. HINDENBURG  übernommen die mit ca.27.000 t und einer länge von über 210 meter schon beachtliche ausmasse hatte.das schiff
wurde erst 1917 in dienst gestellt,gebaut von der KMW-wilhelmshaven.
                                                                                                                                  gruss halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

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