Traditionsnamen der Zerstörer

Begonnen von Zerstörerfahrer, 15 März 2006, 09:50:41

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Zerstörerfahrer

Bekannterweise trugen ja die ersten 22 Zerstörerneubauten der dt. Kriegsmarine ja neben ihrer Nummer noch einen Namen. Den wenigsten ist aber bekannt, welcher Mann sich hinter diesem Namen verbirgt.
Aus Traditionsgründen wurden Namen ehemaliger Angehöriger der kaiserlichen Marine gewählt, die alle , mit einer Ausnahme , gefallen waren.




Konteradmiral Leberecht Friedrich Max Maaß , war Führer der Torpedoboote und II. Admiral der Aufklärungsstreitkräfte. Er fiel als erster Admiral des 1. WK. beim Gefecht vor Helgoland am 28.08.1914 auf dem kleinen Kreuzer " Cöln ". Vor Helgoland wurde der dt. Verbände, nur aus kleinen Kreuzern und T-Booten bestehend , von weit überlegenden Schlachtkreuzern der Briten zum Kampf gestellt  . Auf dt. Seite ist das Höchstkaliber in diesem Gefecht 10,5cm, während auf engl. Seite 34,5cm Granaten zur Verfügung stehen !!! Von " Cöln's " 508 Mann Besatzung wird nur ein Mann gerettet. Ausserdem sinken noch die kl. Kreuzer " Mainz " " Ariadne " und das T-Boot V 187.

Korvettenkapitän Georg Max Thiele, war Chef der 7. T-Bootshalbflottille. Die Halbflottille lief am 16.10.1914 aus Wilhelmshaven zu einem Minenunternehmen im Kanal aus. Der aus den T-Booten S 119, S 115, S 117 und S 118 bestehende Verband wurde am nächsten Tag auf Höhe Texel von einem engl. Kreuzer und 4 Zerstörern gestellt und nach tapferer Gegenwehr vollständig versenkt. Thiele fiel dabei auf seinem Führerboot S 119. Der Grossteil der Besatzungen der 4 Boote gingen mit ihrem Boot unter.

Korvettenkapitän Max Konrad Felix Schultz , fiel als Chef der 6. T-Bootsflottille am 23.01.1917 an Bord seies Führungsbootes V 69. Bei dem Flottillenvorstoss zum Ärmelkanal wurde der Verband vor der Maasmündung von überlegenden engl. Kreuzern und Zerstörern gestellt. Die geschickt geführte Flottille konnte das Gefecht zwar bestehen, aber Schultz fiel auf seinem Führerboot durch Beschuss. Dem Kommandanten gelang es das schwer beschädigte Boot nach Holland einzubringen.

Kapitänleutnant Richard Beitzen fiel als Chef der 14. T-Bootshalbflottille am 30.03.1918 in der dt. Bucht. Sein Verband geriet , bei der Rückkehr von einer Kontrollfahrt , auf ein engl. Minenfeld Mit dem grössten Teil ihrer Besatzung sanken dabei G 93 und G 94 . Mit seinem Führerboot G 87  versuchte Beitzen , ungeachtet der Gefahr , die Überlebenden zu retten, wurde dabei aber selbst Opfer eine Mine.

Korvettenkapitän Heirich Paul Jakobi war Chef der 17. T-Bootsflottille und fiel am 02.12.1915 auf seinem Führerboot V 25 bei der Amrumbank. Sein Verdand sicherte die Räumarbeiten der 2. Minensuchflottille und dabei lief V 25 auf eine Mine und sank mit der ganzen 79-köpfigen Besatzung .

Korvettenkapitän Hartmuth Otto Ludwig Theodor Riedel fiel als Chef der 6. T-Bootshalbflottille am 31.05.1916 in der Skagerakschlacht. Der Verband mit seinem Führerboot V 48 ( Kommandant Friedrich Eckholdt s.u. ) war auf eine engl. Zerstörer , der gestoppt zw. den Schlachtlinien lag. Dabei sank V 48 nach schweren Treffern durch engl. Zerstörer und Linienschiffen mit Halbflottillenführer und Kommandant. Es gab nur 3 Überlebende.

Kapitänleutnant Hermann Friedrich Wolfgang Nestor Schoemann   fiel als Chef der berühmten Torpedobootsflottille Flandern. Bei einem Vorstoss zum Ärmelkanal griffen sein Führerboot A 2 und A 4 engl. Fischdampfer an und konnten das Führerboot versenken. Auf dem Rückweg schnitten ihnen engl. Zerstörer den Rückweg ab und sanken im darauffolgenden Gefecht. Unter den Verlusten von 13 Mann befand sich auch der Flottillenchef.

Korvettenkapitän Karl Max Bruno Heinemann war I. Offizier des Linienschiffes " König ". Als am 04.11.1918 in Kiel der bewaffnete Aufstand ausbrach , hissten die Meuterer auf allen Schiffen die rote Flagge. Der Kommandant von S.M.S. König widersetzte sich am nächsten Tage der Hissung der Flagge und wurde schwer verwundet. Daraufhin übernehmen Heinemann und L.z.S. Wolfgang Zenker die Verteidigung der kaiserlichen Flagge und fielen unter den Schüssen der Meuterer.

Leutnant zur See Otto Wolfgang Zenker war Adjutant auf dem Linienschiff König und wurde bei der Verteidigung der kaiserlichen Kriegsflagge ( siehe Bruno Heinemann ) am 05.11.1918 tödlich verwundet und starb einige Tage später im Lazarett.

Oberleutnant zur See der Reserve Hans Carl Lody wurde als dt. Spion am 06.11.1914 im Tower von London erschossen. Den Engländern gelang es bei Kriegsausbruch den gesamten dt. geheimdienst in England lahmzulegen. Lody, den  eine Augenkrankheit am aktiven Dienst hinderte, ging daraufhin freiwillig als Spion nach England. Als Amerikaner und später als Schweizer getarnt, sammelt er Informationen über Heeres- und Flottenbewegungen. Ein Telegramm wurde ihm dabei zum Schicksal und er wurde verhaftet. Weil er sich dabei so mannhaft verhielt gewährten ihm die Engländer den Soldatentod durch erschiessen, anstelle das sonst üblichen Erhängens.

Kapitänleutnant Bernd Walter von Arnim war Kommandant des Torpedoboots G 42 und fiel am 21.04.1917 beim South Goodwin Feuerschiff. Während eines Vorstosses der 3. T-Bootshalbflottille von Flandern auf Geleitzüge von und nach  Calais stiessen die dt. T-Boote S 35, G 42 und G 85 auf engl. Zerstörer und deren stark bewaffneten Begleitschiffe Swift und Brokes . Bei dem Nachtgefecht gelang es Broke G 42 zu rammen und sein Vorschiff mit heftigen Schnellfeuer zu belegen. Darauf enterte die dt. Beasatzung das Vorschiff des Engländers und es kam zu einem wilden Handgemenge. Unter grössten schwirigkeiten gelang es Broke freizukommen . G 42 sank daraufhin mit 36 Toten.


Fortsetzung folgt...

© Zerstörerfahrer

rosenow

Hallo! Sehr interessant, habe ich mit einem Augenleuchten gelesen!  :D  :D
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Ralf

Gruß
Ralf
___________________________________________
,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

Chrischnix

Moin Moin

@ Zerstörerfahrer

Danke!  und Grüße:

Chrischnix

Blane

Hallo Zerstörerfahrer,

super Arbeit!! Danke!!
Schöne Grüsse
Christian

Zerstörerfahrer

Kapitänleutnant Erich Wilhelm Theobald Giese fiel als Kommandant des Torpedobootes S 20 am 05.06.1917 vor Flandern. Das Boot gehörte zur Z-Flottille Flandern und unternahm mit anderen Booten einen Vorstoss gegen die brit. Kanalsperren, die die dt. U-Boote behindern sollten. Dabei wurde S 20 von überlegenden brit. Sicherungsstreitkräften gestellt und sank mit 20 Mann im konzentrischen Feuer des brit. Kreuzers Centaur und anderer Einheiten.

Kapitänleutnant Heinrich Hermann Erich Koellner war Chef der 8. Minensuchhalbflottille und fiel am 20.04.1918. Seine Halbflottille sollte 4 Torpedoboote nach einem Flottenvorstoss aufnehmen und sie durch die Hoofden nach Flandern bringen. In der Nacht erhielt M 95 in einem engl. Minenfeld 2 Minentreffer. Als M 39 versuchte die Überlebenden zu retten, lief auch dieses Boot auf eine Mine . Mit seinem Führerboot M 64 rettete Koellner die Überlebenden , dabei lief auch dieses Boot auf eine Mine und sank mit 87 Mann.

Kapitänleutnant Friedrich Johann Alfred Ihn fiel als Kommandant des T-Bootes S 35 am 31.05.1916 in der Skagerakschlacht. S 35 versuchte die Überlebenden des zwischen den Schlachtlinien gesunkenen T-Bootes V 29 ( Kommandant Erich Steinbrick ) zu retten. Es konnten auch einige Überlebende geborgen werden, darunter auch der Kommandant , aber infolge der artilleristischen Übermacht des Gegners, sank S 35 mit samt der Besatzung und allen Geretteten.

Kapitänleutnant Erich Karl Steinbrinck war Kommandant des T-Bootes V 29 und fiel am 31.05.1916 in der Skagerakschlacht. Das Boot gehörte ebenso wie S 35 zur IX. T-Bootsflottille , die den Befehl hatten, die feindl. Linienschiffe anzugreifen. V 29 fiel dabei jedoch einem Torpedo des brit. Zerstörers Pitard zum Opfer. Der Kommandant befand sich unter den Geretteten, die S 35 aufnahm. Die beiden Kommandanten einigten sich , den Angriff fortzusetzten und fanden dabei durch den Untergang von S 35 den Tod.

Auch Kapitänleutnant Hans Georg Günther Friedrich Eckholdt fiel am 31.05.1916 in der Skagerakschlacht als Kommandant des T-Bootes V 48. V 48 war Führerboot der 6. T.Bootshalbflottille . Während der Tagschlacht erhielt das Boot einen schweren Treffer, der die Geschwindigkeit um die Hälfte herabsetzte. Dadurch verlor das Boot den Anschluss an seine III. T-Bootsflottille. Trotzdem wurde das Boot Abends immer wieder angreifend, an den verschiedenen Punkten der Schlacht gesehen. Dabei wurde es im überlegenden Feuer der engl. Linienschiffe , Schlachtkreuzer und Zerstörer vernichtet. Dabei fiel auch der Halbflottillenführer Theodor Riedel.

Kapitänleutnant Diether Freiher Roeder von Diersburg, gen. Diether von Roeder fiel als Chef der 13. Torpedoboots-Halbflottille am 11.06.1918. Ihre Aufgabe war es die 7. Geleit-Flottille bei einer Minenkontroll-Stichfahrt auf dem " Weg 200 " zu sichern. Dabei sank S 62 sehr schnell nach einem Minentreffer.  Roeder liess sein Führungsboot S 66 ankern und mit der Motorjolle Überlebende aufnehmen. Schliesslich wurde auch S 66 von einer Mine getroffen und sank mit 76 Mann.

Ingenieur-Aspirant Hans Heinrich Adolf Lüdemann war als junger Anwärter der Ingenieurslaufbahn auf S 148. Am 14.05.1913 explodierte auf einer Manöverfahrt ein Hochdruckzylinder. Lüdemann zog sich dabei schwerste Verbrennungen und Verletzungen zu, aber anstatt zu flüchten , schleppte er sich in die Heizräume, wo er Anweisungen zum Dampfabstellen gab. Diese Tat hat  einigen Kameraden vom Maschinenraumpersonal das Leben gerettet. Lüdemann brach daraufhin zusammen und wurde dann ins Marinelazerett Helgoland gebracht, wo er noch am selben Abend seinen Verletzungen erlag.

Torpedomatrose Hermann Künne war Angehöriger der T-Bootes S 53 . In der Nacht vom 23.04.1918 versuchten die Engländer in einem Kommandounternehmen die Häfen Zeebrügge und Ostende mit den Blockschiffen Brillant und Sirius zu sperren. Vom Kreuzer Vindictive wurde ein Landungskorps ausgeschifft, um die dt. Abwehr niederzuhalten. Im Hafen von Zeebrügge ging Künne auf der Mole zum sofortigen Gegenangriff über . Nur mit dem Bormesser bewaffnet stiess er auf den Führer des Landungskorps, schlug ihm die Pistole aus der Hand und rammte ihm das Messer in die Brust. Künne selbst fiel gleich darauf durch einen Bajonettstich des fallenden engl. Offiziers.

Käpitänleutnant Karl Galster war Kommandant des T-Bootes S 22 .
Am 22.03.1916 griffen engl. Flieger unter dem Schutz von leichten Seestreitkräften den Luftschiffhafen Tondern und die Schleusen des Kaiser-Wilhelm Kanal an. Bei der Verfolgung des engl. Seestreitkräfte lief S 22 bei Terschelling auf eine Mine und sank mit der ganzen Besatzung.

Obermaschinist Wilhelm Heidkamp fuhr auf dem Sachlachtkreuzer Sydlitz. Während der Seeschlacht auf der Doggerbank am 24.01.1915 erhielt Sydlitz Treffer in einen der achteren 28cm Türme. Es drohte, das das ganze Schiff durch nachfolgende Munitionskammerexplosionen in die Luft fliegt. Mit blossen Händen drehte Heidkamp die glühenden Flutventile der achteren Munitionskammer auf und rettete damit das ganze Schiff und die Besatzung vor dem Untergang. Seine verbrannten Hände und die Gasvergiftungen konnten nicht mehr , bis zu seinem Tode nach dem Krieg , vollständig auskuriert werden.
( In der Annahmen, das die Sydlitz gleich sinkt, erreichte das Schiff mit den schweren Geschützen , einen Salventakt von 10 s !!! )

Bootsmannsmaat Anton Schmitt war Besatzungsmitglied des kleinen Kreuzers Frauenlob . In der Skagerakschlacht wurde der Kreuzer zusammengeschossen und begann zu sinken. Auf dem Achterschiff schoss Schmitt mit der letzten noch feuerbereiten Kanone auf den Gegner, bis das Schiff unter seinen Füssen versank, wobei auch er den Tod fand.




Bei den Nachforschungen zu diesen Personen, ist mir aufgefallen, das die meisten bei der Rettung von Kameraden gefallen sind. Diesen Männern gilt mein grösster Respekt !



© Zerstörerfahrer

Spee

@Zerstörerfahrer,

ohne die Leistungen der deutschen Seeleute und deine schmälern zu wollen, aber die Darstellungen sind z.T. eher "heroisch", den genau.

Beispiel: Vor Helgoland wurde der dt. Verbände, nur auskleinen Kreuzern und T-Booten bestehend , von weit überlegenden Schlachtkreuzern der Briten überfallen.

Der Verlust der 3 deutschen kleinen Kreuzer beruht zum größten Teil auf der Mißachtung taktischer Grundregeln auf deutscher Seite. Admiral Beatty griff mit seinen "Cats" erst auf den Hilferuf von Commodore Thyrwitt ein. Der eigentliche britische Angriffsverband bestand nur aus den Scouts (leichte Kreuzer) "Arethusa" und "Fearless" als Führer der 1. und 3.Zerstörerflottille plus der 1.Light Cruiser Squardron mit 6 leichten Kreuzern.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Zerstörerfahrer

Hallo Spee,

ich wollte mit diesem Beitrag eigentlich nur mal auflisten, wer diese Männer  waren. Und dabei spielt es eigentlich keine Rolle, wann und wo taktische Grundsätze missachtet wurden. Wenn wir über Helgoland diskutieren wollen, sollten wir dafür einen eigenen Thread aufmachen.
Hier wollte ich eigentlich nur den Männern gedenken.

Torpedo

Diese Tradition der Übernahme von geehrten Fahrensmännern ist sehr schön und auch respektvoll (gleiches passiert ja auch in der DGzRS), Aber wie Spee schon schrieb, manche Dinge sind aus heutiger Sicht etwas kritischer zu beurteilen.

Bernd v. Arnim soll z.B. seinen Vorstoß ziemlich nachlässig geführt haben. So war in feindlichem Gebiet die Besatzung z.B. nicht mehr auf Gefechtstation, was zum Überraschungseffekt des Gegners und schließlich zur Versenkung führte.
Aber in Zeiten, wo das Verteidigungsministerium am "Reichpietsch-Ufer" liegt (einem 1917 meuternden und politisch agitierenden Matrosen, der zusammen mit Albin Körbis erschossen wurde) wäre eine Ehrung von derart tapferen Männern kaum noch möglich. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass die Namen durch die Schiffe der Kriegsmarine auch kontaminiert sind...
Andererseits ist die Tradition der Städte- und Ländernamen wie sie in der Kaiserlichen Marine und jetzt auch in der Bundesmarine üblich ist, auch nicht so schlecht. So können auch Traditionsnamen wie "Emden", "Karlsruhe", "Berlin", etc. überleben.
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

Spee

Servus Z-Fahrer,

deine Intention verstehe und teile ich.
Mir ist nur die Darstellung recht "pathetisch", was m.E. der Sache eher schadet als nützt.
Btw, war nicht Konteradmiral Leberecht Maass als ranghöchster auf See befindlicher Offizier für die Taktik der eingesetzen Einheiten mit verantwortlich?

@Torpedo,

dito  :wink:  .
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Zerstörerfahrer

Hallo Spee,

was ist daran "pathetisch" , zu beschreiben, wie Koellner versucht Ertrinkene zu retten ? Oder Heidkamp sein Schiff rettet ? Oder bei so tragischen Schicksalen , wie Karl Galster ? Und wenn ich von überlegenden Schlachtkreuzern zusammen geschossen werde ist das sicher nicht "pathetisch" , sondern tragisch.
Für mich sind das nur Beweise für bedingungslose Kameradschaft und Vaterlandsliebe.  
Für mich sind sogar die Männer des Spee Geschwaders tapfere Leute, trotz des verfehlten Ansatzes auf Falkland. Warum hielten 3 Männer der Nürnberg die Kriegsflagge bis zum Schluss hoch ?
Warum liess der Kommandant der Emden , nachdem das Schiff zerschossen war wieder die Kriegsflagge hissen ? Ist das zu "pathetisch" ?
Ich denke, das wir heute den damaligen Zeitgeist sowieso nicht verstehen können. Denn unseren Stolz hat man uns gründlich ausgetrieben( ohne dabei jetzt nach rechts zu rutschen).
Das wir heute eher Menschen wie Reichpietsch und Köbis ehren, zeigt doch eigentlich nur, wie zwiespältisch unsere Nation mit dem Thema umgeht.

Ralf

Lasst den Zerstörerfahrer doch seine Namen hier auflisten. Jeder sollte dann für sich selbst heraus finden, ob er die ein oder andere Person, die eine oder andere Aktion für heroisch hält oder nicht...

Ich habe auf meinem PC Berichte von Leuten die in der Skagerak-Schlacht ihren Dienst taten und voller Begeisterung schildern, wie da Leute gekämpft haben und eben auch gestorben sind...
Wer sich unseres Hobbies ernsthaft widmet, sollte jede, aber auch jede Quelle anzweifeln...

Ich kannte fast alle Namen, aber eben nur weil nach Ihnen Zs benannt wurden. Und das der eine oder andere nach heutigen Gesichtspunkten nicht mehr diese Ehre zuteil werden würde, liegt doch auf der Hand...
Lasst uns da nicht gleich wieder eine Grundsaztdiskussion über "Helden oder nich Helden", "Deutsch oder nicht Deustch" oder gar die politischen Ansichten der damaligen Entscheider diskutieren...

Und btw.: Warum müssen denn alle immer an den "deutschen" Helden herumnörgeln? Waren wir dabei? Können wir das wirklich heute beurteilen?

@Zerstörerfahrer: Guter Job. Ich möchte mehr davon...
Gruß
Ralf
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,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

Zerstörerfahrer

Ich muss Ralph in allen Punkten recht geben. Lassen wir hier die Toten ruhen und finden uns zur Helgolandfrage oder ähnliches an anderer Stelle wieder.  :D

Spee

@Ralf,

Warum müssen denn alle immer an den "deutschen" Helden herumnörgeln?

Uh, wie konnte ich es wagen, mit Fakten an Mythen zu rütteln? Ist natürlich auch eine Lösung, nicht zu fragen und alles zu glauben.

Ich sage hiermit offiziell ja zu "Deutschem Heldentum" und "Deutschem Wasser"!!
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Leutnant Werner

Ich muss Spee und Torpedo recht geben:
Torpedo hat recht, wenn er sagt, die Namen der Zerstörer sind verbrannt.

Spee hat recht, wenn er die Handlungen von einigen der so posthum geehrten Offiziere und Mannschaften etwas kritischer betrachtet. Dass Beispiel der Helgolandschlacht ist hier vorzeigemäßg. Es wäre Maaß´Job gewesen, die feindlichen Aufklärungsstreitkräfte in die Reichweite der 30,5er der Insel zu ziehen. Stattdessen ... ihr wißt ja was geschehen ist.

Gleich reihenweise wurden Männer geehrt, die beim Bergen von Schiffbrüchigen von durch Minentreffer gesunkenen Booten ihren Kahn selbst auch noch gegen eine Mine gerannt haben. Um es mal aus einer radikal anderen Sichtweise heraus zu betrachten: Da wurden diejenigen als Beispiele herausgestellt, die sich regelrecht dumm angestellt hatten, nur weil ihre Motive und ihr Schicksal die braunen Vorzeigeeigenschaften Kameradschaft und Opferbereitschaft symbolisierten.

Es gab auch jede Menge Sieger in der kaiserlichen Marine, aber mit denen wollten die Braunen sich nicht schmücken, gottlob.

Um es mal zu verdeutlichen: Wenn ich in WK1 einen Torpedobootszerstörer oder ein Minensuchboot bei dem Versuch, Schiffbrüchige zu bergen, beschädige oder zerstöre UND ÜBERLEBE DAS, was würde mich erwarten? - Klare Antwort: Eine kriegsgerichtliche Untersuchung.

So, das lass ich jetzt mal bei euch einwirken...
Gruß
Lt.

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