Operation Boarding Party Mormugao Goa, den 10.03.1943

Begonnen von Albatros, 05 Januar 2011, 16:25:55

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Albatros

Nochmal zu den deutschen U-Booten im Seegebiet Indischer Ozean.

Hier http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:9IMoTpoRny8J:www.u-boote-online.de/typen/typ_ix_allg.html+Deutsche+U-Boote+im+Indischen+Ozean&cd=4&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a ist folgendes zu lesen

Zitat.
Zwischen Oktober 1942 und Februar 1945 erfolgte der Einsatz von 25 Booten des Typs IX einzeln im Indischen Ozean, wo U 159 in der Zeit zwischen Oktober und November 1942 acht Schiffe versenkte, der Rekord für dieses Seegebiet. Zitat Ende.

Also so ganz stimmt die Behauptung  das keine Deutschen Boote vor April 43 im Indischen Ozean waren glaube ich nicht.
U-159 http://uboat.net/boats/u159.htm
Welches könnten denn weitere Boote sein die bis März/April 43 im Indischen Ozean gewesen sind ?

:MG:

Manfred

Urs Heßling

hallo, Manfred,

Zitat von: Albatros am 22 Januar 2011, 13:45:45
... im Indischen Ozean, wo U 159 in der Zeit zwischen Oktober und November 1942 acht Schiffe versenkte, der Rekord für dieses Seegebiet. Zitat Ende.

Also so ganz stimmt die Behauptung  das keine Deutschen Boote vor April 43 im Indischen Ozean waren glaube ich nicht.
U-159 http://uboat.net/boats/u159.htm

also bitte  :roll: ! ... wenn man sich die Kurskarte von U 159 anschaut, wird deutlich, daß die "östlichsten" Opfer südöstlich von Kap Agulhas und alle westlich von 22 Grad E versenkt wurden. Das ist ein Kratzen am Rande des Indischen Ozeans ...  :wink:

gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Albatros

Zitat von: Urs Hessling am 22 Januar 2011, 14:37:12
hallo, Manfred,

also bitte  :roll: ! ... wenn man sich die Kurskarte von U 159 anschaut, wird deutlich, daß die "östlichsten" Opfer südöstlich von Kap Agulhas und alle westlich von 22 Grad E versenkt wurden. Das ist ein Kratzen am Rande des Indischen Ozeans ...  :wink:

gruß, Urs



Urs, dass ist wie mit der Schwangerschaft ein bisschen Schwanger gib`s doch auch nicht oder..... :O/Y

Vielleicht waren ja doch noch mehr Boote im Indischen Ozean bis zum März/April 43.

:MG:

Manfred

kgvm

"U 159" mag ja korrekt angegeben sein, Urs.
Aber andere deutsche U-Boot-Erfolge im Oktober/November 1942 waren auf Positionen bis zu rund 35° Ost. Ist zwar immer noch westlich von Madagaskar, aber doch schon etwas tiefer "gekratzt".

Urs Heßling

moin,

Zitat von: MS am 14 Januar 2011, 22:47:07
Welches deutsche Uboot soll denn der Nutzniesser der " gesendeten Funksprüche " gewesen sein ? Von Ende August 39 dem Zeitpunkt des Eintreffens der drei deutschen Schiffe vor Mormogao bis zum Zeitpunkt des Überfalles im März 43 stand kein deutsches Uboot im Indischen Ozean...
...
nun wurden aber die Monsunboote erst zu einem Zeitpunkt losgeschickt als die drei Handelsschiffe schon auf Grund lagen - im April 43...

ich hatte mich mit dem Teil des Themas noch gar nicht so intensiv auseinandergesetzt.

Tatsache ist, daß deutsche U-Boote im November (U 178 (Ibbeken), U 504 (Poske)) und im Dezember 1942 (U 177 (Gysae), U 181 (Lüth)) im Seegebiet vor Mosambik, also im Indischen Ozean, zahlreiche Schiffe versenkten.
In den Monaten Januar-März 1943 gibt es m.W. keine deutschen U-Boots-Erfolge im Indik. Das bedeutet, daß die englische Begründung - abgesehen davon, daß sie Macchiavelli pur (der Erfolg heiligt die Mittel) ist - mit der Darstellung, die Verluste seien nach der Versenkung der "Ehrenfels" deutlich zurückgegangen, tatsächlich mehr als irreführend ist.

Gruß, Urs
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Albatros

Im Februar und März sollen laut Rohwer noch U- 509,516,182,160,506, im Indischen Ozean allerdings nur im Bereich Südafrika gewesen sein.

Es waren ja auch Italienische und Japanische Boote zu der Zeit im Indischen Ozean im Einsatz aber da dürfte wohl eine soweit gehende Zusammenarbeit nicht stattgefunden haben.

Oder eventuell mit der von Urs genannten  Möglichkeit ? 
Zitat von: Urs Hessling am 14 Januar 2011, 18:53:22

(3) Ehrenfels sendet mit anderem ("Blockadebrecher"-?) Schlüssel, den auch die "Monsun"-UBoote an Bord haben ...
(4) ... ?

da ist noch etwas "gewaltig" unklar ...  :MV:

Gruß, Urs

:MG:

Manfred

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Urs Hessling am 22 Januar 2011, 19:11:07
In den Monaten Januar-März 1943 gibt es m.W. keine deutschen U-Boots-Erfolge im Indik.

Zitat von: Albatros am 22 Januar 2011, 22:33:51
Im Februar und März sollen laut Rohwer noch U- 509,516,182,160,506, im Indischen Ozean allerdings nur im Bereich Südafrika gewesen sein.

da habe ich mich gründlich geirrt  :](*,) - und das bei der Chronik  :W/( !! - natürlich hat Manfred recht  top

es gab Versenkungserfolge durch die "Seehund"-Boote vor Mozambique und südlich Madagaskar - allerdings weit ab von Goa

Gruß, Urs
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Rheinmetall

Moin, moin in die Runde !

Habe diese Vorfall auch in Jochen Brennecke´s Werk "Schwarze Schiffe - weite See" auf den Seiten 197 bis 202 gelesen.
Dort erzählt der ehemalige zwote Offizier Möllers von dem Überfall auf die Ehrenfels, welcher hierbei ein Bein verlor.
Dieser beschreibt dass das Leben in Goa alles andere als angenehm war.
Jedes Besatzungsmitglied bekam lediglich 40 Rupien pro Monat an Devisen zugeteilt, welche in einem Ort namens Vasco da Gama in gekühlte Getränke und Kinobesuche umgesetzt wurde.

Die Kommando-Kräfte welche die Ehrenfels überfielen und auf jeden schossen, der ihnen über den Weg lief, wurden als große Gestalten mit schwarz gefärbten Gesichtern, Armen und Händen beschrieben.
Hierbei soll es sich als Neger verkleidete Weiße gehandelt haben, so Möllers.

Von Funksprüchen an die Seekriegsleitung bezüglich der britischen Schiffsbewegungen wird hier nichts erwähnt, dennoch geht aus dem Buch hervor, dass dies auf britischer Seite usus war, die deutschen Schiffsbewegungen in neutralen Häfen zu melden um Kriegsschiffe für deren Aufbringung heran zu ziehen.

Ebenfalls wírd von einem britischen Tanker berichtet, welcher seit Wochen an Land lag und bis zur Halskrause mit Heizöl beladen war.
Dieser Tanker hatte abgelegt, nachdem die deutschen Seeleute an Land verbracht worden war und schwamm in unmittelbarer Nähe der sinkenden Ehrenfels.
Möllers nahm an, dass dieses Schiff die Ehrenfels mit Brennstoff versorgen hätte sollen, wäre der Überfall geglückt.

Meine Frage:

Wieso wurde der Fall nicht so aufgerollt und für die Propaganda ausgeschmückt, wie das Kommandounternehmen auf die Altmark ?

@ Urs (falls er das hier mal ließt)
Wie kommst Du darauf, dass Seehunde (Typ XXVIIB ? ) vor Mozambique und südlich Madagaskar operierten und dort Erfolge erzielten ?
Gibt es hierfür Quellen ?
Das ist mir vollkommen neu, dass sofern der Heimat Kleinkampfmittel und dann noch mit Erfolg eingesetzt worden waren.

Rheinmetall

 
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

t-geronimo

Nicht der Typ Seehund ist gemeint, sondern die U-Boot-Gruppe "Seehund".
--/>/> HMA - Duikboot und dort nach Gruppe "Seehund" suchen. ;)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Urs Heßling

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Rheinmetall

Ah, alles klar !  :-D
Demnach hieß das U-Rudel so.
Dachte schon.  :wink:

Hat jemand aber vielleicht noch ne Antwort auf meine andere Frage ?

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

kgvm

Bei "Altmark" konnte man die Neutralitätsverletzung ja noch mit der Befreiung der britischen Seeleute rechtfertigen - ihr Transport durch norwegische Hoheitsgewässer war völkerrechtlich ja auch zumindest grenzwertig.
Aber für das Goa-Unternehmen gab es nichts, was man als völkerrechtliche Begründung für den Neutralitätsbruch hätte heranziehen können, so daß man Portugal vermutlich nicht unnötig provozieren wollte.
Vielleicht spielte daneben auch eine Rolle, daß - wenn ich mich richtig erinnere - die Truppe, die den Überfall durchgeführt hat, gar nicht zu den regulären Streitkräften gehörte.

TD

Grund mach auch sein dass die Briten bis nach dem Krieg bestritten es wäre ein britisches Kommando gewesen , welches ja nicht so zart in Erscheinung getreten ist.
Ferner war das "Unternehmen Postmaster" ( gegen die Schiffe im spanischen Fernando Po/ Santa Isabel am 12.01.1942 ) bei den Neutralen noch nicht vergssen.

Alle britischen Abreden noch in den 50 Jahren und später sind jedoch sinnlos wenn man sieht das die halbe Bordbibliothek der Schiffe, Betriebstofflisten, Wachbücher usw. fein säuberlich im Krieg bei den erbeuteten Schriftstücken in London gelistet wurden und später nach Freiburg zurück gegeben wurden.
An der PG - Nummer konnte man erkennen in welchen Jahr die Schriftstücke "gesichert"
wurden.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Urs Heßling

moin,

Zitat von: kgvm am 05 September 2013, 21:01:26
Vielleicht spielte daneben auch eine Rolle, daß - wenn ich mich richtig erinnere - die Truppe, die den Überfall durchgeführt hat, gar nicht zu den regulären Streitkräften gehörte.
http://www.defensemedianetwork.com/stories/operation-creek-going-to-war-on-a-river-barge/

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Autor

Moin zusammen,
ich habe die Diskussion hier über die Vorgänge in Goa leider erst jetzt gefunden.
Ich arbeite an einem Buch über die ganze Geschichte, worin ich die verschiedenen Legenden - Sender, deutscher Spion, U-Boote usw - Stück für Stück an Hand von Quellen und Dokumenten widerlege.
Ist noch jemand von den Teilnehmern an diesem Thema interessiert?
Es wird ja mal Zeit, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Das ist man den sechs getöteten Seeleuten, den drei Gefangenen, den vielen, die in der Festung gelitten haben, aber auch denen, die sich in Goa eingerichtet haben (und mit deren Nachkommen ich gesprochen habe) schuldig.
Beste Grüße aus Goa und Hamburg an alle Interessenten
Heinrich Brüllau

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