Heimkehr des Blockadebrecher Osorno am 26.12.1943

Begonnen von Albatros, 01 Januar 2011, 19:49:07

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Albatros

Die OSORNO
http://hotel432.server4you.de/passagierlisten/schiffe.php?schiff=Osorno&lang=de&fahrdatum=23.04.1939 

Die Osorno hat auf ihrer Reise von Djakarta nach Borfeaux die fast lückenlos durch Luft und Radar überwachte Freetown -Natal-Enge überwunden, hat sich nächtens stundenlang in einem alliierten Geleit aufgehalten und mit List sich dem wieder entzogen, hat eine viermotorige Sunderland abgeschossen, ist auf der Gironde auf ein Wrack gelaufen und hat es dennoch geschafft trotz 12 m langem Riss sich auf den Strand zu setzen um die 4500 to. Rohgummi, die 2500 to. Zink, 250 to. Wolframerz, 500 to. Kokos und 400 to. Holzoel noch wohlbehalten abzuliefern.
Hierfür erhielt Kapitän Paul Hellmann als einziger Nicht-Soldat das Ritterkreutz des Eisernen Kreuzes.

Handelsschiffskapitän Paul Hellmann
http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?t=91287 

Die Aufnahme der OSORNO lief unter dem Decknamen  Bernau.
Von der Gironde-Mündung aus sind am 24.12. mittags die dt. 8. Z-Flottille mit Z 27, Z 23, Z 24, Z 32, Z 37, ZH 1 und die unterstellte 4. T-Flottille mit T 22, T 23, T 24, T 25, T 26 und T 27 ausgelaufen. Obgleich am 25.12. seit der Morgendämmerung Sunderland-Flugboote der RAF-Sq. 201, der RCAF-Sq. 422 und der RAAF-Sq. 461 Fühlung halten, gelingt es, die Osorno mittags aufzunehmen, nachdem die Osorno noch 1 Flugboot abgeschossen hat. Angriffsversuche von Flugzeugen der 19th Group Coastal Command werden durch Ju 88 Fernjäger des Fliegerführers Atlantik und die Flak der Schiffe abgewehrt. Doch beim Einlaufen in die Gironde-Mündung am 26.12. reißt sich die Osorno am Wrack des Sperrbrecher 21 den Rumpf auf und muss aufgesetzt werden.Die Osorno war der letzte Überwasser-Blockadebrecher der sein Ziel erreichte.

Quelle, Schwarze Schiffe Weite See & Köhlers Flottenkalender

Meine Frage hierzu,
Wie war die OSORNO bewaffnet, sie wird ja im Gröner leider nicht erwähnt.

:MG:

Manfred














Albatros

#1
Ob nun die Osorno über den Kurs des Geleitzuges lief oder umgekehrt spielt keine Rolle denn als man die Schatten und das Kielwasser der anderen Schiffe in der Nacht bemerkte war es zu spät, sie waren mitten in einem Geleitzug Richtung Liverpool gelandet.
Sie mussten aber auf jedenfall vor der Morgendämmerung das Geleit wieder verlassen.
Nach einiger Zeit des Mitlaufens befahl der Kapitän der Osorno 1 Dez Backbord doch noch bevor die Osorno auf dem neuen Kurs lag bemerkte man den Zerstörer der die Außensicherung fuhr und ging auf den alten Kurs zurück. Was nun! Kapitän Hellman  legt den Hebel des Maschinentelegrafen kurzerhand auf Stopp, das Schiff verliert schnell an Fahrt, der Zerstörer rauscht in 500 m Abstand vorbei. Hellman lässt  ihn anmorsen.....Habe Sehrohr an Backbord gesehen. Melde selbst Maschinenschaden, muss stoppen.
Was macht der Zerstörer, Sekunden vergehen,......er nimmt Fahrt auf, dreht nach Backbord und wirft Wasserbomben. Dann folgen Leuchtgranaten, Scheinwerfer leuchten, das Geleit sucht das U-Boot und entfernt sich schnell von der gestoppt liegenden Osorno.
Als es hell wird kreisen zwei Flugzeuge eine Liberator und eine Sunderland am Horizont, sie sollen das verlorene Schaf schützen... :O/Y...das ging wie oben zu lesen ist für die viermotorige Sunderland nicht gut aus!

Da war noch eine Frage,

Zitat von: Albatros am 01 Januar 2011, 19:49:07
Wie war die OSORNO bewaffnet, sie wird ja im Gröner leider nicht erwähnt.

:MG:

Manfred

Albatros

Zitat von: Albatros am 01 Januar 2011, 19:49:07
Wie war die OSORNO bewaffnet, sie wird ja im Gröner leider nicht erwähnt.

Hat jemand überhaupt ein Beispiel einer Bewaffnung eines deutschen Blockadebrechers im WK II ?

:MG:

Manfred

AND1

Bewaffnung: 3 x 15cm, 2 x 3,7cm, 4 x 2 cm, 8 MGs müßte die Uckermarck sein.
Andere hatten ein großes Geschütz und Flak und MG.
Die Pietro Orseolo hatte fünf gegenerische Flugzeuge beim Durchbruch abgeschossen.

Gerome_73

ZitatDie Pietro Orseolo hatte fünf gegenerische Flugzeuge beim Durchbruch abgeschossen.

Die Pietro selbst nicht, meines Wissens. Es waren Boote der 8. Zerstörer-Flottille die die Pietro ins Geleit nahmen.

Urs Heßling

hi,

Zitat von: AND1 am 03 Januar 2011, 18:49:42
Bewaffnung: 3 x 15cm, 2 x 3,7cm, 4 x 2 cm, 8 MGs müßte die Uckermarck sein.

UCKERMARK ist kein Beispiel für die Antwort, da vom Entwurf her Kriegsschiff (Versorger)


Zitat von: AND1 am 03 Januar 2011, 18:49:42
Andere hatten ein großes Geschütz und Flak und MG.

das "große" Geschütz war mWn eine alte (WK I) 10,5 cm


Zitat von: Gerome_73 am 03 Januar 2011, 19:30:40
ZitatDie Pietro Orseolo hatte fünf gegenerische Flugzeuge beim Durchbruch abgeschossen.
Die Pietro selbst nicht, meines Wissens. Es waren Boote der 8. Zerstörer-Flottille die die Pietro ins Geleit nahmen.

Die 5 Abschüsse ergaben sich nicht beim "Einhol-Geleit" der "Pietro Orseolo" am 1./2.4.1943, sondern beim Geleit für den vergeblichen Ausbruchsversuch des ital. Blockadebrechers "Himalaya" am 9./10.4.1943, Zerstörer waren Z 23, Z 24, Z 32 und Z 37.

Die "erfolgreichste" Luftabwehr hatte mEn (Quelle Brennecke ?) der Blockadebrecher "Weserland" (ex Ermland, 6528 BRT), der beim Ausbruch im September 1942 eine Sunderland und beim vergeblichen Blockadedurchbruchsversuch im Januar 1944 in der Natal-Freetown-Enge eine Liberator abschoß.

Gruß, Urs


"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Gerome_73

Hallo Urs,

ich habe nochmal nachgeschlagen, im Buch "Die Abenteuer des letzten Kapers" .
Verteilung der schiffbrüchigen Thormänner auf verschiedenen Schiffen.
u.a. "Michel" und "Pietro Orseolo"
Bei letzterem : "....Doch 140 Seemeilen westlich der spanischen Küste nehmen vier Boote
                      der eigenen 8. Zerstörer-Flottille den kostbaren Rohstofftransporter ins Geleit;
                      sie haben gerade einen feindlichen Fliegerpulk vom Kurs auf Pietro mit
                      5 Abschüssen abgedrängt."  ::/

Grüße,
Marco

Urs Heßling

hallo, Marco,

wie so oft, eine unterschiedliche Quellenlage ...  Ich verlasse mich in dieser Hinsicht (immer erst einmal) auf die "Chronik des Seekriegs".

In der deutschen Ausgabe von 1968 steht es auch noch so wie in der von Dir gebrauchten Quelle ("Pietro Orseolo", 1./2.4.43).

In der nur in englischer Sprache vorliegenden 3. Auflage (2005) steht es dann so wie von mir zuvor beschrieben.

Aus welchem Jahr stammt "Deine" Quelle ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Gerome_73

Hallo Urs,

es ist eine Erstauflage von 1983 und vermutlich auch eine Solche geblieben. Kann mich mich aber irren.
Deine Auflage von 2005 ist somit ein klares Argument.  :wink:
Ich lege mir das als Notiz dazu.

Grüße,
Marco

AND1

Weserland Bewaffnung: 1 x 10,5 cm, 4 x 2 cm Flak                                       
Rio Grande Bewaffnung: 1 x 15 cm, 6 x 2 cm Flak 
Doggerbank Bewaffnung: 1 x 10,5 cm, 2 x 2 cm Flak Vierling
Rhakotis Bewaffnung: zusätzlich 2 x 2 cm Flak, 4MG´s                                         
Alsterufer Bewaffnung: 1 x 10,5 cm, 4 x 2 cm Flak                                                                               
Tannenfels Bewaffnung: 1 x 15 cm, mehrere 2 cm Flak-Waffen     

Albatros

Hallo AND1 ,

Danke Dir für die Aufstellung, dann wird die Bewaffnung bei der Osorno sicher ähnlich gewesen sein.

:MG:

Manfred

Albatros

Das Buch hier nennt wohl niemand sein eigen oder ?

Der letzte Blockadebrecher: Die geheime Mission der MS "Osorno" 1941/1944

Da müsste ja eigentlich die genaue Bewaffnung der Osorno beschrieben sein.

:MG:

Manfred

Urs Heßling

hi,

Zitat von: Albatros am 01 Januar 2011, 19:49:07
Die Osorno hat auf ihrer Reise von Djakarta nach Borfeaux die fast lückenlos durch Luft und Radar überwachte Freetown -Natal-Enge überwunden, hat sich nächtens stundenlang in einem alliierten Geleit aufgehalten ...

Quelle, Schwarze Schiffe Weite See & Köhlers Flottenkalender

Prof.Rohwer hat zum Biskaya-Gefecht bei der HiTaTa 1983 einen tollen Vortrag zu der auf ULTRA-Ergebnissen basierenden britischen Operationsplanung gehalten, in dem deutlich wurde, wie weit nach Norden die OSORNO ausgeholt hatte. Dazu ein Zitat aus der Chronik:
Am 16.-17.12. passiert der Blockadebrecher Osorno unbemerkt die Konvoi-Route USA-Gibraltar. Am 19.12. passiert er die Route USA-Großbritannien, dabei kreuzt er den Kurs des Konvois ON.215 (Escort Group C4) in kurzer Entfernung, und folgt dem HX.270 (Escort Group C1 mit dem Geleitträger Tracker) im Abstand von einem Tag. Der folgende Konvoi SC.149 (Escort Group B5) folgt wiederum in einem Zeitabstand von einem Tag. ... Am 21.-22.12. wechselt Osorno den Kurs in Richtung Biskaya und kreuzt im Abstand von weniger als einem Tagesmarsch die Routen der Konvois KMF.27 (Sicherung durch die 4th Support Group) und MKS.33/SL.142 (Escort Group B4 mit dem Geleitträger Fencer).

Das "Mitfahren in einem Geleitzug" wird hier nicht bestätigt ...  :wink: ... da mag ich bei der straffen Geleitzugorganisation der Briten und der Tatsache, daß Ende 1943 fast alle Escorts mit Radar ausgerüstet waren, auch nicht wirklich dran glauben ... lassen die "einfach" einen Einzelfahrer in den Geleitzug hinein und wieder heraus  :roll: ... ich persönlich glaube da mehr an zu viel Phantasie und willkommene Legende ...

Gruß, Urs

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Albatros

Zitat von: Urs Hessling am 05 Januar 2011, 20:10:38


Das "Mitfahren in einem Geleitzug" wird hier nicht bestätigt ...  :wink: ... da mag ich bei der straffen Geleitzugorganisation der Briten und der Tatsache, daß Ende 1943 fast alle Escorts mit Radar ausgerüstet waren, auch nicht wirklich dran glauben ... lassen die "einfach" einen Einzelfahrer in den Geleitzug hinein und wieder heraus  :roll: ... ich persönlich glaube da mehr an zu viel Phantasie und willkommene Legende ...

Gruß, Urs



Ja Urs, ich kann es mir auch nicht wirklich vorstellen, das gleiche gilt für das von mir geschilderte zur Michel.
Daher war meine Frage dort auch in Antwort #9,....September 43, kann es sein das zu dem Zeitpunkt ein gesicherter Konvoi noch ohne Radar unterwegs war ?

:MG:

Manfred

hans mcilveen

Hallo Manfred,

die Bewafffnung der Osorno war 7.12.1943:

1 x 10,5cm
2 x 3,7cm auf dem Peildeck
4 x 2 cm Flak 38
4 x Mg 34
4 x Abschußgeräte DSR.

Quelle: RM 7/122.

Gruß,
Hans



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