Unbekannte Waffen und Waffenprojekte der DKM

Begonnen von scharrenberg, 28 Dezember 2010, 18:13:35

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scharrenberg

In dem vom 5.1.2007 bis 19.4.2007 laufenden Diskussionsthema ,,Die bessere DKM" wird im letzten Diskussionsbeitrag von kosmos von einer 17cm Kanone gesprochen, ich zitiere : [i
Zitat],,..., leider stand die neue 17cm Kanone erst in 5 bis 6 Jahre später zur Verfügung."[/
i]
Weiterhin wird drei Zeilen weiter auf eine 8,8cm Flak mit langem Rohr hingewiesen. Ich zitiere wieder: [i
Zitat],,..., dazu 8,8cm Flak mit späteren Umrüstung auf lange 8,8."[/i]
Bei Navweaps gibt es nach meinem Verständnis über beide Waffensysteme keinerlei Informationen. Meine Fragen sind nun:

1.   Um welches Geschütz handelt es sich bei der 17cm Kanone für Kreuzer?
2.   Welche 8,8cm Flak ist gemeint mit langem Rohr?
3.   Besitzt kosmos oder sonst ein Forumsmitglied Informationen über weitere Waffensysteme der DKM außer Torpedowaffen, die nicht mehr zum  
            Einsatz gekommen sind?

Alles Gute zum Neuen Jahr
Scharrenberg

Kosmos

nicht die DKM, für Heeresbedarf wurde eine neue 17 cm Kanone entwickelt

Uwe

Da steht nur lange 8,8cm, und nichts von Flak.
Damit könnte die 8,8 / L71 Pak gemeint sein.

Uwe
Gruss Uwe

mhorgran

Zitat von: Uwe am 08 Januar 2011, 21:13:56
Damit könnte die 8,8 / L71 Pak gemeint sein.
Die 8,8 cm Pak 43 (oder auch 8,8-cm-KwK 43 L/71) waren Abkömmlinge der 8,8 cm Flak 41.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Alberich

Die 8,8 cm Pak 43 L/71 sollte als Neuentwicklung die (Panzerdurchschlags-) Leistung der 8,8 cm Flak 41 haben, war aber kein Abkömmling der Flak, sondern eine eigenständige Entwicklung.

Ingo

Jo, das Heer hatte ein 17cm Geschütz in Entwicklung. Bezeichnung 170mm K 72 L/50.
Genauere Infos darüber habe ich aber nicht. Habe mal irgendwo gelesen, daß die Schiessleitungen damit nicht zufriedenstellend gewesen sein sollen.
Sollte u.a. im "Geschützwagen Tiger für 17cm Kanone 72 (SF)" auf Basis des Tiger II Verwendung finden. Von dem wurde auch mit dem Bau eines Prototypen begonnen.

Nobody


Alberich

Die 17 cm K 18 hatte eine der besten Schießleisstungen in der Kaliberklasse. Schußweite sehr gut. Der GW auf Tiger II Grundlage (verlängert) hatte, soweit ich mich erinnere, die K 18 mit
einer großen Lochmündungsbremse. Die Versuchsausführung wurde von den Amis auf einem
Schießplatz 1945 erbeutet. Einzelheiten kann ich jetzt leider nicht nachschauen.

J.I.M

Grundsätzlich hätte natürlich eine 17cm Kanone eine bessere Wikung als eine 15cm Kanone(ohne jetzt ins Detail zu gehen. Der große Nachteil ist nur leider, dass man 17cm Granaten nicht mehr als Ladeschütze sinn voll bewegen kann und damit die Ladezeiten gegenüber 15cm Geschützen zwangsläufig stark absinken.

In sofern, für welchen Zweck wäre die Waffe gut? Als MA sicher nicht, da die Schussfolge zu gering ist. Als Kreuzerwaffe vermutlich auch nicht, da Schussfolge wieder zu gering oder der Aufwand bei ensprechende Ladeunterstützung mehr in die Richtung vom 20,3 cm Geschützen geht.
In sofern bilden sich halt Grenzen aus, die vielelciht mal etwas nach oben und nach Unten Ausgedehnt werdn können, bei denen man:
1. grade noch mit Patronenmunition laden kann,(Etwa im Bereich 10,5cm)
2. grade noch per Hand laden kann(Etwa 15-15,5cm)
3. Unterstützung braucht(über 15,5cm)

In sofern sollte man es sich immer gut überlegen ob man nur ganz knapp über eine solche Grenze rübergeht.

JIM

Leutnant Werner

@8: Disagree

Die 17 cm/ l 40 in den DEUTSCHLAND- und BRAUNSCHWEIG-Klassen des WK 1 wurden m.W. händisch geladen, was angesichts eines Geschossgewichts von 64 kg recht kraftraubend und umständlich war. Natürlich hatten die Geschütze längere Ladezeiten, was aber bei einer gefechtsmäßigen Gegnerentfernung von regelmäßig mehr als 100 hm nicht so bedeutsam war.

Alberich

Nach Whitley -Dt. Kreuzer- wurde mehrmals geplant, M - Kreuzer mit 17 cm SK auszurüsten. Einige Angaben sind da, aber keine Rohrlängen oder Bau-(Entwurfs-)Jahr.
Außerdem sind angeblich als H-Schlachtschiff MA die gleichen 17 cm SK für den Einbau überlegt worden.

ZweiDreiVier

Hallo Miteinander,

die Darstellung von JIM
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13606.msg193427.html#msg193427 trifft m. E. den Nagel auf den Kopf.

Zu dem Kaliber 17 cm bei der kaiserlichen Marine wäre anzufügen, dass das Geschossgewicht ursprünglich bei 54 kg lag und lt. Schmalenbach im Rahmen der Bemühungen die Wirkung der Geschosse im Ziel zu erhöhen auf 64 kg erhöht wurde.

Damit kam man aber in Regionen, wo die anfängliche Feuergeschwindigkeit auf Grund der körperlichen Belastung schon nach kurzer Zeit stark einbrach. Das war ja selbst bei den "leichten" 15 cm Granaten noch der Fall.

Zur K18 kann ich noch ergänzen, dass das Geschoßgewicht wohl bei 63 kg lag, als maximale Schußweite wurden beinahe 30 km erreicht. Das Geschütz wurde Anfang 1941 bei der schweren Heeresartillerie eingeführt. Es sollte langfristig die 15 cm Kanone ersetzen.

Bemerkenswert ist vielleicht noch, dass die Kanone von einer runden Grundplatte schoß. Auf dieser war das Geschütz um 360° schwenkbar, der Höhenrichtbereich soll zwischen 0° und 50° gelegen haben.

Bei der sowjetischen Marine vor dem 2. WK gab es das Kreuzerkaliber 180 mm. Zwei Drillingstürme mit 180-mm-SK Mk.-3 stehen wohl heute noch als Gedenkstätte in St. Petersburg. Das Gewicht einer Pz.-Granate gibt Hans Mehl mit 97,5 kg an, als maximale Schussweite nennt er 37,5 km.

Näheres zu den Kreuzern findet sich hier:
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,334.msg1984.html?PHPSESSID=76992631348f9cb171de7396dc775d68#msg1984
Freundliche Grüsse
Stephan

"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" ist der Wahlspruch der Aufklärung.
AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.
vgl. http://www.uni-potsdam.de/u/philosophie/texte/kant/aufklaer.htm

Alberich

Zu erwähnen wäre, daß die 17 cm K 18  n i c h t s mit der DKM zu tun hatte sondern eine Entwicklung für das Heer war.

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