Rußland kauft Kriegsschiffe von Frankreich aktuell

Begonnen von AND1, 25 Dezember 2010, 18:58:09

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Tostan

... und die Ticonderogas liegen ja unter den 10.000ts.

Im Prinzip gibt es ja die Schiffsklassen, welche in dem Punkt im Vertrag angedacht waren(Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer) kaum noch. Das einzige derzeit aktive ist meines wissens nach doch die Pjotr Weliki, die auch noch einem Schwarzmeer-Anrainer gehört.

Tostan

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 01 März 2012, 12:47:04
Wo würde man ein LHD (Landing Helicopter Deck) ship und LPD (Landing Platform Dock) ship unter dem Vertrag von Montreux einstufen?  Weder Träger noch Deckkreuzer? :/DK:

Nochmal als Nachtrag der Vertrag von Montreux.

Section II regelt den Verkehr von Kriegssschiffen, Kriegssschiffe sind in Anhang II in 6 Klassen unterteilt.
Drei davon(light surface vessels, minor war vessels and auxiliary vessels) dürfen in Friedenszeiten den Bosporus generell passieren(Artikel 10).
Wobei gerade bei den Hilfsschiffen drauf geachtet wurde, dass kein Flugzeugträger sich in diese Kategorie mogelt(have none of the following characteristics: ....     Are designed for a speed greater than twenty-eight knots; Are designed or adapted primarily for operating aircraft at sea; Mount more than two aircraft-launching apparatus.) ... Ok, gerade die aktuellen LHD/LPD sind weder so schnell, noch haben sie Katapulte oder ähnliches. Bleibt also das Unterscheidungsmerkmal der "echten" Träger: "designed or adapted primarily for operating aircraft at sea".
Weitere zwei Klassen(capital ships laut Artikel 11 und submarines laut Artikel 12) dürfen nur von Schwarzmeer-Anrainern passieren. Die Flugzeugträger selbst sind in keinem der Artikel erwähnt und daher kann die Türkei die Passage verbieten.

Neben dem verständlichen Bedürfniss der Russischen Flotte, dass ihre Träger auch die Stützpunkte im Roten Meer anlaufen können gab es in der Sowjetischen Flotte noch einen weit wichtigeren Grund, ihre Träger Montreux-konform zu bauen. Diese(Kiew-, Moskwa-, Kusnetzow- und auch Uljanowsk-Klasse) wurden in der Mykolajiw(Nikolajew) am Schwarzen Meer gebaut. Die Stadt gehört nun zur Ukraine, der Grund fällt also weg.


hillus

Hallo Tostan,

bitte beachten, das die sowjetischen Träger deshalb bei der sogenannten "Kommunardenwerft" in Nikolajew gebaut wurden, weil keine andere Werft dazu in der Lage war, solche Schiffe zu bauen. Sie mussten also durch die Dardanellen und den Bosporus, um in freie Gewässer zu gelangen. Das zwang die Sowjets, ihre Träger entsprechend den Montreux-Bedingungen zu bauen.
Die Tradition des baus von großen Kriegsschiffen war ja sehr groß auf dieser Werft.

hillus

Tostan

Wie ist das eigendlich heutzutage? Mykolajiw ist ukrainisch. Hat Russland heutzutage Werften, die fähig wären, große Träger zu bauen? Ok, die in Russland zu bauenden Mistrals sicherlich. Die Werften in St. Peterburg z.B. sind ja sicherlich auch leistungsfähig und groß genug, z.B. die Kirow-Klasse wurde ja auch dort gebaut. Aber was ist mit wirklich großen Trägern, also größer als die Admiral Kusnezow bzw. vergleichbar mit den Nimitz? Da geistern ja auch ab und zu mal Gerüchte über vorgesehene Super-Flugzeugträger durch die Presse?

Ulrich Rudofsky

Ich wundere mich, daß die Russen/Sowiets sich um das Abkommen von Montreux 1935 überhaupt kümmern. 
Ulrich Rudofsky

Tostan

#20
Natürlich kümmern sie sich darum, sie sind ja große Nutznießer des Abkommens. Das Schwarze Meer ist praktisch ein Russischer Teich, die Flotten der anderen Anrainer sind relativ klein gegenüber der Russischen Flotte. Und das Abkommen hält fremde Kriegsschiffe effektiv draußen. Dabei geht es heutzutage meiner Meinung nach kaum noch um die Größenbeschränkung oder das aussperren von Flugzeugträgern(die sind im relativ kleinen Schwarzen Meer relativ nutzlos und durch langestützte Waffen verwundbar.) Aber Kriegsschiffe fremder Nationen sind auch beschränkt in der Gesamttonnage und der Zeit die sie im Schwarzen Meer verbringen dürfen.

Meines Wissens nach wollte die USA während der Georgienkriegs die USNS Mercy und USNS Comfort nach Georgien schicken. Das wurde auf Druck der Russen(die sind immerhin ein wichtiger Handelspartner der Türkei) von den Türken mit Hinweis auf die Gesamttonnage verhindert. Statdessen wurden dann gigantische fünfundfünfzig Tonnen Hilfsgüter mit der USS McFaul transportiert. Darüber waren die Russen zwar auch nicht glücklich, aber das war Montreux-Konform. Als der Vertrag geschrieben wurde, hat halt noch niemand daran gedacht, dass ein Zerstörer allein den Luftraum eines kleineren Staates effektiv kontrollieren könnte(Aegis/SM-2) bzw. Waffensysteme mit einer Reichweite von bis zu 2500km einsetzen könnte.

Kaschube_29

Moin Moin,

nach einiger Pause in diesem Beitrag will ich hier noch etwas aus der vergangenen Woche plazieren:

Quelle ria.ru vom Mittwoch, den 22.Mai 2013 (12.44):

Das Heck der ersten ,,Mistral" wird am 26.Juni in Sankt-Petersburg zu Wasser gelassen

Moskau, 22.Mai RIA Novosti. Das Zuwasserlassen des ersten ,,Mistral"-Hubschrauberträgers findet in Sankt-Petersburg auf dem ,,Baltisches Werk"  am 26.Juni statt, teilte RIA Novosti am Mittwoch eine Quelle im Verteidigungsindustriekomplex mit.

,,Der Stapellauf ist für den 26.Juni und die Übergabe an den Auftraggeber für den 8.Juli 2013 vorgesehen", teilte der Gesprächspartner der Agentur mit.

Nachdem das Heckteil des Hubschrauberträgers, das aus 120 kleinen Sektionen besteht, zu Wasser gelassen wurde, werden auf ihm kleinere Ausrüstungsarbeiten durchgeführt erklärte die Quelle aus der Verteidigungsbranche. Wenn diese abgeschlossen sind, beginnt seine Verlegung auf dem Wasserweg von Sankt-Petersburg in das französische Saint Nazaire.

Der Vertrag zum Bau von zwei Hubschrauberträgern für die russische Seekriegsflotte wurde im Juni 2011 unterzeichnet. Das erste Kriegsschiff, die ,,Vladivostok" (,,Bладивосток"), wird, so wird es erwartet, im Jahre 2014 in die Bewaffnung der russischen Seekriegsflotte gehen; das zweite Kriegsschiff, die ,,Sevastopol´" (,,Ceвастополь"), wird im Jahre 2015 folgen. Wie bereits früher berichtet wurde, werden sie in der Pazifikflotte stationiert. Im französischen Saint Nazaire fand am 1.Februar 2013 die Kiellegungszeremonie des ersten Kriegsschiffs statt; in das Trockendock wurde die erste Bugsektion verbracht.

Seinerseits versicherte der Stellvertretende russische Verteidigungsminister der Russischen Föderation Jurij Borisow (Юрий Борисов) zu vor gegenüber RIA Novosti, dass die Arbeiten an den ,,Mistral"´s entsprechend des Plans durchgeführt werden.

Das Mehrzweck-Dockschiff ,,Mistral" mit einer Wasserverdrängung von 21.000 t und einer maximalen Rumpflänge von 210 m ist befähigt, eine Fahrt von mehr als 18 kn zu entwickeln. Der Fahrbereich beträgt bis zu 20.000 sm. Die Besatzung umfaßt 160 Mann, zusätzlich kann der Hubschrauberträger 450 Mann an Bord nehmen. Die fliegerische Gruppe umfaßt 16 Hubschrauber, von denen 6 gleichzeitig auf dem Flugdeck untergebracht werden können.

Hier noch die russische Originalmeldung: http://ria.ru/defense_safety/20130522/938755548.html

Mal sehen, wann die Sektion die Ostseezugänge in Richtung Frankreich auch tatsächlich passiert!


Bis dann,

Kaschube_29
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

der erste

Im Dock der Werft in St. Nazaire wurden die Bug- und Hecksektion der "Wladiwostok" zusammengefügt.
http://bmpd.livejournal.com/2013/07/27/#post-bmpd-576276

AND1

Die russische Kriegsmarine wird am 1. November 2014  den ersten Hubschrauberträger der Mistral-Klasse, ,,Wladiwostok", in den Dienst stellen
das Schiff soll am 15. Oktober dieses Jahres in der französischen Werft Saint-Nazaire vom Stapel  laufen.
http://de.ria.ru/security_and_military/20131004/267011383.html

RonnyM

Moin,

inzwischen ist die BPC WLADIWOSTOCK ja fast fertig gestellt. Was mir an dem Dock-Foto aufgefallen ist, dass sind die Proportionen vom Überwasserschiff zum Unterwasserschiff. Da kann man ja fast von 8:1 sprechen. Urs würde sagen: Gut zum segeln. :-D

Aber zum Glück haben wir ja auch Schiffbauer hier im Forum, die erklären können, warum der Kahn nicht kentert. :O/Y

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Bugsierstefan

Moin Ronny,

da gebe ich Dir Recht, als alter Ruderer würde ich sagen, die Eskimorolle ist da vorprogrammiert. :-D
Würde mich auch mal interessieren, wo bei diesem Schiff die Metazentrische Höhe liegt!

Viele Grüße!

AND1

Sanktionen gegen Moskau: Paris erwägt Verzicht auf Mistral-Lieferungen an Russland
Thema: Sanktionen gegen Russland
http://de.ria.ru/security_and_military/20140318/268057956.html

Trimmer

Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)


Trimmer

Danke Manfred - glatt übersehen  :BangHead:

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

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