Marine-Sonderkommando Gillert

Begonnen von Empfanger, 16 Oktober 2010, 18:50:31

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Empfanger

 

Hallo Freunde,

Kann mir jemand Informationen zu Kapitänleutnant Hans Gustav Gillert geben.
Er befehligte die Marine-Sonderkommando Gillert, die januar 1944 (sonderburg, Dänemark)gegründet wurde.

Gruss

Frank,
Dänemark
 

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Hallo Freunde,

Kann mir jemand Informationen zu Kapitänleutnant Hans Gustav Gillert geben.
Er befehligte die Marine-Sonderkommando Gillert, die januar 1944 (sonderburg, Dänemark)gegründet wurde.

Gruss

Frank,
Dänemark

Peter K.

... eigentlich Johann-Gustav GILLERT:

geboren am 20.05.1892 in Berlin
Crew 12
letzter Rang: Korvettenkapitän (W) am 01.04.1945

09.39-06.40 Sperrwaffeninspektion
06.40-12.40 Stab Kommandierender Admiral Norwegen
12.40-01.43 Sperrwaffenkommando Drontheim
01.43-07.43 Marinesperrzeugamt Wilhelmshaven
07.43-09.43 Minenschiff LINZ
09.43-12.43 Sperrwaffenarsenal Cuxhaven
12.43-04.44 Marinesperrschule Sonderburg und Sonderkommando beim Admiral Dänemark
04.44-Ende Sperrwaffenreferent im Stab Admiral Skagerrak

Quelle: Lohmann/Hildebrand
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Empfanger

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Super!!

Ich versuche Auskünfte über Marine- Sonderkommando Gillert Januar 1994 bis September 1945 zu einholen.

Ich weiß von dem Tagesbuch Walter Tölke (Gefreiter in Marine-Sonderkommando Gillert) das sie in Frankreich/Normandie von Januar 1944 bis 3. Juni 1944 waren.
Am Ende Juni 1944 wurde das Kommando nach Vejers Strand in Dänemark befohlen.
Hier wurde eine Marine Lager von Baracken gebaut.
Diese Lager hat meine gröbsten Interesse und ich brauche alles Mögliche Hilfe von Forum. 

Grüsse aus Dänemark

Frank




Peter K.

Viel Erfolg bei deinen weiteren Recherchen, FRANK!
Es wäre schön, wenn du uns weiter darüber auf dem laufenden hältst!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Empfanger

Hallo Peter

Ich habe vielleicht eine interessante Auskunft?
In das Tagesbuch von Walter Tölke (Marine-Sonderkommando Gillert), erzählt er von drei Soldaten Kammeraden, die am 16. September 1944, die Kreuzschanzschleuse in Antwerpen gesprengt hatten.

Ihre Namen sind:

R. Ohrdorf

K. Schmidt

Greten

Grüsse aus dänemark
Frank

TD

Hallo Frank,

hat er vielleicht noch mehr zu den ganzen Sprengungen in Antwerpen geschrieben ?

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Kuestenjaeger

Frank,das hört sich ganz danach an,das es sich da um das MEK 60 unter Oberleutnant Prinzhorn (Marine-Einsatz-Kommando) handelt,denn die waren bei der Kreuzschanz-Schleuse in Antwerpen mit Torpedo-Minen im Einsatz.
genauere Dienstgradbeschreibung:

Feldwebel Karl Schmidt
Mechanikermaat Hans Greten
Maschinenmaat Rudi Ohrdorf

Der Einsatz wird beschrieben im Buch von Cajus Becker "...und liebten doch das Leben,empfehlenswert auch "Sabotage unter Wasser. Die deutschen Kampfschwimmer im Zweiten Weltkrieg" von Michael Jung.

Das hört sich richtig spannend an

bettika61

Zitat von: Kuestenjaeger am 17 Oktober 2010, 23:06:47
Frank,das hört sich ganz danach an,das es sich da um das MEK 60 unter Oberleutnant Prinzhorn (Marine-Einsatz-Kommando) handelt,denn die waren bei der Kreuzschanz-Schleuse in Antwerpen mit Torpedo-Minen im Einsatz.
genauere Dienstgradbeschreibung:

Feldwebel Karl Schmidt
Mechanikermaat Hans Greten
Maschinenmaat Rudi Ohrdorf

Der Einsatz wird beschrieben im Buch von Cajus Becker "...und liebten doch das Leben,empfehlenswert auch "Sabotage unter Wasser. Die deutschen Kampfschwimmer im Zweiten Weltkrieg" von Michael Jung.

Das hört sich richtig spannend an
Hallo,
in den o.g. Büchern wird beschrieben, das die erfolgreichen Kampfschwimmer mit der Linse von Oberleutnant Dörpinghaus Richtung Schleuse transportiert wurde. Die 2.Linse unter dem Kommando von Prinzhorn mit der gleichen Ausrüstung fand wegen Nebels das Ziel nicht und musste erfolglos umdrehen.

Bei H.Kobelt "Marine-Einsatz-Kommandos im Kommando der Kleinkampfverbände der Kriegsmarine 1944-1945" S.87 ist die Beteiligung andersrum beschrieben.
Danach erreichte die Linse unter Prinzhorn das Ziel, die 2. Linse von Dörpinghaus fand wegen Nebels das Ziel nicht.
Da im Buch zu diesem Abschnitt mehre Quellen angegeben sind, interessiert mich auf welcher die Änderung basiert.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Violoncello

Hallo Beate,

um es pointiert zu formulieren: Die von Bekker unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg verfasste und vornehmlich auf Interviews mit Zeitzeugen gestützte Version findet sich nur bei ihm und natürlich denjenigen, die seine Version von ihm ungeprüft übernommen haben. Sie wird zumindest durch die mir bekannten Primärquellen nicht gestützt.

In BArch RM 7/650, S. 414, wird unter "Lage vom 15.9.1944" ausgeführt:

"Unternehmen Bruno: ... Erstes Boot Führung Oblt. Prinzhorn, Schleusentor durch 2 MK-Männer mit einer Mine gesprengt. ... Zweites Boot mit 2 Minen, Führung Oblt. Dörpinghaus verlor im starken Nebel den Anschluss und ist an Schleusenausfahrt vorbeigefahren. ..."

Auch TNA WO 204/12944, CSDIC (U.K.) S.I.R. 1124 MK, S. 11, stützt den in der Lage vom 15.9.1944 wiedergegebenen Ablauf.

Die Gründe für die Darstellung bei Bekker werden sich kaum noch klären lassen. Zumindest soviel: Der zweite Offizier, der neben Prinzhorn am Unterenehmen "Bruno" teilgenommen hat, lebte, wie Bekker und Prinzhorn bekannt gewesen sein dürfte, nicht mehr. Oberleutnant z.S. Erich Dörpinghaus hatte bereits am 27.3.1945 als Führer des Sonderkommandos "Puma" bei der Erkundung der Möglichkeiten zur Sprengung der Eisenbahnbrücke in Aschaffenburg-Nilkheim am Main durch einen amerikanischen Artillerieüberfall den Tod gefunden.

Viele Grüße

Violoncello


   

suhren564

Zitat von: Violoncello am 25 Februar 2018, 15:30:57
Zumindest soviel: Der zweite Offizier, der neben Prinzhorn am Unterenehmen "Bruno" teilgenommen hat, lebte, wie Bekker und Prinzhorn bekannt gewesen sein dürfte, nicht mehr. Oberleutnant z.S. Erich Dörpinghaus hatte bereits am 27.3.1945 als Führer des Sonderkommandos "Puma" bei der Erkundung der Möglichkeiten zur Sprengung der Eisenbahnbrücke in Aschaffenburg-Nilkheim am Main durch einen amerikanischen Artillerieüberfall den Tod gefunden.

Ein scheinbar sinnloser Tod, denn diese Brücke ist danach nicht gesprengt , sondern sogar als "Einfallstor" durch die Amerikaner bei der Befreiung von Aschaffenburg genutzt worden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aschaffenburg

https://de.wikipedia.org/wiki/Nilkheimer_Mainbr%C3%BCcke
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

bettika61

Zitat von: Violoncello am 25 Februar 2018, 15:30:57
Hallo Beate,

um es pointiert zu formulieren: Die von Bekker unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg verfasste und vornehmlich auf Interviews mit Zeitzeugen gestützte Version findet sich nur bei ihm und natürlich denjenigen, die seine Version von ihm ungeprüft übernommen haben. Sie wird zumindest durch die mir bekannten Primärquellen nicht gestützt.

In BArch RM 7/650, S. 414, wird unter "Lage vom 15.9.1944" ausgeführt:

"Unternehmen Bruno: ... Erstes Boot Führung Oblt. Prinzhorn, Schleusentor durch 2 MK-Männer mit einer Mine gesprengt. ... Zweites Boot mit 2 Minen, Führung Oblt. Dörpinghaus verlor im starken Nebel den Anschluss und ist an Schleusenausfahrt vorbeigefahren. ..."

Auch TNA WO 204/12944, CSDIC (U.K.) S.I.R. 1124 MK, S. 11, stützt den in der Lage vom 15.9.1944 wiedergegebenen Ablauf.
..
Hallo violoncello,
Dir gebührt Dank für die Korrektur dieses vielfach beschriebenen Ereignisses.  :TU:)
Warum selbst ein Lawrence Paterson noch 2008 Cajus Bekker als "Quelle" zitiert, ist für mich völlig unverständlich, da die von zitierten Primärquellen lange vorlagen.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

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