Erneutes Tankerunglück

Begonnen von Albatros, 12 Oktober 2010, 21:54:27

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Albatros

Schweres Tankerunglück nur 30 Kilometer vor der südholländischen Küste: Zwei Stunden lang floss am Dienstagmorgen giftiges Kerosin direkt in die Nordsee!

http://www.bild.de/BILD/news/2010/10/12/tanker-unglueck-nordsee-treibstoff/kerosin-den-haag-unfall-umweltverschmutzung.html

Es herrschte bestes Wetter mit klarer Sicht, der Wind wehte moderat.

:MG:

Manfred


Basti552

Nabend zusammen,

Ist der Oktober ein Pechmonat?
Kaum ist ein Unglück passiert kommt das nächste.

Gruß Sebastian :cry:
Wer auf See siegreich sein will, muss stets Angreiffen

Wilfried

Zitat von: Basti552 am 12 Oktober 2010, 21:58:51


Ist der Oktober ein Pechmonat?
Kaum ist ein Unglück passiert kommt das nächste.

Gruß Sebastian

... wären Menschen im Auftrage von Menschen unterwegs und würden sich auch als solche mit eben jenem Antlitz verhalten - es wäre wohl nicht ganz so; aber hier sind Menschen im Auftrag des Kapitals unterwegs - und da gelten andere Maßstäbe ...

soviel Bösartigkeit musste mal wieder sein!

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried

... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
http://www.passat-verlag.de
http://www.kartonskipper.com
http://www.forum-marinearchiv.de - wenn Marine Dein Ding ist!


Captain Hans

#4
@ Uli

super video top top

es zeigt sehr schön wer hier ausweichpflichtig war und wie lange die beiden Schiffe in stehender Peilung
waren. Das Schiff mit der Vorfahrt hätte allerdings ein Manöver des letzten Augenblicks eher einleiten müssen.
(siehe Regel 16 internationale Seestraßenordnung (Rules of the Road)


Der VDR zeichnet dies ebenso auf und zusätzlich, auf beiden Schiffen,
alle Kurse, Ruderlagen, Maschinendrehzahlen und - kommandos, Gespräche auf den Brücken, Funkgespräche
auf den Notfallkanäle, Geschwindigkeiten, usw. und natürlich auch alle Maßnahmen nach der Kollision.

Davon ausgehend, daß beide Schiffe ein Antikollisions Radar haben müssen, das auch automatisch Ausweichkurse bzw.
Geschwindigkeiten berechnet, gehe ich mal von schwerem menschlichen Versagen aus.

In der folgenden Seeamtsverhandlung wird einwandfrei geklärt werden können, beim wem hier ein Fehlverhalten
vorliegt.


viele Grüße

Hans

,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!


Albatros

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 13 Oktober 2010, 14:28:42
AIS Plot Video http://www.oldsaltblog.com/2010/10/12/collision-between-greek-tanker-mindoro-and-cypriot-container-ship-jork-ranger/?utm_source=feedburner&utm_medium=email&utm_campaign=Feed%3A+OldSaltBlog+%28O

Bei diesem Video von Ulrich wundere ich mich über das Manöver der Jork Ranger die ja wohl auch ein Antikollisions Radar hat das automatisch Ausweichkurse berechnet.

Wahrscheinlich hätte einfach Fahrt raus nehmen gereicht, so scheint die  Jork Ranger versucht zu haben hinter dem Tanker wieder auf den alten Kurs zu kommen.

Aber wir werden die Ursache des Unglückes wohl es nie erfahren....... :O/S

:MG:

Manfred

Captain Hans

na ja, nach meiner Ansicht, und nach den regeln, hätte die "Jork Ranger" viel eher nach Stb. ausweichen müsse um hinter dem Heck
des Tankers vorbei zu fahren.
Der Tanker war erst verpflichtet Kurs und Geschwindigkeit beizubehalten damit er vom Gegner berechnet werden konnte.
Er hätte aber auch viel eher das "Manöver des letzten Augenblicks" (Gummiparagraph) einleiten müssen.
Die Jork Ranger dreht zwar an, dreht aber nicht weiter und beide Schiffe kollidieren mit sehr hoher Geschwindigkeit.
Es ist richtig Ausweichmanöver können entweder mit Veränderung der Geschwindigkeit oder Kursänderungen aber auch beides
gleichzeitig.
Eine rechtzeitige Kursänderung der Jorg Ranger von 25 Grad nach Stb. hätte vollkommen ausgereicht um hinter dem Heck des
Tankers zu passieren
Erst bei der Seeamtsverhandlung, bei der die Aufzeichnungen der "Black Box" (VDR) ausgewertet werden wird man endgültig
wisssen was passiert ist

Es sieht so aus als wenn, beide Schiffe nach dem Aufprall schwer herungeworfen wurden.

Solche Unfälle passieren im englischen Kanal häufig, da die passierenden Schiffe im Zwangsweg (Einbahnstraße) fahren, es
jedoch auch jede Menge Querverkehr gibt. (hauptsächlich Fähren)


viele Grüße

Hans
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!


Ulrich Rudofsky

Ich glaube das nennt man hier im Regattasegelsport "kissing the bows" [die Bugs küssen] .  Also so schlimm sieht die Lage nicht aus ($$$ nicht angerechnet).  Aber Vorfahrtsrecht und 'Rules of the Road' und Pilotanweisungen usw.  muss man auch mit Vorsicht, Menschenverstand und sehr viel Erfahrung verbinden können.  Es sieht wie "Computer Error und/oder Human Error" aus und eine Kursänderung sieht im Moment auch unmöglich aus.  Ich glaube beide Schiffe haben sich auf Elektronik verlassen.     
Ulrich Rudofsky

Impressum & Datenschutzerklärung