Operation Jubilee, auch als Dieppe Raid bekannt.

Begonnen von Albatros, 18 September 2010, 21:40:06

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Albatros

Am Morgen des 19.08.1942 stößt ein Landungsverband mit 25 Landungsbooten des 3. Commandos

unter der Führung von Commander Wyburd auf einen kleinen deutschen Geleitzug ( 5 Motorschiffe, 2 U-Jäger, 1 Räumboot), hierbei kommt es zu einem kurzen Gefecht.

Im Gefecht wird der Landungsverband zerstreut, dass Führerboot SGB 5 vermutlich mit Commander Wyburd an Bord wird in Brand gesetzt, worauf dieses nach Norden

abdreht und nach England zurück kehrt. Auf deutscher Seite sank der UJ 1404, der verbliebene UJ und das Räumboot konnten nach Ausfall der Antennen keinen Funkspruch absetzen.


Ein paar Fragen..... :O/Y

Kehrten noch weitere Boote auf englischer Seite nach dem Gefecht zurück?

Dadurch das SGB 5 das Führerboot fehlte war der Landungsverband erheblich geschwächt, kam es auf der englischer Seite zu einer Untersuchung

ob die Rückkehr des Führerbootes gerechtfertigt war ?

Auf deutscher Seite wäre es sicher Hilfreich gewesen hätten die Befehlsstellen an Land von dem Gefecht auf See erfahren.

Von den beiden deutschen Marinefahrzeugen konnte ja kein Funkspruch mehr abgesetzt werden, wieso wurde von den 5 Motorschiffen kein Funkspruch abgesetzt ?

Welche Motorschiffe waren in dem deutschen Geleit gefahren ?

:MG:

Manfred








Albatros


Peter K.

Der kleine deutsche Konvoi bestand aus

UJ-1404 (Fischdampfer)
UJ-1411 (Walfangboot)
M-4014 (Fischdampfer)
5 Küstenmotorschiffe

und kam aus Boulogne. Er traf gegen 05.00 Uhr vor Dieppe auf die östliche alliierte Landungsflotte, worauf die Kümos sofort kehrt machten. Dennoch sank auch eines von ihnen, ebenso wie UJ-1404 im Laufe des Gefechts. Die beiden anderen Boote konnten später beschädigt Kurs auf Boulogne nehmen. Zuerst erreichte M-4014 die restlichen vier Kümos, eine Stunde später auch UJ-1411. Alle zusammen trafen schließlich in Boulogne ein.

Quelle: Ruge, Im Küstenvorfeld
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Hans Jehee

Hallo,

Es handelt um Geleit 2437 von Boulogne nach Dieppe.
In diesem Geleit gab es 5 Kümos: Iris, Spes, Ostflandern, Hydra und Franz.
Der Franz gesunken.
Der Iris, Spes, Ostflandern (Oost-Vlaanderen) und Hydra sind ehemalige holl. Kümos.
Der Franz kann ich nicht identifizieren aber ist vermutlich ein deutsches Schiff

Quelle: KTB 2. Sicherungsdivision

Gruss von Holland,

Hans

Albatros

Danke Euch,

kann es sein das die Kümos gar keine Funkausrüstung besaßen ?

M-4014  und UJ-1411 hätten ja einen Funkspruch über das kurze Gefecht absetzen wollen aber wegen den unklaren Funk-Antennen war es nicht möglich.

So wurde dann erst in Boulogne  Meldung gemacht.

:MG:

Manfred

Hans Jehee

Hallo Manfred,

Laut holl. Unterlagen (Roepnamen uit het Internationaal Seinboek, abgekürzt) gab es auf diesen Schiffen keine Sendegeräte nur Empfänger.

Offerbar ist das zeit ihrer Erfassung (meist Jan. 1942) nicht geändert.

Gruss von Holland,

Hans

HJH

Moin Manfred

Frei nach KTB/Skl:
Der Gefechtslärm vor der Küste alarmiert die deutsche Küstenverteidigung im Abschnitt von Boulogne bis Cherbourg, so daß die landenden Truppen am Strand bei Dieppe, Belleville und St. Valery sofort auf Widerstand stoßen.

Der Kommandant des Minensuchbootes M 4014 (Fischereimotorschiff GLETTKAU), Oberleutnant z. S. d. R. Hermann Bögel, wird für die erfolgreiche Führung des Gefechts und den erzielten militärischen Erfolg mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Das Boot führt später diese militärische Auszeichnung sichtbar vor der Brücke.

Gruß
Hans

Urs Heßling

moin,
Zitat von: HJH am 22 September 2010, 09:39:11
Der Kommandant des Minensuchbootes M 4014 (Fischereimotorschiff GLETTKAU), Oberleutnant z. S. d. R. Hermann Bögel, wird für die erfolgreiche Führung des Gefechts und den erzielten militärischen Erfolg mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Das Boot führt später diese militärische Auszeichnung sichtbar vor der Brücke.

ggf. vgl. hier http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,12792.0.html #3 - mit der minimalen Differenz "M 4040", die ich aber auch nur dem im net veröffentlichten Lebenslauf entnommen hatte  :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

MS

Zitat von: Urs Hessling am 22 September 2010, 10:25:08
moin,
Zitat von: HJH am 22 September 2010, 09:39:11
Der Kommandant des Minensuchbootes M 4014 (Fischereimotorschiff GLETTKAU), Oberleutnant z. S. d. R. Hermann Bögel, wird für die erfolgreiche Führung des Gefechts und den erzielten militärischen Erfolg mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Das Boot führt später diese militärische Auszeichnung sichtbar vor der Brücke.

ggf. vgl. hier http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,12792.0.html #3 - mit der minimalen Differenz "M 4040", die ich aber auch nur dem im net veröffentlichten Lebenslauf entnommen hatte  :wink:

Gruß, Urs

Ja was stimmt denn nun - M 4040 Odenwald oder M 4014 Glettkau ...

Zumindest war M 4014 Glettkau bei einem Luftangriff auf Rotterdam am 28.1.1942 versenkt worden. Wann ist sie denn gehoben (4.9.42 - ?) und wieder in Dienst gekommen ?

http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Kriegsmarine/B/Boegel-Hermann.htm
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/bildnachweise/42-07-14%20m4014.jpeg

Wie ist es mit dem im ersten link aufgeführten "Versenkungserfolg" - gegnerisches Kanonenschnellboot ? und welche vier Flugzeugabschüsse werden dem Boot gutgeschrieben ...

Gruss
:MG:

t-geronimo

Laut Neillands, "The Dieppe Raid", war es ebenso wie in Peters Quelle M 4014 Glettkau, die bei dem Gefecht einen Treffer in die Brücke bekam.

Laut Gröner wurde das Schiff am 04.02.1942 gehoben (ob das wirklich nur einen Tag gedauert hat? Zumindest kam es da wohl wieder an die Oberfläche).
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

HJH

Bezüglich M 1408, später M 4014:

Am Nachmittag und am Abend des 28. Januar 1942 erfolgen starke feindliche Luftangriffe über den Niederlanden und Ostfriesland. Am 28. Januar 1942 erfolgt zwischen 20.00 Uhr und 22.00 Uhr einer auf Rotterdam-Hafen. Das Minensuchboot M 1408 (GLETTKAU = DZG VII, Danziger Heringsfischerei GmbH) sinkt im Rotterdamer Jobshaven um 20.20 Uhr nach einem Bombentreffer. Außerdem werden in Rotterdam ein Lazarettschiff (wahrscheinlich STRASSBURG, ex BALOERAN, 1929 / 17.001 BRT, HAPAG, lag seit 22. Oktober 1941 zu Umbauarbeiten bei Wilton-Fijenoord in Schiedam) und zwei Sperrbrecher beschädigt. Zahlreicher Schaden wird auf den Werften angerichtet.

Bereits am 29. Januar wird in Rotterdam mit der Bergung des Minensuchbootes M 1408 begonnen. Die Arbeiten können am 4. Februar beendet werden. Anschließend wird das Schiff bei der Wilton's Machine Fabriek & Scheepswerf N.V. repariert. Fertigstellung war am 27. Juni 1942.

Gruß
Hans



kgvm

Prima, jetzt haben wir noch zwei Nummern für die "Glettkau".
"M 1408" - wie Hans schreibt - oder "M 1406" (so Gröner), allerdings wurde das Boot nach Gröner bereits zum 1.9.1941 in "M 4014" umnummeriert  :?

HJH

Moin zusammen,
Umnummerierung am 1. September 1941 ist so nicht ganz richtig. Die 14. Minensuchflottille wurde zum 31. August 1941 aufgelöst, M 1407 und M 1408 der 40. Minensuchflottille zugeteilt. In der Flottillenübersicht der 40. Minensuchflottille vom 16. April 1942 tauchen die Fischereimotorschiffe erstmals als M 4013 und M 4014 auf (Abschrift Arndt).
Gruß und schönen Donnerstag
Hans

Albatros

Dank Hans ist das mit der Funkausrüstung der Kümos nun auch geklärt, sie hatten nur Empfänger.

War der Grund einfach der Mangel an Sendern oder war es nur nicht vorgesehen ?

Zitat von: HJH am 22 September 2010, 09:39:11
Moin Manfred

Frei nach KTB/Skl:
Der Gefechtslärm vor der Küste alarmiert die deutsche Küstenverteidigung im Abschnitt von Boulogne bis Cherbourg, so daß die landenden Truppen

am Strand bei Dieppe, Belleville und St. Valery sofort auf Widerstand stoßen.



Am Landungspunkt Gelb 1 und 2 ( Berneval mit der Batterie Goebbels ) an dem die übrig gebliebenen versprengten Landungsboote des 3. Commandos an

landeten aber nicht. Sie waren die ersten Boote die die französischen Küste erreichten, dort konnten die Soldaten zunächst ohne Angriffe den 100m Breiten

und 400 m Tiefen Strand überwinden, die Kreidefelsen erklimmen und ohne größere Schwierigkeiten bis auf 200m an die Batterie Goebbels herankommen.

Das war es dann aber auch in diesem Abschnitt, weiter kamen sie nicht.....

:MG:

Manfred

Hans Jehee

Hallo Manfred

Auf die holl. Kümos gab es damals kaum Sender, nur auf den grösseren Handelsschiffen. Das hat nichts zu tun mit Mangeln aber offenbar lohnte es sich nicht Sender zu installieren.

Gruss Hans

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