06.01.43 U-164 wird von einer Catalina angegriffen und versenkt

Begonnen von Albatros, 06 Januar 2010, 15:34:03

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Albatros

 U 164 wurde am 6. Januar 1943 auf seiner zweiten Feindfahrt im Südatlantik 65 sm nordwestlich von Pernambuco im Marine-Planquadrat FB 5684, von einer Consolidated PBY Catalina P-2 der US-Navy Staffel VP 83 angegriffen und mit Wasserbomben versenkt. Es gab 54 Tote und zwei Überlebende.
Da es zwei Überlebende gab ist anzunehmen das U-164 sich auf Überwasserfahrt befand und wohl überraschend angegriffen wurde.
Die  Catalina kam vom US-Navy-Stützpunkt Natal ( Brasilien ) die Wrackposition ist 01°58'0'' S   039°23'0'' W bei Google Earth zu sehen. Hier kann man auch erkennen das der Stützpunkt der  Catalina, ( Natal ) nur ca. 350 sm vom Unglücksort entfernt ist. Das Boot liegt laut Google Earth in 3140 m Tiefe, wenn man dem trauen kann, keine Ahnung ob diese Angaben bei Google Earth genau sind.


U-164 http://uboat.net/boats/u164.htm

Typ IX C  http://en.wikipedia.org/wiki/German_Type_IX_submarine


VP-83  http://www.vpnavy.com/vp83.html


Consolidated PBY Catalina P-2  http://de.wikipedia.org/wiki/Consolidated_PBY

http://www.uboatarchive.net/U-164.htm



Beim beschäftigen mit dem Boot sind mir auch die Baukosten bekannt geworden, sie betrugen in 1939   6.448.000 Reichsmark was umgerechnet 1.513.615 Euro sein sollen.

Gruß, :MG:

Manfred




Albatros

Interessant auch der Bericht über die Versenkung des schwedischen Schiffes durch U-164 am selben Tage.

http://www.uboatarchive.net/U-164ShipAttacked.htm

Gruß, :MG:

Manfred

Albatros

Mal eine Frage,

Der Schwede ( Reeder American Line mit Sitz in New York City ) befand sich ja nun als eigentlich Neutraler auf dem Weg von Südamerika nach Philadelphia.
Da er aber nun Fracht für einen Kriegsgegner beförderte war die Versenkung wohl Ok.

Nun meine Fragen, war im Krieg für die Neutralen soviel Geld zu verdienen das selbst der Verlust  der Schiffe in Kauf genommen wurde?

Und wer ersetzte in so einem Fall den Verlust, Versicherungen doch wohl nicht oder ?

Gruß, :MG:

Manfred

Urs Heßling

Zitat von: Albatros am 07 Januar 2010, 17:06:05
Nun meine Fragen, war im Krieg für die Neutralen soviel Geld zu verdienen das selbst der Verlust  der Schiffe in Kauf genommen wurde?

Die Neutralen können nicht einfach die Schifffahrt (incl. Fischerei) einstellen, nur weil "Krieg ist".

So gibt es dann auch Verluste, die heutzutage mit dem fürchterlichen Wort K... bezeichnet werden (ich mag´s nicht hinschreiben).

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Albatros

Zitat von: Urs Hessling am 07 Januar 2010, 21:40:21
Zitat von: Albatros am 07 Januar 2010, 17:06:05
Nun meine Fragen, war im Krieg für die Neutralen soviel Geld zu verdienen das selbst der Verlust  der Schiffe in Kauf genommen wurde?

Die Neutralen können nicht einfach die Schifffahrt (incl. Fischerei) einstellen, nur weil "Krieg ist".

Gruß, Urs

Aber mußten sie für einen Kriegsteilnehmer fahren und sich damit der Gefahr aussetzen?

War es nicht so wenn sie für sich selbst gefahren sind oder für andere Neutrale das sie dann meist nicht angegriffen wurden?


Gruß, :MG:

Manfred

Urs Heßling

Zitat von: Albatros am 07 Januar 2010, 21:47:35
War es nicht so wenn sie für sich selbst gefahren sind oder für andere Neutrale das sie dann meist nicht angegriffen wurden?

Es gab mehrere schwedische Handelsschiffe, die auf der Rückreise von Südamerika auf deutschen Minensperren im Skagerrak verlorengingen (siehe Chronik des Seekriegs, z.B. 9.1.1943)

Ebenso schwedische Fischdampfer im Skagerrak/Kattegat (siehe CdS, April 1940), die bei der Fangfahrt auf Minen liefen und schwedische Handelsschiffe in der Küstenfahrt, die von sowj. U-Booten in der Ostsee z.T. in schwedischen Hoheitsgewässern versenkt wurden (CdS, 1.-31.7.1942, 14-30.8.1942).

das geschah bei Schiffahrt "im nationalen Bedarf/Interesse". Ob Deutschland Schadenersatz leistete, weiß ich nicht.

Bei Fahrt im Interesse eines Kriegsteilnehmers (z.B. Eisenerz von Kiruna nach Rotterdam/Emden für D oder in einem Nordatlantikkonvoi für GB) trug man auch das "normale" Risiko eines Kriegsteilnehmer-Handelsschiffs

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Albatros

#6
Hallo Urs,

Du schreibst....


Die Neutralen können nicht einfach die Schifffahrt (incl. Fischerei) einstellen, nur weil "Krieg ist".

Und

Es gab mehrere schwedische Handelsschiffe, die auf der Rückreise von Südamerika auf deutschen Minensperren im Skagerrak verloren gingen (siehe Chronik des Seekriegs, z.B. 9.1.1943)

Ebenso schwedische Fischdampfer im Skagerrak/Kattegat (siehe CdS, April 1940), die bei der Fangfahrt auf Minen liefen und schwedische Handelsschiffe in der Küstenfahrt, die von sowj. U-Booten in der Ostsee z.T. in schwedischen Hoheitsgewässern versenkt wurden (CdS, 1.-31.7.1942, 14-30.8.1942).

das geschah bei Schiffahrt "im nationalen Bedarf/Interesse". Ob Deutschland Schadenersatz leistete, weiß ich nicht.

Bei Fahrt im Interesse eines Kriegsteilnehmers (z.B. Eisenerz von Kiruna nach Rotterdam/Emden für D oder in einem Nordatlantikkonvoi für GB) trug man auch das "normale" Risiko eines Kriegsteilnehmer-Handelsschiffs


Klar bei dem normalen Handelsverkehr liefen die schwedischen Schiffe bei der Aus und Heimreise Gefahr auf Minen zu laufen, das war für sie auch kaum zu vermeiden ebenso für die Fischereifahrzeuge.

Vermeiden können hätten sie den Handelsverkehr zum Nutzen der Kriegsgegner der Achsenmächte und das taten sie nicht.
Also gehe ich mal davon aus das dort wie zu allen Zeiten gutes Geld zu verdienen war, für den Reeder aber auch für die Besatzungen und deshalb nahmen sie die Gefahr in kauf und nicht weil es nicht zu vermeiden war. :MZ:

Gruß, :MG:

Manfred




Urs Heßling

Hallo, Manfred,

so wie die Dinge des Lebens nun einmal sind, nehme ich an, daß der Reeder (auch verhältnismäßig bereinigt) mehr einsteckte als ein Matrose.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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