Die fünf Polnischen U-Boote zu Beginn des WK II

Begonnen von Albatros, 02 September 2009, 18:22:42

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Albatros

Diese fünf Boote haben eine zum Teil recht interessante Geschichte.

Orzel-Klasse  2 Boote

eigentlich waren diese Boote für die Ostsee ein bisschen groß oder?
Sie entsprachen ja ungefähr dem deutschen Typ IX und hatten wie ich finde interessante Merkmale. 12 Torpedorohre davon 8 im Druckkörper und 4 weitere ausserhalb des Druckkörpers. Diese sollen Schwenkbar gewesen sein, wobei ich mir das jetzt nicht so recht vorstellen kann.
Wo befanden diese sich denn genau und wie groß war der Schwenkbereich?


Die Orzeł lief zu am 1. September 1939 aus, wurde kurzzeitig in Estland interniert, brach nach Großbritannien durch, versenkte im April 1940 während des deutschen Unternehmens Weserübung die Rio de Janeiro
und wird seit Juni 1940 in der Nordsee vermisst.


Die Sęp  wurde am 3. September 1939 durch deutsche Wasserbomben schwer beschädigt und ließ sich am 14. September in Schweden internieren. Nach Kriegsende kehrte die Sęp am 24. Oktober 1945 nach Polen zurück wo sie bis zu ihrer Außerdienststellung am 15. September 1969 als Ausbildungsboot genutzt wurde.  Sęp wurde 1972 verschrottet.

Wilk-Klasse  3 Boote

Wilk

. Am 03.09.39  konnte die Wilk 20 Seeminen legen, obwohl sie zwischenzeitlich angegriffen wurde. Es gilt als wahrscheinlich, dass am 7. Dezember 1939 das deutsche Fischerboot MFK Pil 55 auf eine dieser Minen lief und sank.
Am 10. September .......Aufgrund der aussichtslosen Lage gegen die extrem überlegene deutsche Kriegsmarine entschied das Marinekommando, dass die Wilk entweder nach Großbritannien oder in das neutrale Schweden laufen soll. Der Kommandant beschloss daraufhin, die Ostsee zu verlassen und nach Großbritannien durchzubrechen.
Zwischen Dezember 1939 und Januar 1940 wurden zwei Patrouillen vor der norwegischen Küste durchgeführt.
Am 20. Juni 1940 wurde  Wilk von einem nicht identifizierten U-Boot gerammt und schwer beschädigt.  Der Unfall konnte nicht aufgeklärt werden. Wahrscheinlich wurde Wilk von dem niederländischen U-Boot O 13 versehentlich gerammt.
Nach Reparaturen führte das Boot bis Januar 1941 noch fünf weitere Patrouillen durch. Am 19. Juli 1941 beging der Kommandant Selbstmord.
Am 2. April 1942 wurde das Boot in die Reserve beordert.

Wohl einer der seltenen Zusammenstöße getaucht fahrender U-Boote, konnte eigentlich sicher geklärt werden mit welchen U-Boot die Wilk zusammen stieß ?

Żbik

Das Boot wurde am 3. September von dem deutschen U-Boot U 14 erfolglos mit Torpedos angegriffen.Am 8. September wurden 20 Seeminen gelegt. Das deutsche Minensuchboot M 85 lief am 1. Oktober auf eine dieser Minen und sank. Das war vermutlich der einzige Erfolg der Operation  Żbik verließ sein Patrouillengebiet in Folge Treibstoffmangels am 25. September. Die Besatzung ließ sich in Schweden freiwillig internieren.

Ryś

Am 2. September wurde das Boot mit Wasserbomben angegriffen, konnte aber am 3. September östlich Hel seine 20 Seeminen legen. Nach einem folgenden Artillerieduell mit deutschen Überwassereinheiten und einem schweren Luftangriff kehrte Ryś am 4. September zur Reparatur in die Basis zurück und lief am nächsten Tag wieder aus. Die Besatzung ließ sich am 18. September in Schweden freiwillig internieren.

Gruß, :MG:

Manfred









MS

Zitat von: Albatros am 02 September 2009, 18:22:42

Am 20. Juni 1940 wurde  Wilk von einem nicht identifizierten U-Boot gerammt und schwer beschädigt.  Der Unfall konnte nicht aufgeklärt werden. Wahrscheinlich wurde Wilk von dem niederländischen U-Boot O 13 versehentlich gerammt.

Wohl einer der seltenen Zusammenstöße getaucht fahrender U-Boote, konnte eigentlich sicher geklärt werden mit welchen U-Boot die Wilk zusammen stieß ?




Hallo Manfred,

der Vorfall ist immer noch ungeklärt. Es gibt vier Hypothesen was zu der Beschädigung geführt haben könnte
- Kollision mit O-13
- Kollision mit U-122
- eine Mine
- ein Unterwasserfelsen

Bei wiki steht dazu erwähnt
Am 20. Juni 1940 wurde ORP Wilk bei Position 56° 50′ 0″ N, 3° 37′ 0″ O von einem nicht identifizierten U-Boot gerammt und schwer beschädigt. Das andere U-Boot sank ohne Überlebende. Der Unfall konnte nicht aufgeklärt werden. Wahrscheinlich wurde Wilk von dem niederländischen U-Boot O 13 versehentlich gerammt. Eine weitere, aber unwahrscheinliche Mutmaßung ist, dass Wilk das deutsche U-Boot U 22 rammte. Ein Vergleich mit deutschen Verlustlisten ergibt für diese Theorie keine Bestätigung.

Wobei U-22 nicht stimmen kann, wenn dann müsste es U-122 gewesen sein...

Hier findest Du zwei interessante Seiten die sich mit diesem Vorfall befassen
The Wilk Case Part One
The Wilk Case Part Two
Alles sehr widersprüchlich die ganzen Quellen und Aussagen...
Wobei laut der ersten Aussage der Wolf (OPR Wilk) nicht getaucht von dem anderen Boot gerammt wurde sondern er in Überwasserfahrt ein wegtauchendes Uboot gerammt haben soll...

Grüsse
:MG:

rosenow

Sehr interessant Albatros und MS  top, hier ist noch was, falls noch nicht gelesen.
Gruß Michael
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

TD


Hallo Freunde,

wir haben hier unter uns z. B. crolick mit seiner feinen Seite Polish Navy Portal und weitere Sachverständige für polnische U-Boote.

Nun bestehen hier bereits zwei Trends welche  mit veralteten westlichen Informationen herumdisskutieren,
sicher wäre es besser sich vorher die richtigen Seiten anzusehen oder die richtige Leute zu fragen.

crolick und weitere Mitglieder haben die KTBs der polnischen U-Boote von 1939- bis 1945, ich könnte wetten
das von dort innerhalb Minuten der Baupreis eines gewünschten U-Bootes in Zloty kommen könnte.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Albatros

Hallo Theo,

ist doch ein offener Thread, hier kann sich ja jeder beteiligen der bessere Infos hat. :MZ:

@ MS & Michael, Danke Euch für die Hinweise. top

Gruß, :MG:

Manfred

crolick

#5
1) ORZEL type subs were not too big for Baltic. The true factor for their size was speed. In other words it was not possible to built submarine smaller then 1100 tons which could achieve 20 kts (or at least this is what the yards told Polish Navy ;) )
2) as for the swivelling tubes there were two twin tubes placed before and after (they are marked on the attached drawing). They could rotate in any desirable angle

3) SEP was damaged by DCs from IHN on 2 IX (not 3 IX) after she unsuccessfully attacked the destroyer. SEP was also twice (sic!) attacked by enemy submarines on 3 IX - by U 18 and U 14
4) WILK was also attacked by U 48 on 15 IX during passage in Kattegat
5) ZBIK was attacked by U 22 on 7 IX (not by U 14 on 3 IX). On her mines apart of M 85 also sunk MUHLHAUSEN (327 BRT) on 23 I 1940
6) On the night of 3/4 IX RYS fired 2 torpedoes to unknown vessels. The target was either bogus either Polish ZBIK or German U 18. All 3 submarines were in the close vicinity at the time of the attack (as far as I remember 5 Nm). RYS placed 10 mines on 7 IX (not 20 on 3 IX)

As for WILK and the ramming. Based on the original data from the records of WILK I can tell that the course of action was as follows:
- WILK was supposed to enter the area from West while in the meantime O.13 was supposed to leave the area though North
- after the patrol when the calculations were made WILK was supposed to pass O.13 at 01.30 in the distance of about 15 Nm
- WILK was zig-zaging with the constant speed of 9 kts
- at 00.25 after the course was altered (due to normal zig-zag procedure) collision occurred (none vessel was sighted onboard WILK!!)
- also small explosion was heard as well as some of the crew members (whom were located in the forward half of the ship) reported hearing a wire scrapping along the hull
- when WILK was docked there was no sign of any collision on the hull of WILK
- both propellers were heavily damaged (one blade was even missing)
Those are the facts.

I don't know what in reality happened but I hope that after the O.13 wreck would be found we would be able to check whether she still have all of her torpedoes in the tubes.


Have a nice day!
Andrzej

Albatros

@ Crolick,

Danke Dir für die interessanten Infos, top

Gruß, :MG:

Manfred

MS

aus den Weiten des Internets noch folgende interessante Seiten

Plan Orzel

und jede Menge Fotos vom Bau und der Seeerprobung von Orzel und Sep

Link 1
Link 2


Grüsse
:MG:

Albatros

Hallo MS,

Klasse Link`s  top , die Boote waren sicher zu der Zeit gesehen mit das Beste und Modernste was es so gab,
eventuell den vergleichbaren deutschen Booten sogar überlegen.

Gruß, :MG:

Manfred

rosenow

Jetzt erst endeckt, naja die Funktion "Wer ist online" hat doch was für sich.
Danke MS, für die schönen Bilder.
mit freundlichen Gruß
Michael


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Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

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