BARBE Kl.520 Landungsboot - CAD Modell

Begonnen von Dergl, 22 August 2009, 08:51:59

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Dergl

Hallo,

hier der Baubericht meines CAD-Modells des Landungsboots BARBE Kl.520 im Maßstab 1:40. Das Modell ist 1025mm lang und 220mm breit, also groß genug, um auf´s Wasser zu gehen und noch klein genug für den Transport.
Jedes Feedback ist ausdrücklich erwünscht, weil dieses CAD-Modell natürlich auch einmal als reelles Modell aufs Wasser soll.

Meine Ziele bei der Erstellung des CAD-Modells sind etwas besonders. Es soll ein einfach und schnell zu bauendes Modell werden. Sozusagen der "Volkswagen" für Schiffsmodellbauer mit nur wenig Erfahrung, einem Küchentisch als Werft, mit einem Handwerkszeug kaum mehr als Teppichmesser und Sekundenkleber, und einer quengelnden und bei jeder Staubentwicklung schier ausrastenden Partnerin.
(Anmerkung: ich selbst habe natürlich eine komplett eingerichtete Werft im eigenen Zimmer und bin unbelastet von jeglicher weiblichen Störung. Das Modell wird also mein Geschenk an die Menschheit... :-D)

Die Eckdaten für die Erstellung des CAD-Modells sind:
- einfacher Rumpf (erreicht durch die Bauform der BARBE)
- keine Schleifarbeiten (erreicht durch 1mm Polystyrolplatten mit bereits sehr guter Oberfläche)
- keine Sägearbeiten (erreicht durch 1mm Polystyrolplatten, die mit einem scharfen Teppichmesser geschnitten werden können)
- möglichst viele fertige Kaufteile (neben mir liegt bereits ein AeroNaut-Katalog)
- sehr sehr freie Interpretation des Originals (erreicht z.B. durch Vereinfachung der Rumpfform im Heckbereich des Unterwasserschiffes)

Natürlich soll trotzdem eine gewisse Detaillierung vorhanden sein. Und die Bug- und Heckklappen sollen sich auch ansteuern lassen.

Meine Quellen sind:
- 30 Fotos von Hr. Wolf
- Wilhelmshavener Modellbaubogen in 1:87 (ist das 1:250 Modell, jedoch auf größeren Maßstab kopiert. Bezogen vom Schifffahrtsmuseum in Bremen)
- Planrolle in 1:50 von VORA-Modellbau (hat mich etwas enttäuscht, weil die Detailtreue nicht zufrieden stellt und meine Anforderungen als Funktions-Modellbauer nahezu unerfüllt bleiben, wenn man von 7 Spantenskizzen absieht). Andere Planrollen dieses Herstellers mögen sehr gut sein, weshalb ich hier keine generelle Wertung abgeben möchte.

An dieser Stelle möchte ich also gelegentlich meine Fortschritte bekanntgeben. Weil noch andere Projekte in Arbeit sind, kann dies ggf. nur sporadisch sein. Für alle hilfreichen Tipps, die das Modell noch einfacher herstellbar machen, bin ich sehr dankbar.

Na denn:

Rumpf: Die grobe Rumpfform habe ich bereits erstellt, muss sie jedoch noch verifizieren. Im Unterwasserschiff des Hecks sind im Original im Rumpf noch Einbuchtungen rund um die Schrauben. Diese Einbuchtungen lasse ich aus Einfachheitsgründen weg.
Schanz: Die Schanz wird innen mit schrägen Streben abgestützt. Diese werden bei mir gerade sein, weil man sie dann einfach vom 1x2mm Rechteckprofil ablängen kann.
Heckklappe: Hier sind nur 9 Innenstreben im Abstand von 14mm enthalten. Die zusätzlichen, niedrigeren Innenstreben entfallen, weil´s zu viel Frickelskram wäre.

Soviel also nach den ersten 5-6 Stunden vor dem Rechner.

Detlef

zander

Hallo Detlef
Bin erst seit kurzem in diesem Forum, bin durch Zufall darauf gestossen. Ich bin gerade dabei, die "Zander" in 1:35 zu bauen, so ca. 95% fertig. Ich bin derjenige, auf den in einem anderen Bericht in diesem Forum  verwiesen wurde. Habe mehrere Bilder der alten "Zander" wie sie jetzt in Mannheim im Hafen liegt. Ist dort im Besitz der Marinekameradschaft Mannheim.
Wenn du willst, kann ich dir Bilder der "Götz von Mannheim", so heist das Landungsboot jetzt, schicken.
Habe zur Zeit wegen Krankheit kaum die Möglichkeit, neu Bilder zu machen, habe von früher aber so ca. 30-40 Stück.

Teilweise sind sie da in einem Bericht eingebunden. http://www.das-modellbauforum.de/thread.php?threadid=1812
Man muss sich aber in dem Forum anmelden, um die Bilder anzuschauen.

:?      Warum planst du in 1:40?? Da gibt es doch für Nachbauwillige kaum Fahrzeuge zum beladen.

Gruss Dieter
Gruss aus dem Badischen

Dergl

Hi Zander,

danke für die Antwort.
Deinen Link habe ich bereits mit Bewunderung angesehen.
Schön, wenn ich auf Deine Fotos zurückgreifen kann, wenn ich zusätzlich welche brauche. Aktuell reicht meine kleine Auswahl (teilweise auch welche der "Götz von Mannheim, ex. Zander"), aber man kann ja nie wissen. Den Maßstab 1:40 habe ich gewählt, weil´s einerseits nach einer kleinen Recherche hierfür mehr Detail-Kaufteile gibt und weil das Modell dann noch in meinen Kofferraum passt.

Seitens meines Projektes habe ich aktuell das, was ich brauche. Aber vielleicht kannst Du mir interessehalber einen Einblick über die Aufteilung der Innenräume eines Landungsbootes geben? So einen Decksplan des Zwischendecks vielleicht? Oder Fotos von den Innenräumen?

Grüße

Detlef

Dergl

Mal´n Zwischenbericht:

Das grobe Spantengerüst ist definiert, basierend auf 3 Hohlprofilen 10x8x1 längsschiff und 1mm dicken Spanten. Die Spantenabstände sind zwischen 50mm und 65 mm. Der Spant zur Befestigung des Getriebes ist doppelt dick, also 2x 1mm. Im Bug- und Heckbereich werden noch Längsspanten zur Formgebung des Unterwasserschiffes erstellt.

Der Antrieb werden 2x 400er mit 2-stufigem Getriebe sein. Das Ruder ist ein Standardruder von Aeronaut, wobei mir der sehr geringe Überstand des Ruderkoker zur Wasserlinie etwas Sorgen macht. Hier könnte leichter als sonst Wasser eindringen, weshalb das Ruder gut gefettet sein sollte.

Die erste Berechnung sagt, das die Verdrängung bis zur CWL ca. 8.5 Liter sein wird. Es muss also Gewicht rein, weshalb ich 2 Stück Bleiakkus vorgesehen habe. Dies lässt duch in Reihe- oder Parallelschaltung so nebenbei immer noch die Entscheidung offen, ob 6V oder 12V.

Wird fortgesetzt...

Leviathan

Hallo Detlef,

wow - das wird wieder mal ein tolles CAD-Modell von Dir  :-P


Ich weiß nicht inwiefern Dein Spantengerüst fertig ist. Die Landungsboote hatten Schraubentunnel - unter Umständen ist dies weder im WHV-Bogen noch im Vora-Plan zu sehen. Ich suche Dir mal was aus meinen Unterlagen her, kann aber ein bissl dauern.

Viele Grüße
Matthias




zander

Hallo Detlef
Sieht ja super aus dein CAD-Modell. So eine Technik der Planerstellung über 3D ist für mich absolutes Neuland. Meine Pläne zeichne ich zwar auch auf dem PC, aber mit einem normalen, einfachen Zeichenprogramm (Sketch). Bin gespannt wie es weitergeht.
Die Heckklappe solltest du etwas abändern. Die "Einkerbung" oben ist nicht in der Mitte der Klappe sondern leicht nach Backbord versetzt. Grund: In dieser "Einkerbung" verschwindet beim Umlegen der Klappe der aus dem Rumpf ragende Stummel der Notruderbetätigung. Der Mittschiffs am Heck rausragende Stummel ist das "Widerlager" für das Loch in der Bugklappe. So konnten zwei oder mehrere Landungsboote zu einer "Brücke" verbunden werden. Das Manöver wurde damals, so glaube ich mich zu erinnern, "Homomanöver" genannt.

Zwischen den Ruderblättern und den Propellern fehlt ein Rammschutz. Sollte man beim Modell auch einbauen, da ja mit einem Landungsboot oft in Ufernähe gefahren wird. Fotos habe ich auch, muss aber danach suchen, z.Z. nicht zur Hand. Ausserdem kann ich sie wegen Urheberrechten nicht ins Forum stellen, sonder müsste sie dir über PN oder Email erschicken.

Deckspläne oder Fotos der Innenräume habe ich leider nicht. Aber auf einer Seite über Kartonmodellbauer sind welche gewesen. Die Fotos wurden auf Grund eines Besuches der Kartonmodellbauer in Mannheim gemacht. Vielleicht über GGGooogle suchen, findet man bestimmt.

Wie weit willst du bei der Detaillierung gehen? Originalteile kleiner z.B. 20 cm Kantenlänge,
oder Originalteile kleiner z.B. 10 cm Kantenlänge auf den Plänen nicht mehr anzeigen,
wo hast du die Grenzen gesetzt?

Anbei ein Foto der Heckansicht mit der Klappe.

Gruss Dieter





Gruss aus dem Badischen

Dergl

Hi Dieter,

na das klappt ja hier miot dem Feedback  :-D

Du hast Recht: Das Loch für das Homomanöver (ich lieeebe die blumiger Seemanssprache  :lol:) ist nicht in er Mitte. Das zeigen meine Fotos auch. Muss ich die Heckklappe umbauen.

Den Rammschutz werde ich noch einbauen. So weit bin ich noch nicht beim Unterwasserschiff. Wenn man ein CAD-Modell erstellt, dass geht man normalerweise von Grob nach Fein. Wenn also die Grobkontur des Rumpfes "steht" dann nimmt man sich die Grobkontur der angrenzenden Baugruppen vor, z.B. Antrieb und Ruder. Da bin ich gerade. Zugegeben: ein paar kleine Details habe ich schon, wie z.B. die Bb Schanz. Aber das kann ich mir erlauben, weil´s a) schon jetzt schön aussieht, und b) keine Auswirkungen bei etwaigen Änderungen zu befürchten sind.

Wenn ich von "Details" rede, meine ich, das ich natürlich auch Kleinigkeiten einbauen werde. Aber halt nicht im CAD-Modell. Beispielsweise werde ich die Schiffsglocke, Rettungsringe oder Lautsprecher gar nicht erst im CAD darstellen. Da wird einfach was gekauft und angeklebt. Allenfalls werden Kleinteile modelliert, die Auswirkung auf die weitere Planung haben können, z.B. die Positionslaternen, weil die Kabel dazu irgendwie im Modell geplant werden sollten.
Andere Details werden aber wirklich weggelassen. Ich weiß noch nicht, ob die die Fahrzeugbefestigungen auf dem H-Deck darstellen will. Oder einzelne Trittstufen des Mastes, oder die rechteckigen ABC-Lüfterklappen. Mal sehen.

@Matthias: den Schraubentunnel werde ich weglassen. Klar - das ist ein elemantarer Bestandteil des Rumpfes. Und meine Schrauben im Modell müssen deshalb auch etwas kleiner sein, als eigentlich zuerst geplant. Andererseits ist solch eine Geometrie nicht gerade einfach in der Fertigung. Und da ich mir ja einen armen Modellbauer am Küchentisch vorstelle, ist der Schraubentunnel dieser Vorgabe zum Opfer gefallen.

Mal ´ne andere Frage: Ist da bei den Landungsbooten gar kein Kiel vorhanden? Noch nicht einmal ein 10cm Kielchen? Die Fahreigenschaften waren ohne Kiel bestimmt nicht so ganz einfach beherrschbar, oder?

Grüße

Detlef

Dergl

Si Dieter,

habe mal eben die Heckklappe umgebaut:
- nun 10 "Taschen"
- Aussparung für den Dorn nach Bb. versetzt.

Danke noch mal

Detlef

Dergl

Hallo Forum,

hier ein paar Bilder der Arbeiten von Gestern.


  • Das Unterwasserschiff des Bugbereichs habe ich geändert. Die Form ist jetzt gerade und nicht mehr B ogenförmig. Das kann man einfacher beplankten.
  • Die Aufbauten sind angefangen. Die Breite der Aufbauten liegt leider nicht mittig in den oberen Hauptstreben. Wäre zu schön gewesen, werde ich aber nicht mehr ändern, weil die Zugangsluke zum Rumpf zu klein würde. So muss ich mir bei der Abdichtung in deisem Bereich halt was einfallen lassen.
  • Die Ruderanlage hat nun Gestänge und Servo. Hierzu musste ich die Spanten in diesem Bereich etwas verändern.
  • Auf der Bb-Seite des Ruderservos ist Platz für einen zweiten Servo. Ich werde die Bug- und Heckklappe nicht mit einer Winde bewegen, sondern mit einem Servo und einem verlängerten Ruderhebel, an dem die Seile befestigt sind.

Detlef

Dergl

Hi Forum,

gelegentlich beibt doch noch zeit für´s CAD-Modell der Barbe.

Die Aufbauten sind schon recht weit gediegen. Es wird weiterhin mit 1mm PVC für die Wände gearbeitet. Für die Fenster habe ich 0,2er blau durchscheinendes PVC von AeroNaut geplant.

Die Flak ist fertif von von Steingräber. Wohl nicht das allerneueste Muster, aber der Maßstab und die Bauform passen und sparen einige Stunden Bastelei.

Einige konstruktive Deteils werde ich ändern (da kommt der Schiffbauer durch). Die achtere Flak bekommt kreisförmig Bodenplanken. Das macht das Modell etwas interessanter. Hierzu muss ich allerdings den achteren Niedergang etwas umkonstruieren.

Die Rettungsinseln sind von AeroNaut, die Halterungen dazu werden jedoch selbst hergestellt.
Der mit Plane verdeckte Flaggenschrank birgt ein kleines Geheimnis: die Plane wird abnehmbar gestaltet, so das darnter ein paar Schalter versteckt werden können. Man muss wegen der Beleuchtung ja nicht unbedingt einen Kanal der Fernsteuerung blockieren, wenn, man nur mal schnell zum Steg fährt, um manuell ein Schälterken umlegt.

Detlef

Dergl

Hallo Forum,

das CAD-Modell ist fast fertig. Es juckt jetzt schon in den Fingern, endlich reell anzufangen. Wenn da nicht nur der SWATH wäre, der mir Sorgen macht (da hängt nämlich der Mors zu tief).

Hier aber mal ein paar Bilder und Kommentare.

Den vorderen Geschützstand habe ich, entgegen dem Original, weitgehend mit einer kreisförmigen Plattform versehen. Dadurch, das auf der Innenseite der Aufbauten in den späten Umbauten die Schränke dazukamen, ist der Bauraum eh frei. So hätten die Konstrukteure wahrscheinlich auch gedacht. Ich hab´s halt nur vervollkomnet  :-D

Die achtere und vordere Rampen werden in meinem Modell durch Servos gesteuert. Auf meiner F14 habe ich Schieberegler. Damit vermeide ich den Einbau von Winden. Die Klappen werden durch Schenkelfedern aud 3 1/2 Zoll Disketten nach unten gedrückt und durch Seilezüge gespannt.

Aktuell arbeite ich noch an der Back Stb-Seite. Aber das meiste davon ist nur von Bb zu spiegeln.

Zusätzlich werde ich noch Zeichnungen erstellen, wie in der pdf (hier angehängt - möchte ich empfehlen mal anzusehen  8-)) schon erkennbar.

Wird fortgesetzt...

Detlef

sweden

moin,moin

habe den baubericht gelesen
danke für die erwähnung meines namen
habe kürzlich noch einmal detailaufnahmen in mannheim gemacht

gruß

dieter

Dergl

Hallo,

bin bei Detailarbeiten angekommen, z.B. Poller oder Anker.
Außerdem erstelle ich bereits die ersten Einzelteilzeichnungen, z.B. vom Rumpf. Wer Interessa an ein paar schönen PDF dazu hat, bekommt auf Anfrage eine email. Hier so öffentlich möchte ich keine kompletten Baupläne einstellen.
Macht gerade echt Laune, jedoch werde ich wohl zuerst den Bausatz eines holländischen Minensucher "HR MS Gemert" bauen, bevor´s hier in´s Material geht. So ein Bausatz ist auch mal entspannend, wenn man sich keine Gedanken um die Konstruktion machen muss.

Detlef

sbartels

#13
Ich hoffe, das Thema lässt sich "wiedererwecken"!
Ich möchte mich ganz herzlich bei Dergl für die Mühe bedanken, die er an  die CADs gewandt hat. Ich will schon lange mal ein MZL bauen, da ich Anfang der 80er meinem Wehrdienst als Funker auf 767 Tümmler gemacht habe.
Diese Bilder motivieren mich, endlich mal Ernst zu machen...

Die Schraubentunnel sind tatsächlich recht wichtig. Sie geben etwas mehr Schub und schützen natürlich auch die Schrauben...
Sind aber nicht so schwer zu bauen. Senke einfach den Rumpfboden ab, schneide zwei Streifen raus und setze halbe Kunststoffrohre auf die Lücken. Den Übergang kann man mit Spachtel "straken".

Und auch den "Knick" im Unterwasserschiff braucht's nicht! Wenn du das Spantengerüst mit ABS oder Sperrholz (1,5mm z.B.) beplankst, folgt das von ganz alleine der Kurve! Mit diesen sanften Biegungen gibt es ganz bestimmt keine Probleme!

Und jetzt schau ich mir mal deine Pdf an. Super.

Übrigens: kennst Du die Seite hier?Landungsboot Lachs

Immer weiter! und die Amphibische Gruppe ist ja nicht mal auf die berühmte Handbreit Wasser unterm Kiel angewiesen!
:MLL:

Dergl

Hallo sbartels,

danke für das Feedback und den Link: den kannte ich wirklich nicht.
Der Tipp mit den Rohren nehme ich gerne auf, sobald ich mich von meinem aktuellen CAD Projekt losreißen kann  :-D

Viele Grüße

Detlef

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